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San Francisco 49ers: Das moderne Drama einer NFL-Dynastie

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San Francisco 49ers: Das moderne Drama einer NFL-Dynastie

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Die San Francisco 49ers gehören zu den erfolgreichsten Teams der NFL, mussten aber auch schon das ein oder andere Tal durchschreiten. Besonders bitter: Bei der Pleite im Championship Game gegen die Philadelphia Eagles musste die verletzungsgeplagte Franchise mit Josh Johnson Quarterback Nummer vier in dieser Saison einsetzen. Erneut hat es nicht für den großen Wurf gereicht. Darum heißt es mal wieder...
Auf ein Neues! Zuletzt stand das Team in den Jahren 2013 und 2020 im Super Bowl, zog aber jeweils den Kürzeren. Wann gelingt es, mit einem neuerlichen Triumph an die 1980er- und 90er-Jahre anzuknüpfen, als sich die Franchise fünfmal zum Champion krönte? SPORT1 präsentiert die einzigartige Geschichte der San Francisco 49ers
1946 als erstes Westküsten-Profiteam innerhalb der vier großen Sportligen (MLB, NBA, NHL und NFL) gegründet, starten die 49ers in der All-America Football Conference und wechseln 1950 in die NFL
Nach schwierigem Start sorgten vor allem die folgenden vier Herren (spätere Hall of Famer) für Besserung: Fullback Joe Perry (Bild) gelang es als erstem Footballspieler in der NFL, 1.000 Yards in zwei aufeinanderfolgenden Jahren zu laufen (1953/54)
Y. A. Tittle, Quarterback der 49ers von 1951-1960, erzielte mit 17 Touchdowns im Jahr 1955 eine Ligabestleistung und wurde darüber hinaus zwei Jahre später zum NFL Most Valuable Player gewählt. Sein Trade zu den New York Giants erwies sich später als Fehleinschätzung des Managements
Das Quartett mit der Bezeichnung "Million Dollar Backfield" wurde durch Fullback John Henry Johnson (Bild) und Halfback Hugh McElhenny komplettiert
Trotz des "Million Dollar Backfield" gewannen die 49ers in den 50er-Jahren keinen Titel - und das sollte auch in den 60ern so bleiben. Das Spiel wurde trotzdem ansehnlicher, weil Trainer Howard Hickey die "Shotgun Offense" einführte. Linebacker Dave Wilcox (seit 2000 Hall of Famer) stach in der Zeit heraus.
Die ersten sportlichen Erfolge stellten sich Anfang der 70er ein - Trainer Dick Noland gewann mit dem Team dreimal in Folge den Division-Titel. Im Jahr 1977 kaufte Edward DeBartolo Sr. die 49ers und übergab die Verantwortung an seinen Sohn Edward DeBartolo Jr. (Bild)
Die ersten sportlichen und strategischen Entscheidungen schlugen fehl. Drei Trainer in einem Jahr wurden verschlissen. Dann aber kam die Wende: Mit dem Ex-Assistenzcoach der Cincinnati Bengals, Bill Walsh, begannen die erfolgreichsten Jahre der Franchise-Geschichte
Einer der besten Spieler der 49ers in den 1970er-Jahren war Gene Washington. Der Wide Receiver, der 1969 gedraftet wurde, stand vier Mal in Folge (1969-1972) im Pro Bowl. Darüber hinaus war er 1970 Receiving Yards Leader und 1972 Receiving Touchdowns Leader der NFL
Der erste Super-Bowl-Sieg der 49ers 1981/82 war erst der Anfang einer Ära, die ein ganzes Jahrzehnt überdauerte. Gegen die Cincinnati Bengals sicherte sich das Team von Walsh den ersten der fünf Super-Bowl-Erfolge. Einige Spieler entwickelten sich zeitgleich zu tragenden Säulen des Klubs.
