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Bundesliga: Meister? Das spricht für den BVB

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Bundesliga: Meister? Das spricht für den BVB

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Meister? Was für den BVB spricht

Borussia Dortmund nutzt den Patzer des FC Bayern gnadenlos aus und stürmt an die Tabellenspitze. Kann sich der BVB nun tatsächlich zum Meister krönen und die Bayern-Serie brechen?
Die Chance, dass Borussia Dortmund in dieser Saison Deutscher Meister werden kann, ist so groß wie nie. Auch SPORT1 Experte Stefan Effenberg traut dem BVB den Titel zu.
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von Felix Kunkel, Patrick Berger

„Die Anspannung war groß“, verriet Sportdirektor Sebastian Kehl nach dem furiosen 4:0-Erfolg von Borussia Dortmund gegen Eintracht Frankfurt, mit dem der BVB die Tabellenführung eroberte. Nach dem verschenkten Sieg gegen den VfB Stuttgart aus der Vorwoche war es ungewiss, ob die Schwarz-Gelben in der Lage sein würden, den Bayern-Patzer in Mainz ausnutzen zu können.

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Doch die Mannschaft von Edin Terzic lieferte gegen überforderte Hessen eindrucksvoll ab, überzeugte mit hoher Effizienz und dem notwendigen Einsatz über 90 Minuten. „Wer wird Deutscher Meister? BVB Borussia!“, hallte es durch den restlos ausverkauften Signal Iduna Park.

Mit dem deutlichen Sieg sendete der BVB nicht nur ein beachtliches Zeichen im Titelkampf an die Konkurrenz aus München: Auch für das eigene Selbstverständnis war der in einer Drucksituation errungene Triumph eine große Genugtuung.

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Denn ausgerechnet in der Woche nach der Enttäuschung beim VfB hatten sowohl Kehl als auch Terzic erstmals öffentlich den Titelgewinn in der Bundesliga als Ziel ausgegeben. Eine Ansage, die nicht nur die Bayern aufhorchen ließ.

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BVB auf Meisterkurs? „Das ist der Unterschied zu vorher“

„Der BVB kann doch sagen: Ich will Meister werden. Warum erst sechs Wochen vor Schluss?“, wunderte sich Felix Magath am Sonntag im STAHLWERK Doppelpass auf SPORT1.

Doch neben seiner Verwunderung über den Zeitpunkt der Meisteransage schwärmte der 69-Jährige vom Auftritt des BVB gegen Frankfurt. „Jetzt endlich wollte die Mannschaft mal nach vorne, Tore machen. Das ist der Unterschied zu den Spielen vorher“, lobte Magath.

Auch SPORT1-Experte Stefan Effenberg zollte den Westfalen seine Anerkennung. Nach dem Rückschlag in Stuttgart hätten die Dortmunder die richtige Antwort gegeben und „eindrucksvoll bewiesen, dass sie es können“.

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Der 54-Jährige ging sogar noch einen Schritt weiter und stellte klar, dass er es durchaus für möglich halte, „dass der BVB jetzt Meister wird“.

BVB: Parallelen zur Meistersaison 2011/12

Immerhin sind die Schwarz-Gelben nach 29 Spieltagen nichts weniger als Tabellenführer – und damit erstmals seit der Meistersaison 2011/12 zu einem solch spätem Saisonzeitpunkt.

Klar ist aber auch, dass die Meisterschaft bei fünf auszutragenden Spieltagen noch nicht entschieden ist. Der Vorsprung auf den Verfolger aus München beträgt „nur“ einen Punkt, ein eigener Patzer könnte schon wieder für den Verlust der Tabellenführung sorgen.

Dennoch gibt es gute Gründe dafür, dass der BVB der kommende Champion werden könnte. Im Gegensatz zum FC Bayern, wo es sowohl bei den Spielern als auch in der Führungsebene Unruhe gibt, scheint bei den Westfalen alles harmonisch zu verlaufen.

Schonungslose Aussprache nach Stuttgart-Remis

Das zeigte sich zumindest in der Partie gegen Frankfurt, bei der die Dortmunder über die komplette Spielzeit geschlossen und gemeinschaftlich agierten. Sie zeigten außerdem die nötige Gier und Einstellung, die ihnen in der Vergangenheit oftmals abgesprochen wurde.

Das kommt nicht von ungefähr: Nach dem Rückschlag in Stuttgart sprach die Mannschaft unter der Woche ehrlich und schonungslos miteinander, wie Sportdirektor Kehl und Torhüter Gregor Kobel erklärten. „Wir haben sehr starke Charaktere und jeder hat unter der Woche seinen Teil dazu beigetragen“, verriet der Schweizer. Man sage sich ständig gegenseitig die Meinung.

