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DFB-Team: Ist ER Kroos' logischer Partner?

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DFB-Team: Ist ER Kroos' logischer Partner?

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Kroos‘ logischer Partner?

Robert Andrich nimmt bei Bayer Leverkusen gerade wieder eine wichtige Rolle ein. Hilft ihm das, um auch für Julian Nagelsmann und das DFB-Team ein entscheidendes Puzzleteil zu werden?
Robert Andrich debütierte im November in der Nationalmannschaft
Robert Andrich debütierte im November in der Nationalmannschaft
© IMAGO/MIS
ntrettin
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Wenn man sich Glück erarbeiten kann, dann ist Robert Andrich das am späten Freitagabend brillant gelungen. Da lief die 68. Minute, als Leverkusens Mittelfeldspieler einfach mal abzog. Über 25 Meter war das Tor entfernt. Eigentlich keine besondere Aufgabe für Robin Zentner, weil der Ball auch noch zentral auf ihn zu segelte. Doch der Torhüter der Mainzer griff folgenschwer daneben - und Andrich avancierte zum gefeierten Matchwinner.

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„Erstmal habe ich gedacht, ich habe ihn gut getroffen. Ein bisschen geflattert hat er“, schilderte Andrich den kurzen Moment, nachdem die Kugel seinen Fuß verließ. An einen Torerfolg glaubte der Nationalspieler aber selbst nicht, wie er nachher zugab: „Dass er dann reinrutscht? Ich habe gehofft, als er nachgreifen musste, dass er hinter der Linie ist. Und als er im Netz war, habe ich mich definitiv gefreut.“

Robert Andrich (r.) erzielte gegen Mainz das Siegtor
Robert Andrich (r.) erzielte gegen Mainz das Siegtor

Hinreißenden Offensivfußball bot die Werkself diesmal eher weniger, das Ergebnis stimmte dafür wieder. Auch wegen des schweren Patzers von Zentner. 2:1 hieß es am Ende. Wichtig für den Titelkampf - und wichtig für Andrich persönlich, stand der 29-Jährige doch lange nur in der zweiten Reihe. Eine Rolle, die ihm nicht passte. Er bezeichnete sich gar Notnagel, ließ seine Unzufriedenheit in der Hinrunde ein ums andere Mal durchblicken.

Erst zu Jahresbeginn änderte sich seine Situation: Seit der am Oberschenkel verletzte Exequiel Palacios pausieren muss, ist Andrich wieder mehr als lediglich die erste Alternative. Nämlich ein absolut verlässlicher Stabilisator, der nebenbei mächtig Eigenwerbung betreibt. Schließlich könnte er für ein anderes Team bald noch wichtiger werden: die deutsche Nationalmannschaft.

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Hält Andrich Kroos den Rücken frei?

Die kürzlich angekündigte Rückkehr von Toni Kroos dürfte die Hierarchie im DFB-Team jedenfalls sichtbar verändern. Klar, der fünfmalige Champions-League-Sieger von Real Madrid nimmt fortan wieder eine essentielle Rolle ein, anders hätte ihn Nagelsmann nicht locken können. Bleibt jedoch die Frage, wer künftig Kroos‘ Partner auf der Doppelsechs sein wird. Denn da gibt es Kandidaten, die plötzlich besonders gute Aussichten haben: Pascal Groß und eben Andrich.

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Der plausible Hintergrund: In den vergangenen, fast ausschließlich von Misserfolg geprägten Jahren, hat sich im defensiven Mittelfeld kein Duo etablieren können. Diejenigen, die schon lange dazu gehören, aber außer Form sind, scheinen deswegen aus der Verlosung zu sein. Leon Goretzkas Perspektive ist völlig ungewiss. Joshua Kimmich soll zumindest als Rechtsverteidiger weiterverwendet werden. Und Kapitän Ilkay Gündogan wird wohl eine Position weiter nach vorne rücken, folglich als Zehner agieren.

Als zweiten Sechser neben Kroos sucht Nagelsmann von nun an einen echten „Worker“. Wir werden „mehr Spieler im Kader haben wie Pascal Groß, die sich auch mal für andere reinwerfen und denen es weniger darum geht, mit einem tollen Pass zu glänzen“, prophezeite der Bundestrainer in einem Gespräch mit dem Spiegel. Die DFB-Elf müsse „endlich anfangen, Fußball wieder zu arbeiten“. Zwar wurde Groß explizit erwähnt. Doch Andrich wäre wohl der Spieler, der die so oft vermisste physische Stärke und Körperlichkeit am ehesten einbringen könnte.

Andrich wäre eine klassische Holding Six

Und seine konstant starken Leistungen in Leverkusen beweisen: Andrich, laut Bayers Sportdirektor Simon Rolfes „ein Charakter, der vorangehen kann“, ist weit mehr als ein furchtloser Kämpfer. Taktisch könnte der 29-Jährige ein ebenso wichtiger Baustein werden. Immerhin ist Andrich niemand, der krampfhaft am Offensivspiel teilnehmen möchte und dafür seine Position verlässt, sondern eine typische „Holding Six“, um es mit den Worten von Thomas Tuchel zu beschreiben.

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Beim Tabellenführer der Bundesliga stellt sich momentan dar, wie es bald auch im DFB-Team laufen könnte. Da schützt Andrich regelmäßig die Räume hinter Granit Xhaka, dem absoluten Strategen und Leader der Rheinländer, der die Bälle im Mittelfeld verteilt und immer wieder das Tempo des eigenen Spiels dirigiert. Ähnlich wie in diesem Szenario könnte der laufstarke Sechser im Team von Nagelsmann die defensive Absicherung für Kroos übernehmen.

Die kommenden Länderspiele gegen Frankreich sowie die Niederlande im März sind schon eine Generalprobe für die Europameisterschaft - und damit auch ein klares Indiz, in welche Richtung es für Andrich gehen wird. Sollte der Leverkusener als Abräumer neben Kroos eine ernsthafte Option für das Turnier sein, wären die Spiele im Frühjahr als Testphase unabdingbar.