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Handball: SPORT1-Experte Daniel Stephan über das EM-Halbfinale zwischen Deutschland und Norwegen

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Handball: SPORT1-Experte Daniel Stephan über das EM-Halbfinale zwischen Deutschland und Norwegen

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So packt Deutschland das Finale

SPORT1-Experte Daniel Stephan traut dem DHB-Team vor dem Halbfinale gegen Norwegen mit Schlüssel Sigurdsson auch den EM-Titel zu. Das starke Auftreten müsse aber genutzt werden.
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© SPORT1 Grafik: Philipp Heinemann/SPORT1/Getty Images
von Andreas Pfeffer

Deutschland ist die Überraschungsmannschaft der EM in Polen.

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Verletzungsbedingte Absagenflut im Vorfeld, eine Vorrundengruppe mit Gegnern der europäischen Spitzenklasse, dazu noch die Ausfälle von Kapitän Steffen Weinhold und Torjäger Christian Dissinger im Turnierverlauf - die deutsche Nationalmannschaft hat allen misslichen Begleiterscheinungen getrotzt und sensationell das Halbfinale gegen Norwegen erreicht.

In Deutschland ist längst das Handballfieber ausgebrochen. Millionen von Fans fiebern mit der jungen Mannschaft von Bundestrainer Dagur Sigurdsson und träumen von der Krönung. Heute spielt das DHB-Team gegen Norwegen um den Einzug ins Finale (ab 18 Uhr im LIVETICKER).

"Ein ganz großes Kompliment an Trainer Dagur Sigurdsson. Wie er die Mannschaft taktisch einstellt und immer wieder was Neues in petto hat. Das Team glaubt an ihn", sieht SPORT1-Experte Daniel Stephan im Isländer den entscheidenden Faktor, der sich als großer Pluspunkt auf dem Weg zum Titel erweisen könnte.

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Für Deutschland ist der Titel möglich

Das Selbstbewusstsein der jungen Spieler ist inzwischen in unglaubliche Höhen geschnellt, sie haben keine Angst vor großen Aufgaben und schwimmen auf einer riesengroßen Euphoriewelle.

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"Wenn wir jetzt nicht sagen, dass wir Europameister werden wollen, dann sind wir fast bescheuert", sagte Torhüter Andreas Wolff nach dem 25:23-Coup im entscheidenden Hauptrundenspiel gegen Favorit Dänemark.

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Es gibt in der Tat einige Gründe, die für die Vollendung des Wintermärchens sprechen. Das DHB-Team musste gegen Dänemark unbedingt gewinnen und ging mit diesem Druck hervorragend um. Eine bessere Bestätigung für die neue Nervenstärke gibt es nicht. Das gibt Hoffnung für den Kampf um die Medaillen.

"Wenn man das Halbfinale bei einer EM erreicht hat, ist alles möglich - auch der Titel", sagt Stephan. "Es ist grandios, was die deutsche Mannschaft bisher erreicht hat. Jetzt hat man Blut geleckt und will mindestens eine Medaille", spricht der ehemalige Welthandballer aus eigener Erfahrung. 2004 hatte er die deutsche Mannschaft zum bislang einzigen EM-Titel geführt.

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Stephan ist zuversichtlich

Für den 183-fachen Nationalspieler stehen zumindest die Aussichten auf das Erreichen des Endspieles gut: "Wir haben eine gute Chance. Der Teamgeist trägt die Mannschaft, auch wenn wir spielerisch nicht die beste Mannschaft haben. Das Team wird eine überzeugende Leistung bringen." Die Enttäuschung dürfe aber nicht zu groß sein, sollte es mit dem Finale nichts werden.

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Denn das Turnier ist bereits jetzt ein voller Erfolg und ein großer Kontrast zur jüngeren Vergangenheit. Enttäuschungen erlebte das Nationalteam zuletzt wahrlich genug. 2012 war Deutschland erstmals seit 1988 nicht bei den Olympischen Spielen dabei. Nach dem Weltmeistertitel 2007 war Platz fünf bei den Welt-Titelkämpfen 2009 und 2013 das beste Resultat.

Effekt für den deutschen Handball?

Stephan hofft, dass der Erfolg der Nationalmannschaft bei der EM nachhaltig genutzt werden kann.

"Es gab in letzter Zeit schon einige Tiefschläge wie den Rücktritt von Präsident Bernhard Bauer, die Querelen um Bob Hanning – auch in der HBL sind einige Sachen falsch gelaufen. Jetzt muss die Gunst der Stunde genutzt und versucht werden, den Handballsport wieder nach oben zu treiben. Das Team hat mit seinen engagierten Leistungen ein Fundament gegossen. Ich hoffe, dass aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und jetzt besser mit dieser Vorlage umgegangen wird", so der 42-Jährige.

"Wir hatten noch nie so viele Spieler, auf die man bauen kann", sagt Stephan, der das Nationalteam vor einer erfolgreichen Zukunft sieht. Dies sei auch ein Verdienst der Jugendarbeit von Markus Baur, Christian Schwarzer und dem ehemaligen Herren-Nationaltrainer Martin Heuberger.

Unter Heuberger wurden diverse Spieler des aktuellen A-Kaders wie Steffen Fäth, Christian Dissinger und Kai Häfner 2009 Junioren-Weltmeister. In Polen greifen sie nun nach der ersten Medaille bei den Herren.