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Basketball-WM: "Ein Unding!” DBB-Chef Weiss wettert gegen deutsches Sportsystem

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Basketball-WM: "Ein Unding!” DBB-Chef Weiss wettert gegen deutsches Sportsystem

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DBB-Chef wettert gegen Sportsystem

Die deutscher Basketballer holen WM-Gold, obwohl ihnen vom nationalen Sportsystem kaum Medaillenpotenzial bescheinigt wird. DBB-Präsident Ingo Weiss kann darüber nur müde schmunzeln.
Man mag es immer noch kaum fassen, aber Deutschland ist tatsächlich Basketball-Weltmeister. Die Emotionen nach dem großen Triumph sind riesengroß.
SPORT1
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von SPORT1

Mit dem 83:77-Finalsieg gegen Serbien hat das Team um Dennis Schröder am Sonntag für den größten Erfolg der deutschen Basketball-Geschichte gesorgt. So sensationell der Coup aber auch war, so viele Fragezeichen hinterlässt er in Bezug auf das Potenzialanalysesystem (PotAS) im Spitzensport, das in Deutschland arg umstritten ist.

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Denn im Vorfeld wurde dem Basketball das niedrigste Medaillenpotenzial beziffert, der zuletzt bei der Weltmeisterschaft in Budapest völlig enttäuschenden Leichtathletik dagegen das höchste. „Für mich ist es ein Unding, dass wir PotAS haben“, polterte DBB-Präsident Ingo Weiss daher in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur.

„Eine Institution, die dem deutschen Basketball kein Potenzial bescheinigt. Was passiert? Wir werden Weltmeister und holen EM-Bronze mit den Männern und haben auch Erfolge mit der Frauen-Nationalmannschaft und den Nachwuchsteams“, fügte der Verbandschef hinzu. Das PotAS ist ein Teil der Spitzensport-Reform, bei der die Fördergelder des Bundes künftig stärker anhand von Erfolgserwartungen und Medaillenchancen verteilt werden sollen.

Auch Harting kritisiert das PotAS-System scharf

Allerdings liegt Basketball in der PotAS-Tabelle der Sommersportverbände mit 46,94 Prozent nur auf dem 26. Platz - und bildet damit sogar das Schlusslicht. Die besten Aussichten auf Edelmetall hat demnach der deutsche Leichtathletik-Verband mit einer Wahrscheinlichkeit von 80,73 Prozent.

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Weiss stellte klar: „Bei uns läuft es exzellent, obwohl PotAS uns kein Potenzial bescheinigt hat. Dadurch gehen uns jährlich 250.000 Euro verloren, das tut uns weh.“ Wie der 59-Jährige betonte, sollte das Geld, das in das PotAS fließt, lieber direkt in die deutsche Leichtathletik wandern - so sei womöglich besser investiert.

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Diskus-Olympiasieger Robert Harting, bekanntlich ein ebenso scharfer Kritiker dieses Systems, hatte bereits am Sonntagabend deutliche Worte gefunden. „Wenn Basketballer jetzt vom BMI oder ähnlicher politischen Ebene eingeladen werden, dann muss das zwingend der Tod für das PotAS System sein“, schrieb der 38-Jährige bei X, ehemals Twitter.

„Man kann Sport nicht im politischen Verwaltungsstil formen“, ergänzte Harting, der sich schon im Zuge der Leichtathletik-WM äußerte.