Der Weltverband IIHF hat sich noch immer nicht zu einer Absage der Eishockey-WM in der Schweiz (8. bis 24. Mai) durchgerungen.
Eishockey-B-WM abgesagt
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Das IIHF-Council verständigte sich am Dienstag bei einer Telefonkonferenz, an der auch DEB-Präsident Franz Reindl teilnahm, auf eine Vertagung der Thematik. Abgesagt wurden hingegen die beiden Turniere der Division 1 in Slowenien und Polen (27. April bis 3. Mai). Dort wären die Aufsteiger zur A-WM ausgespielt worden.
"Leider konnten keine wesentlichen Entscheidungen zum Status der WM 2020 getroffen werden", sagte IIHF-Präsident Rene Fasel, die Beteiligten hätten die "sehr komplexe" Lage gleichwohl "offen diskutiert". Die IIHF befände sich weiterhin in engem Kontakt mit den Schweizer Behörden und werde über neue Entwicklungen umgehend informieren.
Absage der WM scheint unumgänglich
Eine Absage der WM scheint unumgänglich und nur eine Frage der Zeit. "Mit der aktuellen Faktenlage ist es kaum vorstellbar, dass die WM durchgeführt wird", hatte Fasel dem Schweizer TV-Sender SRF gesagt. Reindl betonte im SID-Gespräch: "Die Sachlage sieht ja jeder. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die zuständigen Schweizer Behörden aus aktueller Sicht eine WM im Lande durchführen lassen."
Dies ist anscheinend der springende Punkt. Wie das Schweizer Nachrichtenportal Watson berichtete, wartet Fasel auf eine Anordnung eines der Kantone (Waadt, Zürich), in denen sich die Spielorte Lausanne und Zürich befinden. Erst dann könne die Absage erfolgen, erst dann träte der Versicherungsfall "höhere Gewalt" ein und die -summe in Höhe von angeblich 60 Millionen Franken (knapp 57 Millionen Euro) wäre fällig. Fasel soll das als "boshafte Interpretation der Lage" bezeichnet haben.