Vergangene Saison war Frank Kramer noch Trainer bei Schalke 04, schon nach zwölf Partien war für ihn wieder Schluss. Nun hat der 51-Jährige die Vereinsführung der Schalker mit deutlichen Worten kritisiert: „Peter Knäbel redet da die Mannschaft populistisch in Schutt und Asche“, sagte er dem Kicker.
Schalke: "Knäbel redet die Mannschaft in Schutt und Asche"! - Kramer ledert gegen Klub-Boss
Schalke: "Knäbel redet die Mannschaft in Schutt und Asche"! - Kramer ledert gegen Klub-Boss
Ex-Coach ledert gegen Knäbel!
Der Schalke Sportvorstand hatte nach der 1:3-Niederlage am vergangenen Freitag beim SC Paderbon kein Blatt vor den Mund genommen und seine Spieler öffentlich angezählt. „Wir können nicht die ganze Zeit von unserer Qualität erzählen und bringen sie dann nicht auf dem Platz. Wir müssen die Spieler in die Pflicht nehmen“, hatte er gesagt und ergänzt: „Das war in allen Sequenzen zu wenig, es war himmeltraurig naiv. Man darf sich nicht so präsentieren wie wir heute, wir sind Schalke 04.“
Auf Schalke brennt der Baum! Und die Suche nach einem neuen Trainer gestaltet sich schwierig, am Montag erteilte eine Schalke-Legende dem Verein eine Absage.
Kramer: „Wirft kein gutes Licht auf die obersten Entscheider“
Kramer fasste die Situation beim Kultverein wie folgt zusammen: „Wenn Sportdirektoren und Trainer ständig gewechselt werden, wirft das kein gutes Licht auf die obersten Entscheider im Klub. Wenn Trainer und Spieler in sportlich schlechteren Phasen an den Pranger gestellt werden, muss man hinterfragen, wer sie ausgesucht hat.“
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Schalke ist mitten im Abstiegskampf! Nach acht Spieltagen befinden sich die Knappen auf einem Relegationsplatz. Die Entlassung von Reis war die logische Konsequenz eines verpatzten Saisonstarts, Kramer kritisierte das Timing der Entscheidung: „Meine erste Reaktion war Kopfschütteln. Der Zeitpunkt, zwei Tage vor dem Punktspiel in Paderborn und kurz vor der Länderspielpause, war schon überraschend.“
Für Reis nahm das Schalke-Kapitel ein unschönes Ende, er durfte sich nicht einmal von seinem Team verabschieden. Der ehemalige Bochum-Trainer war einer von elf Cheftrainern und drei Interimslösungen, die für den Revierklub in den vergangenen zehn Jahren an der Seitenlinie standen. Für Kramer ist der ständige Trainer-Austausch nicht nachvollziehbar: „Man holt ständig unterschiedliche Trainer und glaubt dann immer wieder, sie schnell tauschen zu müssen. Vor sechs Wochen war Thomas Reis noch der beste Trainer für diesen Verein, jetzt ist er der falsche, nachdem die sportliche Führung sechs Wochen lang, als es nicht lief, abgetaucht war.
Top 6? „Schalke ist meilenweit davon entfernt“
Auch die Zielsetzung des Vereins hält der Ex-Coach für unrealistisch, Knäbel formulierte die „Top 6 der Bundesliga“ und einen „Kaderwert von 200 Millionen Euro“ als langfristiges Ziel. „Wenn man ehrlich ist: Schalke ist meilenweit davon entfernt, mit den Top 6 der Bundesliga konkurrieren zu können.“
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Seine eigene Zeit bei den Königsblauen bereut Kramer derweil nicht: „Ich empfinde es als Privileg, für S04 gearbeitet zu haben.“