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Borussia Mönchengladbach: Schmeißt Farke in Gladbach jetzt selbst hin?

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Borussia Mönchengladbach: Schmeißt Farke in Gladbach jetzt selbst hin?

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Droht noch größeres Gladbach-Beben?

Bei Borussia Mönchengladbach und Trainer Daniel Farke stehen die Zeichen auf Trennung. Nach zuletzt fehlender Unterstützung durch Sportchef Roland Virkus könnte Farke aber nun sogar selbst hinschmeißen.
Daniel Farke soll bei Borussia Mönchengladbach nach der Niederlage gegen Borussia Dortmund kurz vor der Entlassung stehen.
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von Patrick Berger

Die Trennung ist nur noch eine Frage der Zeit …

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Die Zeichen zwischen Daniel Farke und Borussia Mönchengladbach stehen nach nur einer (verkorksten) Saison auf Abschied.

Gladbach-Sportchef Roland Virkus, der nach der 2:5-Pleite in Dortmund zunächst geschwiegen hatte, enteierte seinen Trainer mit folgenden Aussagen: „Wir wollen die Saison jetzt zu Ende spielen, auch mit diesem Trainer“, sagte der 56-Jährige der Rheinischen Post. „Es steht nicht zur Debatte, dass wir uns in den nächsten beiden Wochen von Daniel Farke trennen.“

Nicht in den nächsten beiden Wochen, aber danach?

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Trennung zwischen Farke und Gladbach fast unausweichlich

Die Trennung ist nach diesen Worten fast schon unausweichlich. Im und um den Traditionsklub herum gibt es seit längerem schon hartnäckige Gerüchte bezüglich einer bevorstehenden Farke-Entlassung und einer möglichen Anstellung von U23-Coach und Ex-Profi Eugen Polanski, wie SPORT1 bereits berichtete.

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Nach dem letzten Saisonspiel (am 27. Mai gegen Augsburg) wolle man sich dann „zusammensetzen und alles analysieren, dazu gehört natürlich auch der Trainer“, führte Virkus weiter aus. „Aus den Ergebnissen dieser Analyse werden wir unsere Schlüsse ziehen.“

Ein Entschluss wird dann wohl die vorzeitige Trennung von Daniel Farke sein - trotz eines bis 2025 gültigen Vertrages. Etwas anderes lässt allein die verheerende sportliche Bilanz mit nur 39 Punkten aus 32 Spielen – davon nur ein Sieg auswärts – kaum zu. Das interne Minimalziel, eine bessere Saison zu spielen als unter Adi Hütter (Platz 10, 45 Punkte), der vor einem Jahr gehen musste, wird wohl nicht erreicht. Dazu bedürfte es zwei Siege in Leverkusen und gegen Augsburg – undenkbar, dass die lustlose Truppe das in der aktuellen Verfassung schafft.

Kommt es sogar zum Farke-Rücktritt?

Selbst wenn die Gladbach-Bosse nach der großen Saisonanalyse zum Entschluss kämen, dass sie mit Farke weitermachen möchten, stellt sich die Frage: Will der Trainer das denn überhaupt? Auf SPORT1-Nachfrage sagte der 46-Jährige nach der Klatsche beim BVB noch: „Ich habe noch Bock, mit der Mannschaft zu arbeiten.“ Hinter vorgehaltener Hand dürfte das allerdings anders aussehen.

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Borussia Mönchengladbach spielt eine Saison unter seinen Möglichkeiten. Deshalb gerät Trainer Daniel Farke immer mehr in den Fokus der Kritik. Seine Zukunft am Niederrhein scheint ungewisser denn je.
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Darum ist Daniel Farke bei Borussia Mönchengladbach nicht mehr haltbar | 2nach10

Wie SPORT1 erfuhr, lassen die sehr interpretierbaren Worte von Virkus und die damit einhergehende fehlende Rückendeckung den Trainer darüber nachdenken, ob eine weitere Zusammenarbeit über den Sommer hinaus überhaupt möglich ist. Ein Farke-Rücktritt nach der Saison ist also längst nicht mehr ausgeschlossen. Anfragen aus England, wo der frühere Erfolgstrainer von Norwich City (zwei Premier-League-Aufstiege) weiterhin einen guten Ruf genießt, sollen bereits vorliegen.

Seit längerem schon knirscht es hinter den Kulissen zwischen Farke und Virkus. Bei Transferfragen sollen die beiden sportlich Verantwortlichen nicht mit einer Sprache sprechen. Will Ex-Nachwuchschef Virkus allen voran auf junge Talente setzen, fordert Farke mit Blick auf den kurzfristigen sportlichen Erfolg eher Soforthilfen.

Farke, der bei den emotionalen Fohlen-Fans zuletzt auch aufgrund seiner Schönrednerei massiv an Kredit verloren hat, muss sich den Vorwurf gefallen lassen, die Mannschaft sportlich nicht weiterentwickelt zu haben. Eine Handschrift ist kaum zu erkennen. Zu späte Wechsel und das Festhalten am abwanderungswilligen Ramy Bensebaini anstelle von Linksverteidiger-Nachwuchshoffnung Luca Netz stößt den Anhängern zudem sauer auf.

Grüppchen-Bildung und atmosphärische Störungen

Zur Wahrheit gehört aber auch: Der schlecht zusammengestellten Gladbacher Mannschaft fehlt es an Charakter. Innerhalb der Truppe stimmt es nicht, zu viele Grüppchenbildungen – allen voran die französischsprachigen Kicker sollen sich abkapseln – sorgen für atmosphärische Störungen.

Die Mannschaft hat mit Marco Rose und Adi Hütter schon zwei Trainer auf dem Gewissen – und mit Farke wohl den nächsten.

Dass der Coach, der nach der Saison in Bensebaini, Marcus Thuram und Lars Stindl gleich drei Leistungsträger verlieren wird, überhaupt geduldig etwas aufbauen und einen Umbruch bewältigen will, scheint mit Blick auf die negative Grundstimmung am Niederrhein, der fehlenden finanziellen Mittel und der schwierigen Zusammenarbeit mit Virkus immer fraglicher.

Am Sonntagvormittag ging nach außen hin alles den gewohnten Gang. Daniel Farke stand auf dem Platz und leitete das Training - business as usual. Doch von Normalität kann kaum die Rede sein.
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Daniel Farke wackelt und Effenberg teilt gegen Mönchengladbach aus

Gladbach-Beben noch größer?

Nicht nur an Farke, auch an Virkus wächst die Kritik. Der unerfahrene und bisweilen kauzig wirkende Sportchef gab zuletzt keine gute Figur ab. Es zeichnet sich immer mehr ab, dass der gebürtige Mönchengladbacher als Nachfolger von Max Eberl eine Fehlbesetzung ist.

Nach Farke könnte Virkus also der nächste sein, der bei anhaltendem Misserfolg seinen Stuhl an der Hennes-Weisweiler-Allee räumen muss.