Nach dem bitteren Unentschieden gegen den VfB Stuttgart hat der BVB gegen Frankfurt die richtige Reaktion gezeigt. Trainer Edin Terzic erklärt, wie er sein Team wieder in die Spur gebracht hat.
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Nach dem Stuttgart-Remis: So hat Edin Terzic sein Team in die Spur gebracht

Zusätzlich sprachen die BVB-Verantwortlichen einzelne, wichtige Spieler an und schworen sie auf die entscheidende Saisonphase ein. So führte Kehl vor etwas mehr als einer Woche ein persönliches Gespräch mit Mats Hummels und am Freitag traf sich Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke mit Jude Bellingham zum Mittagessen.

Malen und Adeyemi: Dortmunds Stars im Titel-Endspurt

Neben der positiven mentalen Komponente kann der BVB auch auf die wiedererstarkten Donyell Malen und Karim Adeyemi zählen.

Obwohl Malen in der gesamten Hinrunde kein einziges Tor erzielt hatte, traf der 24-Jährige in den vergangenen fünf Partien mindestens einmal. Mit einem Tor am Freitag beim VfL Bochum hätte er Haalands BVB-Rekord von sechs Spielen in Serie mit mindestens einem Tor eingestellt.

„Donny hat unglaubliches Selbstvertrauen getankt“, lobte Kehl, „es war klar, dass er unglaubliche Fähigkeiten hat. Wir sind froh, dass er das jetzt so häufig zeigt. Er ist ein unglaublich bereicherndes Element für diese Mannschaft.“ Dem Sportchef war die Erleichterung anzuhören: „Das war die Idee hinter seiner Verpflichtung.“

Gemeinsam mit Adeyemi, der bei beiden Toren des Niederländers gegen die SGE als Vorlagengeber agierte, trägt Malen zu einem erfolgreichen BVB-Endspurt bei.

Dabei benötigte Adeyemi, der im vergangenen Sommer für 35 Millionen Euro aus Salzburg kam, selbst eine Anlaufzeit von einem halben Jahr in Dortmund. Mittlerweile ist der Nationalspieler für die Startelf von Terzic unverzichtbar geworden und sammelte starke sechs Scorerpunkte (drei Tore und drei Vorlagen) in sechs Rückrundenspielen.

Selbst die mehrwöchige Verletzungspause wegen eines Muskelfaserrisses brachte ihn nicht aus dem Tritt. Zum Vergleich: In der gesamten Hinserie kam Adeyemi nur auf zwei Assists.

Trotz seines jungen Alters von 21 Jahren geht er neben den anderen Führungsspielern wie Bellingham, Hummels oder Emre Can bei der Borussia voran – auch verbal: „Ich wollte immer Deutscher Meister werden! Für mich persönlich war das immer ein Ziel, sonst wäre ich nicht hierhergekommen.“

BVB will Restprogramm mit Heimvorteil meistern

Den jüngsten Erfolg des BVB führt Adeyemi auf die richtige Einstellung zurück: „Jeder Spieler in dem Kader hat seine Qualitäten und Spezialitäten. Wenn der Kopf stimmt und das Selbstbewusstsein da ist, dann kannst du das auch zeigen.“

Aus diesem Grund gibt sich der gebürtige Münchner für die verbleibenden Partien zuversichtlich. „Wir haben jetzt noch fünf Spiele vor der Brust und wollen die meistern“, kündigte er selbstbewusst an.

Tatsächlich gibt es auch allen Grund zur Hoffnung beim BVB, denn von den ausstehenden Spielen finden drei im heimischen Stadion statt. Und in der Heimtabelle rangiert Dortmund mit fünf Punkten Abstand auf Platz eins. Vor heimischen Publikum setzte es überhaupt erst Niederlage in der laufenden Saison. Das 4:0 gegen Frankfurt war sogar bereits der neunte Heimerfolg in Folge – Vereinsrekord!

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Mit der Unterstützung der Gelben Wand scheint die Borussia demnach beinahe unschlagbar. Passend dazu handelt es sich mit unter anderem Bochum, Wolfsburg und Augsburg um machbare Aufgaben im Restprogramm. Allerdings wartet mit dem 1. FSV Mainz 05 am letzten Spieltag der jüngste Bayern-Bezwinger auf den BVB.

Meister? „Dortmund hat das Momentum“

Stichwort Bayern: Zwar stehen auch für den Rekordmeister noch drei Heimspiele aus, doch die aktuellen Formschwankungen sprechen nicht gerade für den FCB. Auch Magath sieht die Schwarz-Gelben im Vorteil: „Dortmund hat das Momentum. Sie müssen jetzt nur noch gewinnen.“

In den Augen von Effenberg ist es ebenfalls die Heimkulisse im Westfalenstadion, die zum entscheidenden Faktor im Titelkampf werden könnte. „Die ganze Stadt ist elektrisiert, fiebert dem Titel entgegen. Das könnte dem BVB den Schub geben.“

Kehl warnt jedoch nach dem Wechsel der Rolle vom Jäger zum Gejagten: „Es werden noch ein paar harte Spieltage. Wir wissen, wie schwer es schon in Bochum am Freitagabend sein wird.“

Der BVB wird nun zeigen müssen, dass er auch unter dem neuen Druck der Tabellenführung bestehen kann – eine entscheidende Voraussetzung, wenn es am Ende mit der Meisterschaft klappen soll.