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FC Bayern: Sané-Knall bietet Eberl eine Chance

Sané-Knall bietet Eberl eine Chance

Leroy Sanés kurzfristiges Umdenken in den Vertragsverhandlungen hat beim FC Bayern für Verärgerung gesorgt. Doch Sportvorstand Max Eberl könnte sich jetzt auch profilieren. Der SPORT1-Kommentar.
Durch Leroy Sanés Berater-Wechsel zu Pini Zahavi geraten die Vertragsverhandlungen mit dem FC Bayern ins Wanken. Nun reagieren die Bayern-Bosse.
Leroy Sanés kurzfristiges Umdenken in den Vertragsverhandlungen hat beim FC Bayern für Verärgerung gesorgt. Doch Sportvorstand Max Eberl könnte sich jetzt auch profilieren. Der SPORT1-Kommentar.

Eigentlich war man sich einig, doch seit Samstagabend ist alles anders. Leroy Sané hat seinen Berater gewechselt und wird ab sofort von Pini Zahavi vertreten.

Da es eher unwahrscheinlich ist, dass der Israeli die Verhandlungsergebnisse seines Vorgängers einfach eins zu eins übernimmt und den Deal ohne Änderungen ins Ziel bringt, dürfte der Fall klar sein: Sané will mehr Geld.

Eine ärgerliche Situation für Sportvorstand Max Eberl. Er hatte noch am Samstagnachmittag davon gesprochen, dass die Gespräche „zielführend“ seien. Das klang nach Formsache. Doch Sané überrumpelte alle.

Eberl kann punkten

Für Eberl ergibt sich jetzt aber eine große Chance: Er kann mit einer harten Linie Profil zeigen und damit in der öffentlichen Wahrnehmung punkten.

An Sané machte der Sportvorstand SPORT1-Informationen zufolge bereits eine „Keinen-Cent-mehr-Ansage“. Zieht Eberl das durch, dürfte das auch dem Aufsichtsrat gefallen. Gerade Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge sind Freunde davon, einem zu forsch auftretenden Profi samt Berater die kalte Schulter zu zeigen. Diese Möglichkeit bietet sich Eberl jetzt.

Denn Fakt ist: Sané verfügt nicht über den Fan-Rückhalt wie zum Beispiel Thomas Müller. Und sportlich gesehen hat man mit Kingsley Coman und Serge Gnabry noch zwei Flügelflitzer im Kader, die zwar ebenfalls hinterfragt werden, deren Verträge aber eben nicht auslaufen.

Sané brüskierte die Bosse

Um zu verstehen, wie sehr Sané die Bayern-Bosse brüskiert hat, sollte man sich den zeitlichen Ablauf vor Augen führen: Ende 2024 verkündete der Nationalspieler, beim FC Bayern bleiben zu wollen, und bot sogar einen Gehaltsverzicht an. Der richtige Schritt, da einige Klub-Strategen eigentlich bereits den Daumen über ihn gesenkt hatten.

Sané steigerte sich zudem in seinen Leistungen und erhielt vor und hinter den Kulissen Unterstützung von Eberl und Sportdirektor Christoph Freund. Als „Dank“ bekommen sie aber jetzt kurz vor der Einigung über eine Vertragsverlängerung mit Zahavi einen neuen Verhandlungspartner vor die Nase gesetzt – ein fragwürdiger Schritt.

Eberl könnte Autorität stärken

Ja, Eberl machte in den vergangenen Monaten nicht immer eine gute Figur. Vor allem im Fall Müller ließ er sich unnötig dazu hinreißen, eine weitere Zusammenarbeit mit dem Urgestein als reine Formsache darzustellen.

In der Causa Sané hat der 51-Jährige aber höchstens den Fehler gemacht, dem Spieler und dessen Charmeoffensive zu trauen. Das taten jedoch viele Beteiligte und wurden enttäuscht.

Umso deutlicher muss Eberl jetzt hart bleiben – es würde auch seiner Autorität helfen.