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Streich-Abschied: Der Fußball verliert eine seiner größten Persönlichkeiten | Kolumne

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Streich-Abschied: Der Fußball verliert eine seiner größten Persönlichkeiten | Kolumne

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Niemand kann Streich folgen

Freiburgs Trainer Christian Streich macht Ende der Saison Schluss. Für SPORT1-Kolumnist Tobi Holtkamp ist die Lücke, die der Kultcoach hinterlässt, eigentlich nicht zu schließen.
Nach 12 Jahren wird Christian Streich den Posten des Cheftrainers beim SC Freiburg abgeben.
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Die Bundesliga hat schon viele Stars verloren. Erling Haaland, Jude Bellingham, Robert Lewandowski zum Beispiel in den letzten Jahren, davor einen Kevin De Bruyne. Oder Jürgen Klopp und Pep Guardiola, auf Trainerseite. Keiner hinterließ so eine große Lücke wie jetzt Christian Streich.

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Streich hat dem Fußball in Deutschland, nicht nur der Bundesliga, so viel mehr gegeben als nur seine Arbeit als Trainer, und die war ja auch herausragend. Christian Streich war mehr als jeder andere Leitfigur für all diejenigen, die mit der immer extremeren Kommerzialisierung große Probleme hatten - aber den Fußball, das Spiel, das gesellschaftliche Mit- und Gegeneinander, eben doch wahnsinnig geliebt haben.

Das eine zu akzeptieren, auch mal zähneknirschend, aber immer in klaren Rahmen, ohne das andere aufzugeben, die Freude am Fußball, dafür stand der studierte Lehrer (Germanistik, Sport, Geschichte) wie kein Zweiter. Dafür, da kann man schon jetzt so sagen, wird er immer stehen.

Streich gab Menschen Halt

Christian Streich war sich nie zu schade, er war trotz aller Arbeit auch nie zu müde, Missstände und Fehlentwicklungen anzusprechen und vielen Leuten, Millionen wahrscheinlich, damit nicht nur eine Stimme, sondern auch Halt zu geben. Der moderne Fußball hat sie, ziemlich genau während Streichs zwölfjähriger Amtszeit, immer mehr verloren, er war ihr Kämpfer, vielleicht der letzte im Geschäft ganz oben, der sie verstand.

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Christian Streich war nicht nur für seine Mannschaft da, für seinen Verein, er war wahnsinnig oft für alle da. Es lässt sich kaum erahnen, welche Kräfte das immer wieder gekostet hat. Aber ihm war vieles eben nicht egal, Gott sei dank.

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Niemand kann Streich folgen

Niemand kann Christian Streich folgen. Als Trainer vielleicht, wobei auch das brutal schwierig wird. Aber nicht als Person, Mentor, Mahner, ständiger Motivator. Wer auch immer übernimmt, die öffentliche Lupe wird riesig sein. Genauso der Druck, auch im Verein. Sich da zu emanzipieren, neben der Aufgabe, die Mannschaft zu führen und zu organisieren, ist im Grunde unmöglich.

Jeder wird vergleichen, rund ums Team, auf der Geschäftsstelle, und wenn unterbewusst. Jeder wird sich an „den Christian“ erinnern. Seine Strahlkraft wird, auch wenn er ab Juli nicht mehr bei ihnen ist, noch lange nicht erlöschen.

Freiburg im Speziellen, der deutsche Fußball im Allgemeinen verliert eine seiner größten und bedeutendsten Persönlichkeiten. Punkte und Titel sind das eine, Menschen das wichtigere. Christian Streich wird sehr fehlen. Kommt er zurück, eines Tages? Uns allen wäre es zu wünschen, und zwar völlig egal, in welcher Position. Weil er dem Fußball hilft. Dem Fußball, den wir so lieben.