Julian Weigl hat bereits in jungen Jahren einen steilen Aufstieg erlebt. Der 22-Jährige empfahl sich durch starke Leistungen beim TSV 1860 München für Borussia Dortmund.
Weigl: Dann wurde Tuchel laut
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Beim BVB setzte der Mittelfeldspieler seinen rasanten Aufstieg fort, wurde jedoch zu Saisonbeginn von einer Verletzung zurückgeworfen. Auch mit gestiegenen Erwartungshaltungen hat Weigl zu kämpfen.
"Man wird am Anfang sofort als das nächste große Talent gefeiert, beim ersten Gegenwind aber dann gleich hart kritisiert", sagte Weigl im Interview mit der Süddeutschen Zeitung. "In meinem Fall war es zum Beispiel so, dass es nach zwei, drei Zweitligaspielen für 1860 schon hieß: Hier kommt der neue Bender!"
Talente können am Druck zerbrechen
Das schnelle Hochjubeln und die Vergleiche mit anderen Spielern führten jedoch zu einer falschen Selbsteinschätzung der Talente.
"Ich kenne welche, die sind daran zerbrochen - weil man umso schneller in die Kritik kommt oder gar in Vergessenheit gerät, wenn die nächsten 18-Jährigen nachdrängen", mahnt Weigl.
Tuchel "wollte immer das Beste sehen"
Aber auch die Trainer fordern viel von ihren Spielern. "Es ist ja bekannt, dass Thomas Tuchel besonders perfektionistisch ist, und speziell von mir wollte er immer das Beste sehen. Er konnte dann auch laut und deutlich werden, wenn im Training mal der eine Pass verrutscht ist", erinnert sich der 22-Jährige an seinen Ex-Trainer, der den BVB 2017 verließ und nun laut Medienberichten neuer Trainer von Paris Saint-Germain werden soll.
Im Nachhinein bemerke man als Spieler aber schon, "wie wichtig diese Akribie für die eigene Entwicklung ist". Tuchel sei "schon sehr anspruchsvoll, aber ich bin mit ihm immer sehr gut ausgekommen. Und ich habe viel gelernt".
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