Bereits vor dem Auswärtsspiel beim SC Freiburg (1:1) sickerte durch, dass Niko Kovac auf Cole Campbell und Julien Duranville verzichten wird.
Bundesliga: Kovac-Denkzettel! BVB-Duo vor ungewisser Zukunft
BVB-Duo vor ungewisser Zukunft
Der Grund: Disziplinarische Maßnahmen. Trotz großer Verletzungssorgen zog der BVB-Trainer es vor, zwei Kaderplätze freizulassen und mit Patrick Drewes lieber einen dritten Torhüter mit ins Breisgau zu nehmen.
„Wir müssen nicht über die Gründe öffentlich debattieren. Wenn ich jemanden nicht mitnehme, hat das schon einen Grund“, so Kovac nach der Partie.
Über die Bedeutung und Folgen dieses Verzichts diskutieren BVB-Reporter Oliver Müller und SPORT1-Reporter Manfred Sedlbauer in einer neuen Ausgabe des SPORT1-Podcasts „Die Dortmund-Woche.“
„Heftiger Denkzettel“ für BVB-Youngster
„Das ist ein heftiger Denkzettel für die zwei“, meint Sedlbauer und sagt weiter: „Beiden fehlt es aktuell an Motivation. Mit so einer Einstellung hast du es im Profifußball enorm schwer. Gerade als junger Spieler.“
Campbell liebäugelt seit Monaten mit einem Wechsel, auch Duranvilles Hoffnungen auf Einsätze bei Borussia Dortmund schwinden.
„Sie merken natürlich auch, dass es unter dem Trainer mit Einsatzminuten schwierig werden könnte. Es ist klar, dass die intrinsische Motivation darunter leidet“, so Müller.
BVB-Duo vor ungewisser Zukunft
Campbell kam bei den Profis erst einmal, 16 Minuten gegen Heidenheim (2:0), zum Einsatz. Duranville wartet nach seiner Schultereckgelenksprengung noch auf Spielminuten.
„Das Problem der jungen Spieler unter Kovac ist: Sie haben keinen Kredit. Was zählt, ist Leistung. Entweder du bist gut genug oder nicht. Aber wenn du noch nicht das Niveau hast, musst du zumindest hart arbeiten“, erklärt Sedlbauer und sieht für das Duo keine rosige Zukunft beim BVB: „Ich glaube nicht, dass wir einen von ihnen in dieser Saison – obwohl sie noch lang ist – auf dem Platz sehen werden.“
Irritationen um Kovac-Aussagen zu Duranville
Müller zeigt sich enttäuscht über die Durchlässigkeit von Talenten: „Der BVB stand eigentlich immer dafür, Talenten den Sprung zu ermöglichen.“
Der BVB-Reporter übt im Umgang mit den jungen Spielern auch Kritik an Niko Kovac, vor allem nach dessen Aussagen über Duranville in der vergangenen Woche.
Da meinte der 54-Jährige: „Wir sind beim BVB und beim BVB sind richtig gute Spieler unterwegs. Das ist er auch, aber die anderen sind besser.“
Müller bezweifelt, dass derartige Aussagen den Spieler weiterbringen. „Das baut nicht gerade Selbstbewusstsein auf. Das könnte ihm einen Knacks geben“, so Müller, der Kovac einen anderen Umgang empfiehlt.
Fakt ist: Die Nachwuchstalente beim BVB haben es derzeit schwer -gerade unter Niko Kovac. Kredit müssen sie sich erstmal wieder mühsam erarbeiten. Und disziplinarische Verfehlungen dürften dabei nicht helfen.