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FC Bayern und die Akte Mané - Ärger gab´s bereits in Salzburg

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FC Bayern und die Akte Mané - Ärger gab´s bereits in Salzburg

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Warum bei Mané der Schein trügt

Sadio Mané gilt als selbstloser Wohltäter - sein Image bröckelt jedoch nach dem Kabinen-Eklat von Manchester. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass Mané schon bei vorherigen Stationen Ärger gemacht hat.
Sadio Mané schlägt Teamkollege Leroy Sané ins Gesicht und löst ein Bayern-Beben aus. SPORT1 Chefreporter Kerry Hau spricht über die Details.
Alexander Kortan
Alexander Kortan

Er gilt als absolutes Vorbild, ist in seiner Heimat ein gefeierter Volksheld!

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Star-Allüren sind ihm fremd. „Was soll ich mit zehn Ferraris, 20 Diamant-Uhren und zwei Jets“, sagte er einst und betonte: „Mir ist es lieber, dass andere etwas von dem abbekommen, was das Leben mir geschenkt hat.“

Doch spätestens jetzt ist klar: Sadio Mané besitzt auch andere Charakterzüge. Nach dem 0:3-Debakel im Viertelfinal-Hinspiel bei Manchester City geriet der Senegalese in der Kabine mit Mitspieler Leroy Sané aneinander und schlug ihm vor versammelter Mannschaft ins Gesicht.

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Bei seinem Kontrahenten hinterließ der Schlag Spuren. Sané soll an der Lippe geblutet haben, welche er deshalb bei der Ankunft in München verdeckte.

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Mané-Entgleisung passt nicht zum Wohltäter-Image

Inzwischen ist die Auseinandersetzung zwischen den beiden Spielern geklärt. Die Bayern-Bosse um Hasan Salihamidzic und Oliver Kahn entschieden sich gegen einen Rauswurf und suspendierten den 31-Jährigen lediglich für die kommende Bundesliga-Partie gegen die TSG Hoffenheim.

Sané hatte sich nach SPORT1-Informationen dafür ausgesprochen, Mané für das Vergehen nicht zu hart zu bestrafen.

Trotzdem wirft Manés Entgleisung Fragen auf, denn auf den ersten Blick scheint sie nicht zu seinem Wohltäter-Image zu passen. Bei genauerer Betrachtung ergibt sich jedoch ein differenzierteres Bild. Eines, bei dem der Stürmer hin und wieder ein anderes Gesicht zeigt.

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Sein lobenswertes Engagement für soziale Zwecke sowie seine Bescheidenheit bleiben unbestritten, doch der Charakter Manés besitzt auch eine andere Seite, mit der Afrikas Fußballer des Jahres bereits öfter in der Vergangenheit aneckte.

Liverpool: Mané und Salah, die zwei Streithähne

Während seiner Zeit beim FC Liverpool (2016-22) unter Jürgen Klopp rückte immer wieder Manés scheinbar schwieriges Verhältnis zu Mitspieler Mo Salah in den Fokus. Einen offenkundigen Streit während einer Liga-Partie gegen Burnley 2019 entschärfte der Senegalese einige Wochen später als „abgehakt“.

Salah hingegen sprach von „professioneller Beziehung“ zu seinem Mitspieler: „Vielleicht konkurrieren wir darum, zu zeigen, wer der Beste ist.“ Beste Freunde wurden die beiden nicht mehr.

Sadio Mané und Mo Salah wurde während ihrer Zeit in Liverpool ein schlechtes Verhältnis nachgesagt
Sadio Mané und Mo Salah wurde während ihrer Zeit in Liverpool ein schlechtes Verhältnis nachgesagt

Wenn die Situation für Mané nicht passt, zeigt er offenbar ein anderes Gesicht – und bislang konnte der Senegalese im Bayern-Dress nicht das zeigen, was sich Verantwortliche bei seinem Transfer von ihm versprochen hatten.

In Salzburg suspendiert - Mané erstreikt Wechsel

Dass Mané mitunter schwierig im Umgang sein kann, musste auch Ralf Rangnick erfahren, der während Manés Zeit in Salzburg (2012-14) als Sportdirektor bei Österreichs Spitzenteam tätig war.

Um einen Wechsel zu forcieren, verweigerte der damals 22-Jährige das Training und ignorierte in der Folge auch Aufforderungen zu einem Gespräch.

Vor dem Hintergrund, dass für die Salzburger mit dem Rückspiel der Champions-League-Play-Offs in Malmö das bis dato wichtigste Spiel der Vereinsgeschichte anstand, sorgte seine Aktion für großes Unverständnis. Die Verantwortlichen um Rangnick suspendierten ihn anschließend.

„Wenn es offensichtlich ist, dass ein Spieler in so einer Situation, vor dem wichtigsten Spiel der Vereinsgeschichte und auch in seiner Karriere, die eigenen Interessen über die des Vereins stellt, dann bleibt einem nichts anderes übrig“, meinte Rangnick damals. „Da ist es nur logisch, dass er nicht dabei ist.“

Hütter enttäuscht von Mané: „Das ist disziplinlos“

Mané reagierte in Form eines Statements in den Salzburger Nachrichten und sprach von einem Missverständnis zwischen ihm und Rangnick, welches er bedauere.

„Ich möchte meine Teamkameraden und unsere Fans nicht im Stich lassen“, betonte er damals und bekräftigte seinen Wunsch, nun doch zu spielen. „Ich möchte unbedingt morgen in Malmö spielen und bin bereit noch heute einen Flug nach Malmö zu nehmen.“

Zu letzterem kam es nicht. Neben Rangnick zeigte sich auch sein damaliger Trainer Adi Hütter enttäuscht vom Verhalten des Senegalesen. „Dass so etwas nicht professionell ist, darüber braucht man nicht lange zu diskutieren“, erklärte Hütter. „Das ist disziplinlos.“

Mané wechselte schließlich für eine Ablöse von 23 Millionen Euro gen England zum FC Southampton, von wo aus er zwei Jahre später seinen Weg zum FC Liverpool fand.