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"Wir waren tot": Ein verrücktes deutsches Basketball-Märchen

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"Wir waren tot": Ein verrücktes deutsches Basketball-Märchen

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„Waren tot. Zweimal. Dreimal. Viermal“

Chemnitz feiert ein seltenes Basketball-Ereignis. Als erst sechstes deutsches Team gewinnen die Niners einen Europapokaltitel. Danach kennt der Jubel keine Grenzen. Sogar NBA-Star Dennis Schröder reagiert auf den Triumph.
Maximilian Kleber trifft mit den Dallas Mavericks in den NBA-Playoffs auf die LA Clippers. Der Basketball-Star erklärt, warum es sich für die deutschen Fans lohnt, nachts wachzubleiben.
. SID
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von SID

Sogar Dennis Schröder schickte Glückwünsche, als die Niners Chemnitz weit entfernt am Bosporus ihren historischen Europapokal-Triumph feierten. „Deutschland gewinnt eine weitere europäische Trophäe“, frohlockte der Basketball-Weltmeister auf Instagram, per Stream hatte Schröder am Laptop gespannt verfolgt, wie der Bundesligist aus Sachsen in einem aberwitzigen Finale Geschichte schrieb.

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Durch die Halle in Istanbul flog das Konfetti, Freudentränen flossen, und im Kopf von Kevin Yebo lief der Spielfilm dieses denkwürdigen Abends immer und immer wieder ab. „Wir waren tot. Zweimal. Dreimal. Viermal. Wir haben es geschafft zurückzukommen, weil die Jungs die Geilsten sind. Kämpfer“, rief der Chemnitz-Profi heiser ins Mikrofon des MDR.

Die Party war da schon in vollem Gange, in der Kabine stimmte Erfolgscoach Rodrigo Pastore als Party-General den Hit „Das geht ab“ von Den Atzen an - völlig entfesselt feierten die Niners nach einem verrückten und nervenaufreibenden Basketballabend den ersten Titel der Vereinsgeschichte.

In der Verlängerung hatten sie den FIBA Europe Cup bei Bahcesehir Istanbul gewonnen, obwohl sie vor mehr als 11.000 lautstarken türkischen Fans 95:105 verloren hatten.

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„Wahnsinn“: Chemnitz feiert historischen Triumph

Doch der Vorsprung aus dem Hinspiel (85:74) reichte, auch wenn es zwischenzeitlich so aussah, als hätten ihn Yebo, Kapitän Jonas Richter, Matchwinner Kaza Kajami-Keane und all die anderen Europapokalhelden mehrfach schon verspielt.

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„Das ist Wahnsinn. Wahnsinn. Wir feiern mit unseren Fans, mit dem Team, mit unseren Freunden“, stammelte Richter: „Wir wollten um jeden Preis kämpfen. Wir können unfassbar stolz auf diesen Titel sein.“

Schon am Samstag geht es in der Bundesliga weiter, es geht um die Ausgangslage für die Playoffs. Nur einen Tag später, am Sonntag, soll ab 15 Uhr auf dem Marktplatz in Chemnitz die große Titelsause steigen. Doch die Niners hatten bereits in Istanbul die Nacht zum Tag gemacht.

Die Niners Chemnitz feiern den Sieg des FIBA Europe Cup
Die Niners Chemnitz feiern den Sieg des FIBA Europe Cup

„Wir haben dieses Ding eingenommen“, sagte Richter und ließ seinen Blick stolz durch die Ülker Sports Arena schweifen. „Das ein oder andere alkoholische Getränk wird heute verhaftet“, sagte Richter.

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Niners triumphieren als sechstes deutsches Team

Verdient haben es sich die Niners, die erst ihre zweite Saison im Europapokal spielten.

Zumal deutsche Vereinserfolge auf europäischer Basketballebene nicht an der Tagesordnung sind. Chemnitz triumphierte erst als sechste Mannschaft.

Den Europe Cup, den viertwichtigsten kontinentalen Wettbewerb, hatten zuvor der Mitteldeutsche BC (2004) und die Frankfurt Skyliners (2016) gewonnen. ALBA Berlin holte den Korac Cup (1995), die BG Göttingen die EuroChallenge (2010) und die Telekom Baskets Bonn die Champions League (2023).

Basketball-Märchen beim FIBA Europe Cup

Stolz waren alle Chemnitzer auf das Basketball-Märchen im 25. Jahr der Vereinsgeschichte, auch, weil es zwischenzeitlich nicht mehr nach einem Triumph ausgesehen hatte.

Zur Pause lagen die Niners mit 17 Punkten zurück, kamen wieder und verspielten erneut ein Polster. In der Verlängerung fehlten die „Big Men“ nach Fouls - und doch durften die Niners feiern, weil der letzte Istanbuler Wurf nicht fiel.

Geschäftsführer Steffen Herhold hatte dafür eine übersinnliche Erklärung, er dachte dabei an die Lieben, die Trainer Rodrigo Pastore, Spielmacher DeAndre Lansdowne oder auch ihn selbst in Istanbul nicht mehr unterstützen konnten, aber irgendwie doch da waren.

„Rodrigos Mama, mein Papa, Dreas Mama - da waren so viele heute da, die aus dem Himmel diesen Ball heute abgewehrt haben“, sagte Herhold.