Wenn man über die erfolgreichen Jahre der 49ers spricht, dann fällt zwangsläufig der Name Joe Monatana. Der Ausnahme-Quarterback war Teil der glorreichen 1980er-Jahre und feierte mit den 49ers in dieser Zeit vier Super-Bowl-Siege. Gleich dreimal wurde Montana zum Super Bowl MVP gewählt
Wo Montana aufs Feld lief, war Roger Craig meist nicht weit entfernt. Der Running Back gewann zusammen mit Montana dreimal den Super Bowl. Sieben Jahre lang spielte er für die 49ers - erlief als erster NFL-Spieler über 1000 Yards in einer Saison und erreichte die 1000er-Marke an Receiving Yards. 1991 verließ er die 49ers Richtung Las Vegas
Die 49ers waren nicht umsonst die Mannschaft der 80er-Jahre. Nachdem das Team von Trainer Bill Walsh 1984/85 eine herausragende Saison spielte und am Ende mit einer Bilanz von 15-1 in den Super Bowl einzog, setzten sich die 49ers auch dort ohne große Probleme gegen die Miami Dolphins durch und sicherten sich so den zweiten Super-Bowl-Sieg
Die 49ers setzten auch in den folgenden Jahren ihren Höhenflug weiter fort. Nicht zuletzt wegen Rekordmann Jerry Rice. Der Wide Receiver stellte 36 Rekorde auf, gewann mit den 49ers drei Super Bowls und ist seit 2010 Teil der Pro Football Hall of Fame. Vor allem aufgrund seiner zahlreichen Rekorde ist er einer der besten Wide Receiver in der NFL-Geschichte - wenn nicht sogar DER Beste
Vor allem auf der Position des Quarterbacks haben die 49ers immer ein feines Näschen bewiesen. So auch 1987, als sie Steve Young als Backup für Montana holten. Ein besonderes Highlight seiner Karriere war der Super Bowl 1994. Mit seinen sechs Touchdown-Pässen führte er die 49ers nicht nur zum Sieg, sondern stellte damit auch einen Super-Bowl-Rekord auf
Montana, Rice und Co. durften sich am 22. Januar 1989 zu Recht freuen. Mit dem Sieg gegen die Cincinnati Bengals feierten die 49ers zum dritten Mal den Super Bowl. Mit diesem Sieg endete auch die erfolgreiche Ära von Bill Walsh. Der Erfolgstrainer trat zurück und bestimmte seinen Nachfolger - George Seifert
Seifert, der schon seit 1980 als Assistenztrainer neben Walsh die Höhen und Tiefen der 49ers miterlebte, konnte die Siegesserie des Klubs aufrecht erhalten. Walsh und Seifert kannten sich schon aus College-Trainerzeiten an der Stanford University
Unter dem neuen Trainer konnten die 49ers in der Saison 1989/90 den Titel verteidigen und sicherten sich mit ihrem 55:10-Sieg gegen die Denver Broncos den vierten Super-Bowl-Sieg. Mit der Vince Lombardi Trophy in der Hand rundeten die 49ers IHR Jahrzehnt ab
1990 mussten die 49ers gleich zwei Dämpfer einstecken. Im Spiel gegen die New York Giants verpassten sie den Einzug in den Super Bowl und Star-Quarterback Montana verletzte sich so schwer, dass er für zwei Jahre pausieren musste. Das hatte zur Folge, dass ihn Ersatzmann Steve Young verdrängte und er auf eigenen Wunsch zu den Kansas City Chiefs getradet wurde
Die 90er-Jahre der 49ers waren unter anderem von der Rivalität mit den Dallas Cowboys geprägt. Begonnen hatte alles schon in den 70er-Jahren. Neuen Schwung bekam die Rivalität zwischen 1992 und 1994, denn die beiden Teams standen sich gleich dreimal im NFC Championship Game gegenüber. Zweimal gingen die Cowboys als Sieger vom Feld - einmal die 49ers
Der Candlestick Park - die Heimstätte der 49ers - war seit Mitte der 1990er-Jahre ein großes Diskussionsthema in San Francisco. Viele verlangten eine Modernisierung des eigentlichen Baseball-Stadions, das erst später zum Football-Stadion umgewandelt worden war. Auch der Wunsch nach einem neuen Stadion war Programm
Mit dem Sieg beim 29. Super Bowl 1994/95 fanden die 49ers nicht nur kurzzeitig in die Erfolgsspur zurück, sondern hielten auch den damaligen Rekord für die meisten Super-Bowl-Siege. Die Kalifornier besiegten die San Diego Chargers mit 49:26. Vor allem der neue Quarterback Steve Young hatte Grund zur Freude. Er wurde zum Super Bowl MVP gewählt
Nach dem fünften großen Triumph schien bei den 49ers alles den Bach runter zu gehen. Da halfen nur noch personelle Veränderungen. 1997 wurde Steve Mariucci neuer Chefcoach und löste damit Seifert ab. Aufgrund von Problemen mit dem Salary Cap verloren die 49ers wichtige Spieler und Mariucci musste die Kehrtwende seines Klubs mit jüngeren Spielern bestreiten
Ein herber Rückschlag auf dem Weg zu alter Größe war der Ausfall von Quarterback Young. Nachdem er sich erneut eine Gehirnerschütterung zugezogen hatte, musste er seine Karriere beenden und die 49ers verloren 1999 einen weiteren wichtigen Spieler
So war eine weitere Veränderung notwendig - und die 49ers holten Ex-Coach Bill Walsh als neuen Manager zurück nach San Francisco
