Pierre-Emerick Aubameyang verließ Borussia Dortmund 2018 um beim FC Arsenal in England den nächsten Schritt zu machen.
Das Sinnbild des Arsenal-Sinkflugs
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Nach der 1:2-Blamage gegen Olympiakos Piräus und dem unerwarteten vorzeitigem Aus im Sechzehntelfinale der Europa League muss sich Arsenal aber der nüchternen Realität stellen. Die Saison kann kaum noch gerettet werden.
Sinnbildlich für die Niederlage ist ausgerechnet einer, der sonst als einer der wenigen glänzen kann: Aubameyang. Der Gabuner hielt Arsenal erst im Rennen, als er in der 113. Minute per sehenswertem Fallrückzieher das 1:1 erzielte. Doch nach dem 1:2-Rückstand vergab er in der letzten Sekunde der Nachspielzeit eine hundertprozentige Chance auf den erneuten Ausgleich und das Weiterkommen.
"Das ist sehr, sehr enttäuschend. Ich fühle mich sehr schlecht, ich weiß nicht, wie ich diese Chance vergeben konnte. Ich war müde und hatte Krämpfe, aber das kann keine Entschuldigung sein", sagte ein sichtlich geknickter Aubameyang nach der Partie im Gespräch mit BT Sport.
Und dabei ist die Europa League nicht mal der Anspruch der Londoner. Die Champions League ist das erklärte Ziel. "Wir müssen jetzt versuchen uns zu verbessern, unsere Spiele zu gewinnen und dann sehen wir, wie die Chancen stehen, uns noch zu qualifizieren", erklärte Aubameyang darauf angesprochen. Die erneute Qualifikation für das internationale Geschäft - sie könnte entscheidend sein. Für Aubameyang - und für Arsenal.
Arsenal steht mit dem Rücken zur Wand
Mit Unai Emery entließen die Gunners im Laufe der Saison einen Coach, der mit dem FC Sevilla die Europa League zwischen 2014 und 2016 dominierte. Drei Titel in Folge erspielte sich Sevilla damals. Emery wurde daraufhin vom hoch ambitionierten Paris Saint-Germain verpflichtet.
Viele gratulierten Arsenal zur Verpflichtung Emerys im Sommer 2018. Doch nur 78 Spiele später musste der Spanier seinen Hut nehmen - und Mikel Arteta übernahm. Der langjährige Co-Trainer unter Pep Guardiola bei Manchester City muss nun die Saison retten. Nach dem Aus in der Europa League könnte diese Mission schon vorbei sein.
"Fußball kann manchmal sehr grausam sein. Gegen so eine Defensive ist es immer schwer, aber wir hatten genügend Chancen, um das Spiel locker für uns zu entscheiden", sagte Arteta nach Spielende. Ein gutes Abschneiden in der Europa League hätte dem Verein helfen können, attraktiv zu bleiben. Sollte nun das internationale Geschäft komplett verpasst werden, wartet auf Arteta im Sommer eine Menge Arbeit.
"Alles muss auf den Prüfstand"
Mit einem Blick auf die Tabelle in der Premier League wird klar: Momentan reicht es bei den Gunners nicht, um oben mitzuspielen. Zwar befindet sich Arsenal lediglich drei Punkte hinter dem Rivalen Tottenham Hotspur (derzeit auf Platz sechs) und den Europa-League-Plätzen. Doch an eine Aufholjagd ist derzeit nicht zu denken, denn die Konkurrenz schläft nicht.
Und nun auch noch das Aus in dem in dem Wettbewerb, in dem der Verein noch ein Ausrufezeichen hätte setzen können. (Tabelle der Premier League)
"Wie geht es bei Arsenal nun weiter nach dieser chaotischen Nacht?", fragte The Telegraph, auch von einer "grieschischen Tragödie" war zu lesen. Alles müsse "sofort auf den Prüfstand", forderte der frühere Arsenal-Verteidiger Martin Keown bei BT Sport.
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Selbst eine erneute EL-Teilnahme ist zu wenig für Aubameyang
Auch Aubameyang wird seine Zukunft überdenken. Eine Teilnahme an der Europa League ist diese Saison nun das Maximum, das die Gunners realistischerweise noch erreichen können. Zu wenig für die hohen Ansprüche des Top-Torschützen der vergangenen Spielzeiten (61 Tore in 96 Pflichtspielen für Arsenal).
Für den mittlerweile 30-Jährigen ist es an der Zeit, an den finalen Schritt in seiner Karriere zu denken. Der Vertrag des Gabuners läuft 2021 aus. Eine Verlängerung scheint derzeit äußerst unwahrscheinlich.
Arsenal steht vor einem großen Umbruch im Sommer. Auf Arteta wartet eine Herkulesaufgabe.