Für Hasan Salihamidzic ist der Start ins Neue Jahr nicht nur wegen des Jahreswechsels traditionell ein ganz besonderer - schließlich hat der Sportvorstand des FC Bayern am 1. Januar Geburtstag. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Salihamidzics 100-Mio-Meisterwerk
An seinem 46. Ehrentag wird Salihamidzic sein Handy aber vermutlich nicht nur für Geburtstagsglückwünsche bereithalten - schließlich wartet in den kommenden Tagen und Wochen noch viel Arbeit auf ihn.
Wenn der Tross des Rekordmeisters am 6. Januar ins Flugzeug nach Doha steigt, soll der neue Torhüter, der den verletzten Manuel Neuer in der Rückrunde vertritt, dabei sein - das jedenfalls ist der Plan.
Doch während das neue Transferfenster mit dem Neujahrstag gerade erst gestartet ist, könnte sich Salihamidzic für seine Arbeit in der vergangenen Transferperiode noch heute auf die eigene Schulter klopfen.
Im Sommer 2022 gelang es dem früheren Sportdirektor auf der Einnahmenseite, die 100-Millionen-Euro-Marke zu knacken.
FC Bayern: Salihamidzic durchbricht Schallmauer
Mit dem Wechsel von Joshua Zirkzee zum FC Bologna wurde diese Schallmauer durchbrochen und der neue Transferrekord aufgestellt. Der Verkauf des Niederländers, der 2017 aus der Jugend von Feyenoord Rotterdam kam, war das letzte Puzzleteil von Salihamidzics Meisterstück in jenem Transfersommer. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Der frühere Bayern-Profi glänzte nicht nur als Einkäufer von Topstars wie Sadio Mané oder Matthijs de Ligt, er brachte auch etliche Reservisten der Bayern gewinnbringend an den Mann.
Unter anderem verkaufte er Marc Roca für zwölf Millionen Euro an Leeds United, Chris Richards wechselte für den gleichen Betrag zu Crystal Palace. Auch Omar Richards verließ den Verein in Richtung Premier League, für ihn zahlte Nottingham Forest immerhin 8,5 Millionen Euro. (NEWS: Alles zum Transfermarkt im SPORT1-Transferticker)
Bayern verkauft Reservisten - und Lewandowski
Tanguy Nianzou, vor zwei Jahren ablösefrei von PSG gekommen, spülte bei seinem Verkauf zum FC Sevilla sogar 16 Millionen Euro in die Kassen. Hinzu kamen noch Transfers von Lars Lukas Mai (für 1,6 Millionen Euro zum FC Lugano), Christian Früchtl (für 500.000 Euro zu Austria Wien) und Ron-Thorben Hoffmann (für 300.000 Euro zu Eintracht Braunschweig).
Und nicht zu vergessen natürlich der Verkauf von Robert Lewandowski, der den Bayern 45 Millionen Euro plus fünf Millionen an möglichen Bonuszahlungen einbrachte.
Bemerkenswert: Lewandowski war aus dieser Gruppe der einzige Spieler, der regelmäßig unter Nagelsmann zum Einsatz kam. Die restlichen Verkäufe waren entweder Reservisten oder Talente, die den Durchbruch in München (noch) nicht geschafft haben. Dennoch lässt sich festhalten: Jeder dieser Spieler wurde mit einem Transfergewinn verkauft!
Lothar Matthäus, der Salihamidzic in der Vergangenheit gerne mal kritisiert hatte, zeigt sich begeistert von der Arbeit des Bayern-Sportvorstands.
Matthäus lobt Salihamidzic
„Er hat viele Spieler geholt, die auch von der Altersstruktur her gut investiert wurden“, sagte der Rekordnationalspieler bei SPORT1 und ergänzte: „Was für mich noch entscheidender ist: dass er fünf, sechs Spieler verkauft hat, bei denen man eigentlich gar nicht bemerkt, dass sie jetzt weg sind, weil sie nicht ihre großen Spuren beim FC Bayern hinterlassen haben.“
Mit diesen Verkäufen 100 Millionen Euro einzunehmen, verdiene noch größeren Respekt. Sein Fazit: „Transferperiode und Einkäufe 1, für die Verkäufe bekommt er eine 1 mit Stern.“
Zudem hielten sich die Münchner bei Nianzou (FC Sevilla) und Zirkzee (FC Bologna) alle Optionen für eine künftige Rückkehr offen.
Während die Rückkaufklausel bei Nianzou bei stolzen 50 Millionen Euro liegt, behält sich Bayern bei Zirkzee ein sogenanntes Matching Right vor. Dieses verleiht dem Rekordmeister die Möglichkeit, den Spieler zu verpflichten, sollte Bologna von einem anderen Verein ein Angebot erhalten. Auch bei einem Weiterverkauf des Niederländers würden die Münchner profitieren.
„Ich glaube, er muss noch einen Schritt machen, um da hineinzuwachsen“, sagte Salihamidzic im September im STAHLWERK Doppelpass bei SPORT1 über Zirkzee: „Wir haben es nun so gemacht, dass wir ihn immer wieder zurückkaufen können.“
Ob sie davon Gebrauch machen werden, ist noch nicht abzusehen. Die Ablöse für beide nehmen die Münchner dennoch gerne mit. Sie war Teil eines herausragenden Transfersommers von Salihamidzic und seinem Team. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Doch das ist Vergangenheit. Nun ist Salihamidzic erneut gefordert - vor allem in der Torwart-Frage.