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Entschlüsselt! Daran krankt das BVB-Spiel

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Entschlüsselt! Daran krankt das BVB-Spiel

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Daran krankt das BVB-Spiel

Borussia Dortmund hat einen echten Stotterstart in der Bundesliga hingelegt. Ob beim knappen Sieg gegen den 1. FC Köln oder dem Remis beim VfL Bochum: die Spielidee von Edin Terzic ist aktuell nur rudimentär zu erkennen.
Vor der Saison gab Marco Reus sein Kapitänsamt bei Borussia Dortmund an Emre Can ab. Am zweiten Spieltag saß der Mittelfeldspieler 90 Minuten auf der Bank. Wird er zum großen Verlierer?
Constantin Eckner
Constantin Eckner

Takuma Asano musste manchmal fast erschrocken sein ob der großen Freiräume, die Borussia Dortmund ihm am Samstag gewährte. Einige Male konnte der japanische Offensivspieler des VfL Bochum ohne Bedrängnis auf der Fläche zwischen Dortmunds Abwehr und zentralem Mittelfeld agieren.

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Asanos Freiräume standen stellvertretend für die Abstimmungsprobleme beim BVB. Für das Auswärtsspiel im Ruhrstadion griff Dortmunds Cheftrainer Edin Terzic wieder auf eine 4-2-3-1-Grundformation zurück. Marcel Sabitzer spielte an der Seite von Emre Can auf der Doppelsechs, es soll das neue Erfolgsduo in der Zentrale werden. Eigentlich.

Beide hatten jedoch arge Schwierigkeiten, die richtige Balance und Aufgabenverteilung untereinander zu finden. Mehrmals rückten sie fast gleichzeitig raus und wurden anschließend von Bochum überspielt, was wiederum die ohnehin anfällige Abwehrreihe der Dortmunder vor Probleme stellte.

Abstimmungsprobleme in allen Mannschaftsteilen

Ganz grundsätzlich hakt es bei Dortmund momentan noch an gruppentaktischen Mechanismen. Das heißt, es gibt - einfach ausgedrückt - immer wieder Missverständnisse zwischen mehreren Spielern, sei es in der Spielfeldmitte oder auf dem Flügel.

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Übergaben in der Defensive klappen nicht durchgängig und auch die Raumbesetzung wirkt konfus, was die Konterspezialisten von Bochum mehrfach für sich nutzen konnten.

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Abseits dieser Abstimmungsprobleme ist auch die Spielanlage an sich nicht ausgereift. Besonders in den ersten 45 Minuten am Samstag waren die Abstände zwischen den Offensivspielern des BVB oftmals zu groß, sodass Julian Brandt und Donyell Malen fast schon aus der Not heraus in Solodribblings gingen.

Bellingham fehlt mehr denn je

Allerdings genügt es nicht, nur auf die individuellen Fähigkeiten dieser beiden, das Tempo von Karim Adeyemi sowie die Abschlussqualitäten von Sébastien Haller zu vertrauen.

Selbstverständlich geht dem BVB die Mittelfelddominanz von Jude Bellingham ab. Der Engländer konnte gerade in der vergangenen Saison zuweilen auf eigene Faust enorme Raumgewinne erzielen und zudem viele Bälle am Strafraum sichern oder erobern.

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Allerdings kaschierte Bellingham dadurch auch zu einem gewissen Teil die strukturellen Schwächen, die es schon in der Fast-Meistersaison gab. Ein Stück gehörte „Heroen-Fußball“ in Erfolgszeiten bislang immer zu Terzics Mannschaft - sowohl in seiner ersten Interimszeit in der Rückrunde 2021 als auch seit seiner Beförderung auf den Cheftrainer-Stuhl.

Sabitzer und Can machen das Feld in der Spielgestaltung häufig breit, ohne jedoch Tempo in die Spielzüge zu bringen.

Am gefährlichsten wirkte der BVB gegen Bochum vor allem dann, wenn einer der Außenverteidiger mit Geschwindigkeit vorstoßen konnte, während sich in der Mitte Brandt, Malen und weitere positionierten. Das geschah jedoch nicht aus dem geordneten Spielaufbau heraus, sondern vornehmlich nach Ballgewinnen.

Dass der BVB zu effektivem Kombinationsspiel im vorderen Spielfelddrittel im Stande ist, verdeutlichte der Ausgleichstreffer gegen Bochum, an dem auf engem Raum Can, Sabitzer, Brandt und Torschütze Malen beteiligt waren.

BVB-Spielanlage muss verbessert werden

Aber derartige Szenen sind zu selten zu sehen und entstehen dem Anschein nach eher in Improvisation.

Terzic muss recht schnell mit den hinzugekommenen Spielern, Sabitzer und Felix Nmecha, sowie den Leistungsträgern der vergangenen Saison, allen voran Brandt, Malen, Haller und Adeyemi, ein strukturiertes Ballbesitzspiel einstudieren. Das würde im besten Fall auch die Zahl an gefährlichen Ballverlusten verringern.

An der Qualität der Abwehrreihe und auch den kleinen Defensivfehlern von Neu-Kapitän Can hat sich im Vergleich zur Vorsaison ohnehin wenig geändert. Der BVB muss seine Spiele weiterhin vorn gewinnen. Dazu braucht es aber strukturierte Raumgewinne und die entsprechende Kompaktheit in Ballnähe, die man über weite Strecken der ersten beiden Bundesliga-Partien vermisste.

Das Ergebnis ist, dass Dortmund in der Torschussstatistik insgesamt bei 5:11 steht - bei allem Respekt gegenüber Köln und Bochum.