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Kein Haaland, Alt-Stars bald weg: Wen der BVB zum Superstar aufbauen will

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Kein Haaland, Alt-Stars bald weg: Wen der BVB zum Superstar aufbauen will

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Er soll zum BVB-Superstar werden

BVB-Boss Carsten Cramer hat in diesen Tagen alle Hände voll zu tun. Der Marketing-Chef ist während der USA-Tour von Borussia Dortmund ständig am Telefon, spricht mit Partnern und Sponsoren, organisiert, regelt, klärt.
Borussia Dortmund befindet sich momentan auf einer USA-Reise und konnte ein Testspiel gegen Manchester United zuletzt gewinnen. Dennoch ist die Stimmung beim BVB teilweise getrübt.
SPORT1
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von SPORT1

Fünf Millionen Euro bringt dem BVB, der wie alle anderen Bundesliga-Klubs von der DFL unterstützt wird, die zehntägige Reise in die Staaten ein. Zum zweiten Mal sind die Schwarzgelben bereits über den großen Teich geflogen, mit dem Ziel, künftig noch bekannter zu werden.

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„Es gab einige Momente, in denen ich gemerkt habe, dass die Menschen den Namen Borussia Dortmund noch nie in ihrem Leben gehört haben“, schildert SPORT1-Chefreporter und BVB-Experte Patrick Berger, der bis zum 4. August noch mit den Dortmundern in den USA ist, in einer neuen Ausgabe des SPORT1-Podcast „Die Dortmund-Woche“ seine Eindrücke aus San Diego, Las Vegas und Chicago.

Im noblen Luxus-Teamhotel Fairmont, wo sich die Mannschaft für fünf Tage in San Diego aufhielt, habe die Kellnerin den Reporter verdutzt gefragt: Borussia Dortmund? Wer ist das? „Sie kannte den BVB nicht, obwohl die Mannschaft sogar in ihrem Hotel war“, erzählt Berger.

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Publikumsmagnet? Bisher noch nicht

Hier und da sind an den Spielorten vereinzelt immer mal wieder Fans in schwarz-gelben Trikots zu sehen, ansonsten ist der BVB bislang noch nicht der große Publikumsmagnet. Bei den Testspielen in San Diego gegen den Zweitligisten Loyal (6:0) und gegen Top-Team Manchester United (3:2) schauten rund 12.000 und 50.000 Fans zu. Die Ränge im Allegiant Stadium in Las Vegas waren allen voran von United-Fans mit roten Trikots belegt.

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Vereinzelt waren auch schwarz-gelbe Anhänger zu sehen, unter den Zuschauern mischten sich auch Zuschauer in Trikots von Bayern, Real oder Barcelona. Der BVB, das ist die bisherige Erkenntnis, hat zwar einige treue Anhänger in den USA, die Massen elektrisiert die Borussia aber nicht.

„Wenn wir ins Gespräch kamen mit Baseball- oder Football-Fans oder einfach nur mit Menschen, die sportinteressiert sind, fiel oft der Name FC Bayern, aber nicht der von Borussia Dortmund“, führt Berger weiter aus.

„Reus ist immer noch der größte Star“

Im Highroller Riesenrad in Las Vegas, dem zweitgrößten der Welt, stellte Borussia Dortmund am Freitag sein neues Cup-Trikot vor. Rund 500.000 Shirts verkaufen die Dortmunder pro Saison. Die Verkaufs-Hits waren in der vergangenen Saison noch die Jerseys mit den Namen Reus und Bellingham. Bellingham hat den BVB bereits in Richtung Real Madrid verlassen, Reus geht wohl in sein letztes Profi-Jahr mit dem BVB. Und dann? Welche Stars sollen künftig die Trikots der Anhänger zieren?

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„Wenn ich hier in den USA mal BVB-Fans gesehen habe, dann hatten sie oft Reus, Bellingham oder Haaland auf ihren Trikots, manchmal auch Pulisic oder Götze“, sagt Berger: „Viele haben mir gesagt, dass sie in der Phase um 2013 herum, als der BVB so gut war und im Champions-League-Finale stand, zu Fans wurden, oder auch dank der Nationalmannschaft und dem WM-Sieg 2014 mit Spielern wie Schürrle und Götze – das sind Namen, die im Ausland hängengeblieben sind. Deshalb ist für den BVB nicht nur der Erfolg in der Bundesliga wichtig, sondern gerade der in der Champions League.“

Berger weiter: „Die Leute kennen hier Marco Reus oder Mats Hummels. Reus ist immer noch der größte Star, Hummels hat durch den WM-Sieg 2014 im Ausland einen großen Stellenwert. Mit Abstrichen kommt dann noch Emre Can, weil er bei globalen Klubs wie Juventus oder Liverpool gespielt hat. Dann hört es aber schon fast auf. Da muss man schon die Frage stellen: Hat der BVB in der Hinsicht ein Problem für die Zukunft?“

Berger führt aus: „Du hast in Zukunft keinen Reus und keinen Hummels mehr, aktuell ist auch kein neuer Bellingham, Sancho, Haaland, Aubameyang, Dembélé oder Pulisic, in Sicht, kein Spieler der Marke Superstar, um den herum sich alles dreht.“

Adeyemi: Das neue Gesicht des BVB?

„Die Bundesliga sieht eine Notwendigkeit, sich im Ausland zu vermarkten, weil man den großen Ligen wie England und Spanien hinterherhinkt“, sagt Bergers Podcast-Kollege Oliver Müller. „Ich frage mich nur grundsätzlich, ob man diesen Rückstand überhaupt noch aufholen kann. Es braucht dazu Stars. Und es wird natürlich nicht einfach, wenn Spieler wie Reus oder Hummels irgendwann nicht mehr da sind.“

Die BVB-Marketingabteilung um Boss Cramer und Co. lotet bereits Ideen aus und hat sich intern längst die Frage gestellt, wer in Zukunft in die Fußstapfen von Bellingham und Co. treten kann? In Jamie Bynoe-Gittens und Julien Duranville sieht Berger großes Potenzial. „Sie können sich vielleicht irgendwann dahin entwickeln, das braucht aber Zeit“, erzählt der BVB-Insider.

„Wen die Dortmunder offenbar zum neuen Superstar und Gesicht des Klubs aufbauen wollen, ist Karim Adeyemi“, berichtet Berger: „Neben Giovanni Reyna ist Adeyemi auf fast jedem BVB-Plakat in den USA zu sehen. Er ist jung, deutscher Nationalspieler, ein cooler Typ mit einer coolen Frisur, der bei der jüngeren Zielgruppe gut ankommt. Ihn will der BVB als nächstes zu einem Superstar aufbauen.“

Im Podcast „Die Dortmund-Woche“ sprechen SPORT1 Chefreporter Patrick Berger und SPORT1 Reporter Oliver Müller über die aktuellen Themen bei Borussia Dortmund. In Folge 73 geht es um den holprigen USA-Trip des BVB: Haben die vielen Verletzten was damit zu tun? Welcher Ausfall weitreichendere Folgen haben könnte! Wieso Sancho nicht kommt und warum Hummels freiwillig aus dem Teamrat zurückgetreten ist. Der SPORT1-Podcast „Die Dortmund-Woche“ ist immer dienstags auf podcast.sport1.de, in der SPORT1 App und auf den gängigen Streaming-Plattformen Spotify, Apple Podcasts, Amazon Music, Deezer und Podigee abrufbar.