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Champions League: Darum bleibt beim BVB-Spiel eine Tribüne leer

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BVB spielt in besonderem Stadion

Borussia Dortmund gastiert am Mittwoch in der Champions League bei Dinamo Zagreb. Schauplatz ist das marode Maksimir-Stadion.
Borussia Dortmund spielt in der Champions League bei Dinamo Zagreb in einem Stadion, das von einem Kroatien-Star als das "hässlichste" Europas getauft wurde.
Manfred Sedlbauer
Maximilian Lotz
Borussia Dortmund gastiert am Mittwoch in der Champions League bei Dinamo Zagreb. Schauplatz ist das marode Maksimir-Stadion.

Größer könnten die Gegensätze kaum sein: Am Samstag feierte der BVB vor über 81.000 Zuschauern im heimischen Signal-Iduna-Park eine 4:0-Gala gegen den SC Freiburg, im maroden Maksimir-Stadion in Zagreb sind es am Mittwochabend beim Champions-League-Spiel gegen Dinamo (21 Uhr im LIVETICKER) nur etwa 25.000 bis 28.000 Fans auf den Rängen.

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Die Osttribüne bleibt sogar komplett leer. Der Grund: Seit dem Erdbeben 2020 ist die Tribüne einsturzgefährdet, aus Sicherheitsgründen herrscht daher absolutes Betretungsverbot.

Blick ins leere Maksimir-Stadion
Blick ins leere Maksimir-Stadion

Dennoch dürfte die Dortmunder in dem offenen Stadion mit den einzelnen, nicht überdachten Tribünen und der abgedeckten Laufbahn eine Art Hexenkessel erwarten, schließlich ist der Dinamo-Anhang berüchtigt.

„Die Zagreb-Fans hier sind schon hart", sagte ein 34 Jahre alter Dauerkarteninhaber von Dinamo zu SPORT1. „Familien und Einzelpersonen, die tagsüber im BVB-Trikot durch Zagreb laufen, müssen aber keine Angst haben. Die ‚Bad Blue Boys' (berüchtigte Ultra-Gruppierung von Dinamo; Anm. d. Red.) würden höchstens auf Dortmunder Ultra-Gruppen losgehen.“

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Maksimir? „Glaube nicht, dass die Jungs das schocken wird"

Die Fans von Borussia Dortmund musste vor dem Einlass ins Stadion Maksimir scharfe Kontrollen über sich ergehen lassen. Anhänger der Schwarzgelben berichten von unwürdigen Zuständen.

BVB-Trainer Nuri Sahin gab sich angesichts der zu erwartenden Atmosphäre im Maksimir gelassen. „Ich glaube nicht, dass die Jungs das schocken wird. Das ist natürlich eine andere, eine gute Stimmung“, meinte Sahin auf der PK vor der Partie. „Die Jungs kennen das. Es spielt keine große Rolle, was auf den Tribünen passiert.“

Ungewöhnlich ist der Anblick dieses Stadion-Unikats allemal. „Für mich war es einfach komplett anders im Vergleich zu den Stadien in Deutschland“, räumte Felix Nmecha ein. „Aber der Platz ist gut. In der Kabine war ich noch nicht. Aber es sieht gut aus.“

Außerhalb des heimischen Wohnzimmers taten sich die Schwarzgelben in der laufenden Saison bekanntlich schwer. In der Bundesliga gewann der BVB zwar jedes Heimspiel, holte in fünf Partien in der Fremde aber nur ein mageres Pünktchen. In der Champions League gelang zum Auftakt immerhin ein 3:0-Auswärtssieg in Brügge, bei Real Madrid setzte es dann jedoch eine empfindliche 2:5-Klatsche.

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Sahin: Stadion hat nichts mit Auswärtsmisere zu tun

Welches Gesicht zeigt der BVB in Zagreb vor ungewohnter Kulisse? „Ich glaube nicht, dass das Stadion oder der Rasen irgendwas mit unserer Auswärtsmisere zu tun haben“, sagte Sahin und wollte damit das ganze Drumherum möglichst ausblenden.

Die Geschichte des Maksimir reicht zurück bis ins Jahr 1912, damals war es noch die Heimstätte von HSK Gradanski Zagreb. Erst ab 1948 trug Dinamo seine Heimspiele im Maksimir aus. Allerdings wurde das Stadion im Zweiten Weltkrieg niedergebrannt und musste erst wieder neu errichtet werden.

„Das hässlichste Stadion Europas" ist bald Geschichte

Der heutige Bau stammt aus den 1960ern - und ist entsprechend in die Jahre gekommen. Zwar wurden im Laufe der Zeit immer wieder Renovierungsarbeiten durchgeführt und die Kapazität auf 38.000 Zuschauer ausgebaut, doch die Tage des Maksimir sind gezählt.

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Der langjährige kroatische Nationalspieler Dejan Lovren bezeichnete die Arena einst als „das hässlichste Stadion Europas".

2019 wurde ein Neubau von Stadt und Klub beschlossen - und bald rollen auch endlich die Bagger. Im Januar 2025 beginnen zunächst die Bauarbeiten für ein Übergangsstadion. Dies bietet allerdings nur etwa 8.000 bis 10.000 Zuschauern Platz. Hintergrund dieser Zwischenlösung sind wiederum die Dinamo-Fans, die dauerhaft an keinen anderen Ort umziehen würden.

Der Umzug auf Zeit in das Ausweichstadion ist ein Kompromiss, damit das alte Maksimir abgerissen und an gleicher Stelle neu erreichtet werden kann. Die neue Arena soll dann 34.000 Zuschauern Platz bieten.