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Nagelsmann-Aus bei Bayern: "Gibt immer Spieler, die sich über Entlassung freuen"

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Nagelsmann-Aus bei Bayern: "Gibt immer Spieler, die sich über Entlassung freuen"

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Bayern? „Gibt Spieler, die sich freuen“

Das Aus von Julian Nagelsmann beim FC Bayern beschäftigt Stefan Effenberg, Auch zu dessen Trainer-Nachfolger Thomas Tuchel hat der SPORT1-Experte in seiner Kolumne eine klare Meinung.
Julian Nagelsmann kann sich keine zwei Jahre beim deutschen Rekordmeister halten. Jetzt übernimmt der deutlich erfahrenere Trainer Thomas Tuchel beim FC Bayern.
Stefan Effenberg
Stefan Effenberg

Hallo Fußballfreunde,

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das Aus von Julian Nagelsmann beim FC Bayern beschäftigt auch mich natürlich enorm. Was dazu geführt hat?

Es waren diese extremen Schwankungen, auch in diesem Jahr wieder. Die Bayern haben von den vergangenen zehn Spielen nur fünf gewonnen. Man kann das sportlich also nachvollziehen, dass die Bayern nun diesen Schritt gegangen sind und sich von Nagelsmann getrennt haben.

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Schwer zu beantworten ist, wer das nun innerhalb der Mannschaft begrüßt und wer nicht: Das hält sich immer die Waage, wenn du einen Kader von 25 Spielern hast.

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Effenberg: Nagelsmann-Aus nicht aus heiterem Himmel

Es gibt immer Spieler, die sich über eine Trainer-Entlassung freuen - anderen tut es weh, die leiden da ein Stück weit drunter. (KOMMENTAR: Eines FC Bayern unwürdig!)

Aber dafür sind die Verantwortlichen nun mal zuständig, wenn sie eine gewisse Entwicklung sehen, mit der sie nicht einverstanden sind. Es war ja konstant inkonstant.

Die Bosse sind dann verpflichtet, eine Entscheidung zu treffen und zu reagieren. Für mich kam das jetzt auch nicht aus heiterem Himmel, wenn man jetzt mal so ganz tief in die Analyse geht.

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Da waren so viele Baustellen drumherum. Das haben wir zum Beispiel auch bei den PKs erlebt, bei denen sich Nagelsmann zu Themen geäußert hat. Da habe ich gedacht: „Boah, das ist jetzt nicht unbedingt die Aufgabe des Trainers vom FC Bayern!

Gab es nicht bei Hitzfeld und Heynckes

Das hatte ich bei Ottmar Hitzfeld nicht gehört, das habe ich bei Jupp Heynckes nicht gehört. Und wenn man das dann alles zusammennimmt ...

Dennoch: Wenn er (Nagelsmann, Anm. d. Red.) das nun reflektiert und seine Schlüsse daraus zieht, dann wird er in Zukunft noch ein ganz großartiger Trainer werden.

Was vielleicht zu viele Vorgaben bei der Taktik von Nagelsmann betrifft: Das ist der FC Bayern mit seiner Qualität. Denen musst du nicht jeden Pass erklären, das nennt man dann auch Eigenverantwortung.

FC Bayern: Nagelsmann mit zu vielen Taktik-Erklärungen?

Wenn du denen sagst, du hast die Freiheit, um kreativ zu sein, dann hast du auch den Erfolg bei Bayern München.

Das war in letzter Zeit aber nur selten so. Die erste Halbzeit beim 1:2 in Leverkusen war wirklich nicht gut, so kennt man die Bayern einfach nicht.

Aber dann diese drei Wechsel zur Halbzeit vorzunehmen mit Joao Cancelo, Thomas Müller und Sadio Mané, das konnte ich in keiner Weise nachvollziehen. An deine Offensive ranzugehen, die doch den Unterschied ausmacht, und die rauszunehmen ...

Nagelsmanns Wechsel bei Leverkusen-Pleite fatal

Ich bin mir sicher: Nagelsmann hätte mehr erreicht, wenn er mit einer richtigen Ansage zur Halbzeit gekommen wäre als mit diesen drei Wechseln.

Denn wenn du solche Hochkaräter in so einem wichtigen Spiel rausnimmst, dann entsteht eine riesengroße Problematik.

Das ist hinten raus noch mal ein Tropfen auf den heißen Stein gewesen.

Was ich aber auch sagen muss: Dass er nun viel Feedback von den Bayern-Spielern bekommt, die sich für die Zusammenarbeit mit ihm bedanken, das ist dann ja auch positiv für Nagelsmanns Zukunft.

Macht es Nagelsmann wie Heynckes?

Man stelle sich nur vor, die Spieler würden jetzt nur negativ von ihm reden.

Bayern-Sportvorstand Hasan Salihamidzic hofft, dass er in Zukunft weiter ein gutes Verhältnis zu Julian Nagelsmann pflegen kann.
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STAHLWERK Doppelpass: Hasan Salihamidzic will Nagelsmann zum Essen einladen

Er ist noch jung, wenn er nun die richtigen Lehren zieht, dann wird Nagelsmann noch stärker zurückkommen.

Jupp Heynckes ist bei Bayern auch gegangen, hat sich fortgebildet, hatte dann mehr Erfahrung - auch Lebenserfahrung - gesammelt, war in Spanien bei Real Madrid - und ist dann in einer anderen Phase zurückgekommen und war der absolute Top-Trainer.

Das wird bei Nagelsmann auch passieren, da bin ich mir ganz sicher.

Jetzt soll es aber erst mal Thomas Tuchel bei den Bayern richten. Durch seine Auslandserfahrung bei Paris Saint-Germain und in London beim FC Chelsea hat Tuchel enorm dazugelernt. Er wird in diesem Jahr auch 50, hat eine große Lebenserfahrung.

Nicht zuletzt sind die Kandidaten, die als Trainer für die Bayern überhaupt in Frage kommen, extrem gering.

Und wenn du so einen wie Tuchel kriegst, dann ist es doch normal, dass Bayern da zuschlägt. (KOMMENTAR: Tuchel brachte überall Irritationen)

Bis bald

Euer Stefan Effenberg

Stefan Effenberg hat 2001 mit dem FC Bayern die Champions League gewonnen. Mit den Bayern und Borussia Mönchengladbach wurde er zudem mehrmals Deutscher Meister und Pokalsieger. Seit Sommer 2018 gehört der 54-Jährige als SPORT1-Experte zum festen Experten-Team des STAHLWERK Doppelpass.