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Ihm trauert der BVB noch immer hinterher

Reißt er beim BVB eine Wunde auf?

Wenn Dortmund in der Champions League bei Manchester City gastiert, steht Rayan Cherki im Fokus. Während Pep Guardiola vom Straßenkicker schwärmt, blickt der BVB dem verpassten Deal mit Wehmut hinterher.
Borussia Dortmund tritt in der Champions League bei Manchester City gegen Erling Haaland an. City-Coach Pep Guardiola sorgt vor der Partie für eine ungewöhnliche Maßnahme.
Wenn Dortmund in der Champions League bei Manchester City gastiert, steht Rayan Cherki im Fokus. Während Pep Guardiola vom Straßenkicker schwärmt, blickt der BVB dem verpassten Deal mit Wehmut hinterher.

Die Partie zwischen Borussia Dortmund und Manchester City in der Champions League (ab 21 Uhr im LIVETICKER) ist für die Dortmunder auch eine Begegnung mit dem einstigen Wunschspieler Rayan Cherki. Der Franzose, der gegen den BVB zunächst auf der Bank sitzt, war Anfang des Jahres schon mit einem Bein in Dortmund, doch sein Wechsel platzte. Der BVB trauert dem gescheiterten Deal nach, doch wie läuft es für den Youngster in seiner neuen sportlichen Heimat?

Sein Debüt für die Skyblues verlief vielversprechend. Bei seinem ersten Saisonspiel für Manchester City steuerte der 22-Jährige acht Minuten nach seiner Einwechslung direkt einen Treffer zum 4:0 in Wolverhampton bei. Doch danach stockte es.

In der Premier League stand er erst fünfmal auf dem Rasen (ein Tor, zwei Vorlagen). Dass er noch nicht so richtig einschlug, lag aber vor allem an seinem Muskelfaserriss im Oberschenkel. der ihn zu einer Pause zwang.

Fakt ist: Immer, wenn er auf dem Feld steht, performt er. So wie am vergangenen Wochenende.

Haaland schwärmt von Cherki

Zum gerade erst zweiten Mal in dieser Spielzeit lief Cherki von Beginn an auf und legte Erling Haaland beim 3:1-Sieg gegen Bournemouth zwei Treffer auf.

„Er ist ein guter Typ mit großartigen Qualitäten. Das können wir alle sehen“, schwärmte Haaland auf der Spieltags-PK. „Er hat diese spezielle Fähigkeit, die man nur schwer beschreiben kann. Ein bisschen so wie Kevin (De Bruyne; Anm. d. Red.). Er ist ein spezielles Talent, dem wir helfen müssen, sich zu entwickeln. Denn er kann wirklich richtig gut sein.“

Auch britische Experten sehen eine Parallele zwischen Cherki und De Bruyne im Hinblick auf das Zusammenspiel mit Haaland.

Auffällig: Mit gerade einmal zwei Saisontoren ist Cherki gemeinsam mit Phil Foden und Jérémy Doku der zweitbeste Torschütze seiner Mannschaft. An der Spitze thront aktuell Haaland mit 17 Treffern. Das zeigt: Die Citizens sind enorm abhängig von ihrem Stürmer-Star.

Cherki wollte im Winter zum BVB

Cherki glänzt mit seiner Beidfüßigkeit, Technik, Dribbelstärke und Torgefährlichkeit - Gründe, wieso der Offensivkünstler über mehrere Transferperioden auf dem schwarz-gelben Wunschzettel stand.

Im vergangenen Sommer erkundigten sich die Dortmunder bereits intensiver bei Lyon, im Winter wurde es so richtig heiß. Ein Transfer schien eigentlich nur noch Formsache zu sein.

Doch der Deal platzte und hinterließ einen faden Beigeschmack. Denn eigentlich war sich der zweimalige französische Nationalspieler bereits mit dem BVB einig und wollte von einer mündlich zugesicherten Ausstiegsklausel Gebrauch machen (rund 22,5 Millionen Euro Ablöse).

Lyon-Klubboss verhindert BVB-Wechsel

Doch der damalige Lyon-Boss John Textor schob dem Wechsel einen Riegel vor, wollte sich an diese Vereinbarung nicht mehr erinnern. Und noch mehr: Er kritisierte die BVB-Verantwortlichen scharf.

„Das Angebot aus Dortmund wurde respektlos kommuniziert, lag weit unter dem Marktwert und war zeitlich schlecht gewählt. Rayan Cherki wird bis zum Ende der Saison 2024/25 ein wichtiger Bestandteil unserer Mannschaft bleiben“, sagte Textor.

Die Dortmunder waren überrascht von Deutlichkeit dieser Aussage. An den Folgen konnten sie allerdings nichts mehr ändern: Der Deal mit dem BVB scheiterte, Cherki wechselte im Sommer für rund 40 Millionen Euro zu Manchester City.

Guardiola schwärmt von „Straßenkicker“ Cherki

Pep Guardiola bezeichnete Cherki in einem Interview mit dem Guardian als „Straßenkicker“ und als „eines der größten Talente, die ich in meiner Karriere je gesehen habe.“ Ein Ritterschlag für den 22-Jährigen.

Die Dortmunder trauern dem geplatzten Deal bis heute ein wenig nach. Am Mittwochabend könnte Cherki im Etihad Stadium zumindest als Joker dafür sorgen, dass die BVB-Wunde noch einmal richtig aufreißt.