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FC Bayern: Das steckt hinter dem Projekt Douglas Costa

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FC Bayern: Das steckt hinter dem Projekt Douglas Costa

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Das steckt hinter dem Projekt Costa

Die Rückkehr von Douglas Costa zum FC Bayern hat einige Skepsis hervorgerufen. Sportvorstand Hasan Salihamidzic lässt sich aber bewusst auf ein überschaubares Risiko ein.
Der Brasilianer ist zurück beim FC Bayern. Bei seiner Präsentation sprach Costa auch über die Verbal-Attacke von Uli Hoeneß.
Martin van de Flierdt
Martin van de Flierdt

Am 16. September 2018 schien Uli Hoeneß in seinem Urteil bestätigt.

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"Douglas Costa hat nicht funktioniert, weil er ein ziemlicher Söldner war, der uns charakterlich nicht gefallen hat", hatte der damalige Bayern-Präsident Ende August 2018 in einem Interview mit der Frankenpost gepoltert.

Was Costa dann an besagtem Septembertag im Trikot von Juventus Turin anstellte, legte in der Tat nur negative Schlüsse auf seinen Charakter nahe.

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In der Nachspielzeit des Serie-A-Spiels gegen Sassuolo (2:1) rammte er zunächst seinem Gegenspieler Federico di Francesco den Ellbogen ins Gesicht, wofür er (nur) Gelb sah.

Bis zum Abpfiff schaffte er es noch, di Francesco zunächst einen Kopfstoß zu verpassen und ihm in einem folgenden Wortgefecht noch aus kürzester Distanz ins Gesicht zu spucken.

Die (über)-fällige Rote Karte hielt ihm der Schiedsrichter erstaunlicherweise erst nach Ansicht der Videobilder vor die Nase. Nach dem Spiel gab er an, von di Francesco verbal heftig angegriffen worden zu sein. 

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Es war der negative Höhepunkt der drei Jahre, die Costa in Turin verlebte. Dorthin hatten ihn die Münchner 2017 zunächst verliehen, ehe die Italiener den Brasilianer nach einer durchaus viel versprechenden ersten Spielzeit mit fünf Toren und zwölf Vorlagen für satte 40 Millionen Euro fest verpflichteten.

Costa erleidet in Turin viele Muskelverletzungen 

Danach kam nicht mehr allzu viel von dem Außenstürmer, der immer wieder mit Muskelverletzungen verschiedenster Art längerfristig ausfiel. Von den 28 möglichen Champions-League-Partien der Turiner verpasste er in den drei Jahren zwölf aufgrund seiner maladen Muskeln.

"Ich lebe nicht in der Vergangenheit", sagte Costa nun bei seiner Präsentation als Sommerverpflichtung des FC Bayern im Jahr 2020. Was als Antwort auf die Frage nach dem Urteil von Hoeneß gemeint war, passt auch auf seine Zeit auf dem Appenin. "Was passiert ist, ist vorbei für mich. Das ärgert mich nicht. Das Thema ist erledigt."

Auch Bayerns Sportvorstand Hasan Salihamidzic sieht kein Problem damit, bei Costa einen Strich unter das zu ziehen, was war – einschließlich der Charakterkritik seines Freundes und ehemaligen Vorgesetzten.

Der Charakter "ist eine Sache, worauf wir wirklich schauen", erklärte der Bosnier zwar. "Aber wir haben nicht nur nach Charakter ausgesucht. Hier wird Fußball gespielt."

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Costa mit überragender Hinrunde 2015/16

Was das angeht, haben die Münchner bei ihrem Projekt Costa vor allem die überragende Hinrunde des Flügelflitzers in der Saison 2015/16 vor Augen, als er bei seinen ersten zwölf Bundesligaeinsätzen zwei Tore und sagenhafte zwölf Torvorlagen beisteuerte und hierzulande für Abwehrspieler quasi unaufhaltsam erschien - ehe ihn eine Muskelblessur stoppte.

"Douglas ist kein Neuzugang, Douglas ist ein alter Bekannter", betonte Salihamidzic. "Wir wissen, wie gut er spielen kann. Er hat hier hervorragende Leistungen gebracht. Er macht uns natürlich noch unberechenbarer auf den Außenpositionen. Er ist eine Waffe im Eins-gegen-eins. Er hat eine richtig gute Flanke."

Dass Costas Form bei seinem ersten Münchner Gastspiel nach dem grandiosen Herbst 2015 stetig nachließ, hat aber auch der Sportvorstand nicht vergessen.

Salihamidzic: "Costa kann unserem Spiel Impulse geben"

Auch deshalb ist die nur einjährige leihweise Verpflichtung des heute 30-Jährigen, die nach dem gescheiterten Transfer von Chelsea Callum Hudson-Odoi zustande kam, dem Risiko geschuldet, dass Costa womöglich nicht wieder wie gewünscht zündet.

"Douglas kann unserem Spiel Impulse geben", meint Salihamidzic. "Er muss natürlich gesund bleiben und topfit sein. Dafür werden Hansi Flick und sein Trainerteam sorgen." Kommt es so, dann wird sich die Frage nach Costas Charakter so bald nicht stellen.

"Ich bin in Italien reifer geworden und habe noch härter an meinem Körper gearbeitet", sagt Costa. "Jetzt will ich einfach zeigen, was ich kann." Die erste Gelegenheit bietet sich wohl schon am Donnerstag im DFB-Pokal gegen den 1.FC Düren.