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Nächste Bayern-Legende kritisiert Kahn und Salihamidzic!

Klare Kritik an Salihamidzic

Thomas Strunz wundert sich über Ex-Mitspieler Oliver Kahn - und gibt eine Prognose für eine titellose Bayern-Saison ab.
Im STAHLWERK Doppelpass wird über den Besuch von Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß auf dem Trainingsplatz des Rekordmeisters diskutiert.
Thomas Strunz wundert sich über Ex-Mitspieler Oliver Kahn - und gibt eine Prognose für eine titellose Bayern-Saison ab.

Die nächste Bayern-Legende kritisiert Oliver Kahn!

Thomas Strunz, insgesamt 223 Mal für die Münchner am Ball (34 Tore, 24 Vorlagen) und Adressat der legendären Wutrede von Giovanni Trapattoni (“Was erlaube Strunz?“), hat bei Bild TV Zweifel am Führungsstil des Vorstandsvorsitzenden geäußert.

„Aufgrund der Ära mit Hoeneß/Rummenigge ist es vielleicht nicht so einfach, diese Fußstapfen auszufüllen. Er ist auf der Suche nach seinem Weg“, sagte Strunz über seinen ehemaligen Bayern-Mitspieler. Anders könne sich Strunz bestimmte Dinge nicht erklären.

Bei der Pressekonferenz zur Vorstellung von Thomas Tuchel hätte er viel mehr die Führung in die Hand nehmen müssen, viel mehr erklären müssen, warum das (der Trainerwechsel, Anm. d. Red.) für den Verein von elementarer Bedeutung ist“, meinte der Europameister von 1996.

Denn „irgendjemand im Klub hat ja die Idee gehabt, Tuchel zu holen und Nagelsmann zu ersetzen. Aber aus welcher Ebene des Klubs kam der Impuls?“

Strunz vergleicht Kahn und Hoeneß

Kahn sei „nicht der Uli Hoeneß, der die Menschen in den Arm nimmt. Er ist ein strategisch denkender, rational orientierter Mensch, der sehr kritisch mit allem umgeht. Er hat einen anderen Führungsstil.“

Strunz gab dabei auch Einblicke in Kahns Verhalten in der aktiven Zeit als Spieler.

„Oli Kahn ist privat ein sehr lustiger, humorvoller, fröhlicher Mensch. Aber wenn er auf dem Feld stand, hat er immer diese Verbissenheit, diesen unbedingten Willen, diesen Ehrgeiz ausgestrahlt“, betonte der 55-Jährige – und forderte nun für Kahns Rolle als Bayern-Boss: „Das ist auch seine Aufgabe, dass er dieses Menschliche nicht vergisst, das ihn ja auch auszeichnet.“

Der FC Bayern gehöre zwar zu den „größten Vereinen der Welt“, doch Kahn „hatte Zeit, sich damit zu beschäftigen, ist eingearbeitet worden“. Klar sei, „dass ein Wechsel in der Führung immer zu Veränderungen führt, auch im Umgang mit Mitarbeitern, dass Mitarbeiter anders behandelt werden“.

„Dann bekommen Kahns Gegenspieler Oberwasser“

Strunz blickte zudem auf Kahns Zukunft – und wer dabei eine entscheidende Rolle spiele.

„Wenn man Ende Vizemeister wird und ohne Titel aus der Saison geht, dann werden die Gegenspieler (von Kahn, Anm. d. Red.) Oberwasser bekommen“, sagte der ehemalige SPORT1-Experte.

Entscheidend werde sein, „wie Uli Hoeneß und der Aufsichtsrat darüber denken, wie die Zukunft des FC Bayern aussieht und welche Perspektive Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic in dieser Frage haben. Wie ist der Weg zur neuen Bayern-Ära?“

Strunz betonte: „Uli Hoeneß spielt nach wie vor eine große Rolle – er ist aber nicht der Alleinige, der das entscheidet.“

Strunz-Klartext zu Salihamidzic

Klare Worte fand Strunz auch für Sportvorstand Hasan Salihamidzic - und der Veränderung des Kaders seit dessen Amtsantritt als Sportdirektor 2017.

„Wenn ich mir damals den Kader angeschaut habe und welche Spieler da im Kader standen, die das ‚Mia-san-mia‘-Gefühl getragen haben und auch das Gefühl auf dem Platz gezeigt haben“, meinte Strunz: „Heute haben wir eine talentierte Truppe, die aber dieses Gefühl nicht mehr ausstrahlt.“

Er wolle „nicht sagen, Brazzo ist überfordert. Sicherlich hat man es verpasst, einen gleichwertigen Ersatz nach dem Abgang von Robert Lewandowski zu verpflichten. Es geht um einen Prozess, seitdem Salihamidzic da ist. Es ist wie 2012, als man Vizemeister wurde. Man hat sich damals hinterfragt, was hat man richtig und falsch gemacht und dieser Punkt ist wieder erreicht.“

Entscheidungen bei der Mannschaft als auch der Trainerwechsel von Julian Nagelsmann zu Thomas Tuchel „müssen hinterfragt werden“.

„Gnabry hat dann ein katastrophales Spiel gemacht“

Der Ex-Profi, der auch für den MSV Duisburg und den VfB Stuttgart auflief, bemängelte zudem den Umgang mit Serge Gnabry und dessen Paris-Trip.

Das Thema Serge Gnabry war ein Riesenthema. Und niemand im Verein hat sich hingestellt und gemeint: Das ist gar kein Thema, denn die Spieler haben frei – und fertig“, sagte Strunz: „Wenn ein Spieler das braucht, um am Wochenende gute Leistungen zu bringen, dann habe ich überhaupt kein Problem damit.“

Strunz deutlich: „Aber all das ist auszubügeln. Die Diskussion darum ging eine Woche. Das Ergebnis war, dass Serge Gnabry am Wochenende darauf ein katastrophales Spiel gemacht hat.“