Ende der 90er bekamen die 49ers auch neue Besitzer. Denise DeBartolo und ihr Mann John York beerbten DeBartolos Bruder Edward. Die Weichen für eine neue Ära waren gelegt
Doch der erhoffte Erfolg blieb aus. Was folgte, war ein hoher Trainerverschleiß. John York entließ Steve Mariucci - Dennis Erickson rückte als Trainer nach. Überzeugen konnte er nicht und so musste auch er das Feld räumen. Mike Nolan übernahm die Mannschaft, erreichte aber ebenfalls nicht die erwünschte Kehrtwende und wurde 2008 von Mike Singletary abgelöst
Es dauerte fast neun Jahre, bis sich 2011 mit Singletary-Nachfolger Jim Harbaugh die 49ers wieder zu einer Spitzenmannschaft entwickelten. Ihm gelang, was sich die Verantwortlichen von ihrem Trainer wünschten: Die 49ers kehrten zurück in die Playoffs
Die Teilnahme am Super Bowl der Saison 2012/13 war der nächste Befreiungsschlag für die 49ers, auch wenn es am Ende gegen die Baltimore Ravens nicht zum Sieg reichte. Das Besondere an diesem Super Bowl: Die Trainer der beiden Final-Teams waren Brüder. Jim Harbaugh aufseiten der 49ers - John Harbaugh bei den Baltimore Ravens
Quarterback im Super Bowl war Colin Kaepernick, der den Quarterback-Rekord für erlaufene Yards in einem Playoff-Spiel aufstellte. 2016 sorgte er weit über den Sport hinaus für Aufsehen, als er aus Protest gegen Rassismus und Polizeigewalt bei der Nationalhymne aufs Knie ging. Im März 2017 trennten sich die Wege aus sportlichen Gründen
2014 hatte das lange Warten auf ein neues Stadion ein Ende. 2012 hatte der Bau des Levi's Stadiums angefangen, zwei Jahre später öffnete das neue Stadion in Santa Clara
Immerhin gut vier Jahre hielt sich Jim Harbaugh bei den 49ers, doch auch er konnte trotz zahlreicher Siege und einer Super-Bowl-Teilnahme keine ganze Ära überdauern und musste 2015 das Feld räumen. Es hieß, dass auch Unstimmigkeiten zwischen Harbaugh und der Führung zur Trennung geführt hätten. Jim Tomsula wurde neuer Headcoach
Auf das vermeintliche Hoch der 49ers folgte wieder einmal ein gnadenloses Tief. Nachdem unter anderem Pro-Bowler Patrick Willis 2015 sein Karriereende verkündete, konnten die 49ers nur fünf Mal in der Saison gewinnen. Das bedeutete das Aus für Coach Tomsula - und das nach nur einer Spielzeit
Im Januar 2016 übernahm Chip Kelly das Team als neuer Chefcoach, konnte sich aber, genau wie sein Vorgänger, nur eine Spielzeit halten. Sportlich gelang weiterhin kein Durchbruch
Kyle Shanahan kam im Januar 2017 als neuer Chefcoach zusammen mit dem neuen General Manager John Lynch. Auch sie konnten die 49ers nicht sofort auf Erfolgskurs bringen - doch das sollte sich bald schon ändern
Ein Spieler, der die 49ers wieder zu sportlichen Erfolgen führen sollte, war Quarterback Jimmy Garoppolo, der von den New England Patriots kam. Nachdem er die Position des Starting Quarterbacks ergattert hatte, lief es auch für die 49ers besser. Belohnt wurde er mit einem Mega-Vertrag
2019 sicherten sich die 49ers ihren nächsten Joker-Spieler: Defensive End Nick Bosa. Auch dank seiner überragenden Leistungen gelang den 49ers endlich wieder der Coup
Garoppolo und Co. zogen in den Super Bowl 2019 ein - wo die 49ers gegen die Kansas City Chiefs allerdings mit 20:31 den Kürzeren zogen
Im Anschluss folgte ein brutaler Einbruch. In der Corona-Saison 2020 schafften die 49ers gerade mal sechs Siege und verpassten die Playoffs komplett. Zum Verhängnis wurden dem Team vor allem die vielen Verletzungen von Schlüsselspielern wie Nick Bosa
Die Achterbahnfahrt setzte sich fort: Nach einem schwachen Saisonstart spielen sich die 49ers 2021 bis ins NFC Championship Game. Dort vergaben sie jedoch gegen die Los Angeles Rams eine Zehn-Punkte-Führung im vierten Viertel und verloren am Ende mit 17:20
Ein Jahr später sollte sich die Geschichte wiederholen: Die 49ers verpassten beim 7:31 im Championship Game gegen die Philadelphia Eagles im letzten Moment den Super Bowl. Dabei wurde das Team regelrecht vom Pech verfolgt. Durch eine groteske Verletztenmisere musste erst Brock Purdy, der dritte Quarterback, und später mit Josh Johnson ein weiterer Ersatzmann ran. Obendrein mussten die 49ers einige eklatante Fehlentscheidungen der Referees hinnehmen
San Francisco 49ers: Das moderne Drama einer NFL-Dynastie
Die San Francisco 49ers gehören zu den erfolgreichsten Teams der NFL, mussten aber auch schon das ein oder andere Tal durchschreiten. Besonders bitter: Bei der Pleite im Championship Game gegen die Philadelphia Eagles musste die verletzungsgeplagte Franchise mit Josh Johnson Quarterback Nummer vier in dieser Saison einsetzen. Erneut hat es nicht für den großen Wurf gereicht. Darum heißt es mal wieder...
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