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Formkrise zur Unzeit: Warum Hofmann nur noch Ersatz ist

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Formkrise zur Unzeit: Warum Hofmann nur noch Ersatz ist

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Ziemlich schlechtes Timing

Jonas Hofmann steckt in der Formkrise und hat seinen Stammplatz bei Bayer Leverkusen verloren. Ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt für den deutschen Nationalspieler.
Jonas Hofmann saß zuletzt bei Leverkusen häufig auf der Bank. Trainer Xabi Alonso erklärt die Gründe dafür und auf der anderen Seite, warum Florian Wirtz unverzichtbar für die Werkself ist.
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Als Ideen- und Rhythmusgeber in der vorderen Leverkusener Linie hatte Jonas Hofmann die Schlagzeilen zu Saisonbeginn mitbestimmt. Der 31-Jährige agierte im Vergleich zu seinen Nebenmännern Victor Boniface und Florian Wirtz zwar oft eher unspektakulär, war aber durch sein kluges Passspiel und seine geschickten Laufwege extrem wichtig, sozusagen ein heimlicher Erfolgsgarant. Nach zwölf Partien verbuchte Hofmann bereits fünf Treffer und sieben Vorlagen.

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Doch im neuen Jahr geht dem deutschen Nationalspieler plötzlich nichts mehr leicht von der Hand - ganz im Gegenteil. Bei den neun Pflichtspielen, die Hofmann seit der Winterpause für den Tabellenführer der Bundesliga absolviert hat, sammelte er gerade mal noch einen Scorerpunkt. Mitte Januar beim dramatischen 3:2-Sieg in Leipzig, als der spielstarke Rechtsfuß per Eckball den zwischenzeitlichen Ausgleich durch Jonathan Tah vorbereitete. Dieser Assist ist in der Liga zugleich seine einzige Torbeteiligung nach dem 12. Spieltag.

Hofmann? „Für mich ist es die härteste Entscheidung“

Zahlen, die eine mehr als deutliche Sprache sprechen und schonungslos zeigen: Hofmann hat seine Verfassung aus der ersten Saisonhälfte in keinerlei Hinsicht halten können. Kaum überraschend, dass sein Stammplatz nun weg ist. Bei fünf der vergangenen sieben Begegnungen saß der im Sommer für zehn Millionen Euro aus Gladbach gekommene Offensivspieler anfangs auf der Bank. Das wilde Achtelfinal-Hinspiel der Europa League gegen Qarabag Agdam (2:2) verfolgte er sogar 90 Minuten lang von draußen.

Ohne Frage, im sehr breiten und ausgeglichenen Bayer-Kader sind Schwächephasen, egal ob kurze oder lange, praktisch nicht erlaubt, so groß ist der Konkurrenzkampf. Auch in der Offensive, wo das Überangebot noch einmal anstieg, seit Amine Adli vom Afrika-Cup zurückgekehrt ist. Das bekommt Hofmann derzeit in einer Art und Weise zu spüren, wie es vor einem halben Jahr wohl niemand geahnt hätte. „Viele Spieler sind bereit - Amine, Jonas, Nathan (Tella; Anm. d. Red.), Jeremie (Frimpong; Anm. d. Red.). Für mich ist es die härteste Entscheidung, weil alle bereit und in guter Form sind“, sagte Trainer Xabi Alonso am Sonntag.

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Da hatte Leverkusen gerade mit 2:0 gegen Wolfsburg gewonnen und Hofmann wieder nur die letzten 14 Minuten gespielt. Einen Einfluss auf die Begegnung nahm der Mittelfeldspieler in der Kürze der Zeit nicht. Trotzdem versicherte Alonso seinem Schützling, dass er im März während der englischen Wochen durch die Rotation wieder in die Startelf rutschen werde: „Ich habe totales Vertrauen in Jonas. Alle Spieler werden in den kommenden Partien die Möglichkeit haben, zu spielen.“ Ob das für ein anderes Thema aber schon zu spät ist?

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Fährt der EM-Zug für Hofmann ab?

Denn Hofmanns aktuelle Formkrise könnte auch baldige Folgen für dessen Ambitionen im Nationalteam haben. Am Donnerstag wird Julian Nagelsmann seinen Kader für die Testspiele in Frankreich (23. März) und gegen die Niederlande (26. März) bekanntgeben. Es ist die letzte Nominierung, bevor im Mai das finale EM-Aufgebot verkündet wird - und damit auch bereits die letzte Gelegenheit, sich nachhaltig für diese Auswahl zu empfehlen.

Nagelsmann hat zuletzt im Interview mit dem Spiegel angedeutet, dass „bestimmt der eine oder andere nicht nominiert wird, von dem viele denken, der sei sicher dabei“. Hofmann gehörte zu den Profis, die in den vergangenen Monaten immer dabei waren. Nur zum Einsatz ist der gebürtige Heidelberger selten gekommen - auch nicht, als es für ihn noch besser lief. Letztmals hatte er im Juni beim enttäuschenden Test in Polen (0:1) in der Startelf gestanden. Anschließend folgten lediglich noch zwei Kurzeinsätze.

Ob es für Hofmann im Nationalteam weitergeht oder sein Traum von der Heim-EM zu platzen droht, wird sich am Donnerstagmittag zeigen. Eigenwerbung betrieb der Routinier in den vergangenen Wochen aber kaum, sodass er mindestens zu den Wackelkandidaten zählen dürfte. Die Formkrise kam zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Das wird auch Nagelsmann bemerkt haben.