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FC Bayern: Nagelsmann, Kahn, Salihamidzic und Co. zwischen Anspruch und Wirklichkeit

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FC Bayern: Nagelsmann, Kahn, Salihamidzic und Co. zwischen Anspruch und Wirklichkeit

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Der schmale Grat des FC Bayern

Der FC Bayern steht vor schicksalhaften Monaten. Bei allem sportlichen Anspruch bleibt immer noch die finanzielle Wirklichkeit. Wird dem Rekordmeister die Gratwanderung gelingen?
Der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern hat im Stahlwerk Doppelpass sein Profil geschärft und klare Ansagen gemacht.
Christopher Mallmann
Christopher Mallmann

Es gab einen Augenblick, da war er ganz ehrlich, Bayerns Mann an der Spitze, fast demütig im Angesicht einer Welt, an der der Rekordmeister künftig nicht mehr teilnehmen wird – vielleicht schon in den vergangenen Jahren nicht mehr teilgenommen hat.

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Von „Dimensionen“ sprach Oliver Kahn im STAHLWERK Doppelpass auf SPORT1 – von „finanziellen Dimensionen, die außerhalb unserer Vorstellung sind“, und während er das sagte, hatte sein Tonfall etwas geradezu Entschuldigendes angenommen.

Gegenstand dieser offen vorgetragenen Gedanken war kein Geringerer als Erling Haaland, dessen pikanter Wechselpoker sich nun bereits über Monate zieht - mit ungewissem Ausgang. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

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Bayern kann sich Haaland nicht leisten

Fakt ist nur: Der FC Bayern wird da nicht mithalten können. Nicht zuletzt Big-Boss Kahn hat das unumwunden eingestanden - vielleicht auch deshalb, weil es längst schon allen klar ist.

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Sorry, wir sind zwar die übermächtigen Bayern und wir würden gerne, aber wir können leider wirklich nicht!

So oder so ähnlich könnte es heißen, nicht nur im Fall Haaland, sondern auf vieles bezogen, was die Zukunft bringen mag. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

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Passend dazu erklärte Sportvorstand Hasan Salihamidzic am Sonntag bei DAZN, dass der Rekordmeister auf dem Transfermarkt nicht „irgendwelche großen Risiken“ eingehen werde, „weil das nicht FC-Bayern-like ist.“

Verträge von Müller, Neuer, Gnabry und Lewandowski laufen aus

So weit, so gut. Die Frage nur: Wenn die Verpflichtung des besten - oder zweitbesten - Stürmers der Bundesliga nicht mehr Bayern-like ist - was ist es dann überhaupt noch?

Die Frage reicht weiter, als es sich manch ein Bayern-Boss womöglich eingestehen will. Hört man Kahn, Salihamidzic oder Herbert Hainer zu, klingt alles danach, als wäre der nächste Angriff auf Europas Thron fest eingeplant und das diesjährige Ausscheiden bloß ein Ausrutscher, Patzer etc.

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Daran möchte der Fan fest glauben - doch passt es noch zur Wirklichkeit?

Mit Thomas Müller, Manuel Neuer, Serge Gnabry und Robert Lewandowski haben die Bayern vier wichtige Pfeiler, deren Verträge allesamt im kommenden Jahr auslaufen.

Während es bei Neuer und Müller „sehr gut“ aussehe, wie Präsident Hainer bei Bild erklärte, scheint die Situation bei Lewandowski verzwickt, zumindest ziemlich schwierig. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

Salihamidzic will Konkurrenz im Kader erhöhen

Auch Kahn gestand bei SPORT1, dass es Zeit brauche, „ihn zu überzeugen, hier zu bleiben.“

Ein Abgang in diesem Jahr oder spätestens 2023 scheint nicht unwahrscheinlich. Auch bei Gnabry stocken nach SPORT1-Informationen weiterhin die Gespräche. Doch wären die Bayern auf zwei Abgänge dieses Gewichts ernsthaft gefasst?

„Wir schauen, wie wir die Konkurrenz im Kader erhöhen können, wie unsere finanziellen Möglichkeiten sind und wie wir am Transfermarkt agieren können“, hatte Salihamidzic am Sonntag erklärt und damit gleich das nächste Problem angesprochen: die Breite des Kaders.

Wie Kahn am Sonntag vollmundig versprach, werde FC Bayern immer „14, 15 Top-Spieler“ haben, die in der Lage seien, die Champions League zu gewinnen. Dahinter – und zwar genau dort, wo andere europäische Klubs immer noch bis an die Zähne bewaffnet sind – müsse man „kreativ“ sein.

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Was eine solche Kreativität „im Rahmen unserer finanziellen Möglichkeiten“ bedeuten soll, skizzierte bereits Trainer Julian Nagelsmann, als er bei DAZN von „Lösungen“ sprach, „die nicht so risikofreudig sind. Ich habe meine Ideen und dann schauen wir, was am Ende rauskommt.“

Passen Anspruch und Wirklichkeit beim FC Bayern zusammen?

Das klingt zunächst aufrichtig, fast sympathisch, wirft aber dennoch die Frage auf, ob sich eine solche aus der Realität geborene Haltung wirklich mit den hohen Ansprüchen des größten deutschen Vereins verbinden lassen.

Oder anders gefragt: Kann der FC Bayern sportlich so noch mithalten mit den Giganten aus England, Spanien und Frankreich, die es nicht unterlassen werden zu investieren?

Bei aller Deutung für künftige Ereignisse ist eines jetzt schon klar: Viele Fehlkäufe können sich die Bayern nicht mehr erlauben, wenn die Konkurrenz zeitgleich imstande ist, alles auszugeben, was sie will.

Das weiß auch Nagelsmann, der am Sonntag appellierte, dass der deutsche Rekordmeister seine Mannschaft verstärken müsse, wenn er „dauerhaft zu den Top Vier in Europa gehören will“.

Besonders Salihamidzic, der von Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus bereits als mögliches „Bauernopfer“ bezeichnet wurde, muss jetzt liefern, „kreativ“ liefern, damit Bayern nach den „finanziellen Dimensionen“ nicht noch in sportliche gerät, „die außerhalb unserer Vorstellung sind“.

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