Das ganze Ausmaß des Neuer-Knalls ist beim FC Bayern immer noch nicht abzusehen.
Schwächt die Neuer-Attacke Nagelsmann?
Eine der vielen Fragen, die sich nach dem brisanten Interview des Superstars stellen: Was bedeuten die drastischen Aussagen für Trainer Julian Nagelsmann? Gibt es nochmal ein Miteinander von Coach und Kapitän? Oder muss einer der beiden zwingend gehen? (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Nach SPORT1-Informationen sitzt Nagelsmann fest im Sattel. Die Verantwortlichen stehen zu einhundert Prozent hinter dem 35-Jährigen und planen die Zukunft fest mit ihm. Nagelsmann war es aber auch, der monatelang auf die Entlassung von Neuers Torwarttrainer und bestem Freunde Toni Tapalovic gedrängt hatte. (Bericht: Der Neuer-Knall)
- „Die Bayern-Woche“, der SPORT1 Podcast zum FCB: Alle Infos rund um den FC Bayern München – immer freitags bei SPORT1, auf meinsportpodcast.de, bei Spotify, Apple Podcasts und überall, wo es Podcasts gibt
Eine Entscheidung, die Neuer als „die brutalste seiner Karriere“ beschrieb. Wie es weitergeht, wird wohl auch an dem derzeit verletzten Torhüter selbst liegen. Ob er es will oder nicht: Neuer wird sich, früher oder später, mit Nagelsmann an einen Tisch setzen und herausfinden müssen, ob eine Zusammenarbeit über den Sommer hinaus weiter möglich ist. (KOMMENTAR: Neuer und Bayern müssen sich trennen)
Nagelsmann erklärte Neuer die Tapalovic-Entscheidung
Denn ein Trainerwechsel ist nicht absehbar, einen Alternativplan à la Thomas Tuchel gibt es bei den Bayern nicht. (DATEN: Spielplan der Bundesliga)
Zuletzt fand nach SPORT1-Informationen einen Tag nach der Tapalovic-Entlassung ein Vier-Augen-Gespräch zwischen Nagelsmann und Neuer statt, in dem der Trainer seinem Kapitän ehrlich erklärte, warum er nicht mehr mit Tapalovic arbeiten könne.
Die Vereinsbosse Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic reagierten mit Unverständnis auf das Neuer-Interview – nicht nur wegen des Zeitpunkts, sondern weil sie den vielfach kritisierten Neuer öffentlich zuletzt geschützt und mehrfach klargestellt hatten, dass er wieder die Nummer eins werde, sobald er zurück sei.
Ihre Meinung: Das Interview hat niemand beim FCB geholfen, Neuer selbst am allerwenigsten. (DATEN: Ergebnisse der Bundesliga)
So reagierten die Kollegen auf den Neuer-Knall
Kahn hatte nach dem Neuer-Interview geurteilt: „Was Manuel in Teilen dieser zwei Interviews im Zusammenhang mit der Freistellung von Toni Tapalovic gesagt hat, wird weder ihm als Kapitän noch den Werten des FC Bayern gerecht.“
Auch Salihamidzic hatte sich enttäuscht gezeigt. Neuer habe „seine persönlichen Interessen hier über die Interessen des Klubs gestellt.“ (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
In der Bayern Kabine war das Interview, wie SPORT1 erfuhr, ebenfalls Thema - wenn auch kein großes. Einige Spieler reagierten verwundert, Neuer hat aber nach wie vor ein hohes Standing. Zumal Tapalovic mehrere Fürsprecher in der Mannschaft hatte, Thomas Müller verstand sich beispielsweise ebenfalls sehr gut mit dem Neuer-Vertrauten.