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Hope Solo: Gefängnis als Tiefpunkt einer einst schillernden Karriere als US-Torhüterin

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Hope Solo: Gefängnis als Tiefpunkt einer einst schillernden Karriere als US-Torhüterin

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Der tragische Absturz einer Ikone

Hope Solo wird wegen Alkohols am Steuer zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Das Drama hatte sich schon während ihrer aktiven Karriere als Star-Torhüterin angedeutet.
Hope Solo wird wegen Alkohols am Steuer zu einer Haftstrafe verurteilt. Der Vorfall betrifft auch die zweijährigen Zwillinge der ehemaligen Star-Keeperin.
Tobias Wiltschek
Tobias Wiltschek

Nächste Station: Gefängnis!

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Mit der Verurteilung zu 30 Tagen Haft wegen Alkohols am Steuer hat der Absturz der einstigen Torhüterin-Ikone Hope Solo ihren Tiefpunkt erreicht.

Die 40-Jährige hatte sich schuldig bekannt, Ende März in alkoholisiertem Zustand ein Auto gesteuert zu haben.

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Sie war ohnmächtig, als Polizisten sie auf einem Parkplatz in North Carolina fanden. Der Motor lief noch, hinten auf den Rücksitzen ihre zweijährigen Zwillinge.

Solo: „Ich habe einen großen Fehler gemacht“

„Ich habe einen großen Fehler gemacht. Einfach der schlimmste Fehler meines Lebens. Ich habe unterschätzt, welchen zerstörerischen Teil der Alkohol in meinem Leben eingenommen hat“, schrieb Solo noch am Montag auf Instagram.

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Wie gefährlich Alkohol sein kann, müsste sie allerdings nicht erst seit diesem Vorfall wissen. (NEWS: Nach Festnahme: Hope Solo spricht)

Immer wieder spielte der Alkohol eine zentrale Rolle bei den Eskapaden, die seit Jahren schon das Leben der einst weltbesten Torhüterin prägen.

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2014 war nicht nur das Jahr, in dem sie zum dritten Mal hintereinander zur Welttorhüterin gekürt wurde. Es kam auch zum ersten handfesten Skandal in ihrer Karriere.

Ihr wurde häusliche Gewalt unter Alkoholeinfluss gegen ihre Halbschwester und ihren damals 17 Jahre alten Neffen vorgeworfen.

Sie entschuldigte sich zwar öffentlich für den Vorfall, sei bei der Auseinandersetzung aber selbst angegriffen worden, teilte später ihr Anwalt mit. Das Verfahren wurde eingestellt.

Zwei Jahre zuvor schon – sie war mit dem US-Team gerade zum dritten Mal Olympiasiegerin geworden – sorgte ihre Beziehung zum ehemaligen Football-Profi Jerramy Stevens für Schlagzeilen. Auch damals schon war Alkohol im Spiel.

Heftiger Streit mit Stevens am Morgen vor der Hochzeit

Am Morgen vor ihrer geplanten Hochzeit war sie mit ihrem Verlobten heftig aneinandergeraten. Der angetrunkene Stevens wurde daraufhin von der Polizei verhaftet, sie als Zeugin vernommen.

Die beiden heirateten dennoch und sind bis heute ein Paar.

Solos Eltern hatten sich scheiden lassen, als sie sechs Jahre alt war. Nach der Trennung holte der Vater seine Kinder eigenmächtig zu sich und wurde vor den Augen seiner Tochter wegen Kindesentführung verhaftet.

Diese einschneidenden Erlebnisse schilderte Solo in ihrer Biografie „Solo: A Memoir of Hope“, die im Jahr ihrer Hochzeit erschien.

Darin schrieb sie auch, dass sie dennoch Zeit seines Lebens zu ihrem Vater hielt, einem Vietnamkriegsveteranen, der zweitweise auf der Straße lebte. „Von ihm habe ich so viel gelernt. Vor allem, sich trotz aller Rückschläge durchzubeißen“, schrieb sie.

Rückschläge musste sie in ihrer sportlichen Karriere nur selten verkraften. Doch wirklich sportlich ging sie damit nicht um.

Solo sorgt für Krach nach WM-Aus der USA

Nachdem sie im Halbfinale der WM 2007 in China gegen Brasilien nicht aufgestellt wurde und die USA mit 0:4 verloren hatten, kritisierte sie die Entscheidung ihres Trainers öffentlich. Sie selbst hätte die Gegentreffer verhindern können.

Es kam zum Bruch mit dem Team – und Solo flog alleine zurück in die Heimat.

Dennoch war dieses Turnier für Solo der Start in eine beeindruckende Karriere. Zweimal wurde sie noch Olympiasiegerin, einmal Weltmeisterin.

Das renommierte Magazin „Sports Illustrated“ kürte die attraktive Torhüterin 2008 sogar zur Sportler-Persönlichkeit des Jahres.

Nachdem das Frauenfußball-Team der USA bei den Olympischen Spielen gegen Schweden ausgeschieden war, pöbelte US-Torhüterin Hope Solo gegen die Schwedinnen und beschimpfte sie als einen „Haufen Feiglinge.“ Nun entkräftete sie diese Aussage.
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Hope Solo rudert zurück

Acht Jahre später dann das unrühmliche Ende ihrer Nationalmannschaftskarriere. Nach der Viertelfinal-Niederlage bei Olympia 2016 gegen Schweden bezeichnete sie ihre Gegnerinnen als einen „Haufen von Feiglingen“ und wurde anschließend vom US-Verband für sechs Monate gesperrt.

Zu einer Rückkehr in die US-Auswahl kam es nicht mehr.

Danach wurde es etwas ruhiger um sie. Bis sie Ende März diesen Jahres auf einem Parkplatz ohnmächtig von der Polizei aufgegriffen wurde.

Neben den 30 Tagen Gefängnis verhängte das Gericht noch eine weitere Haftstrafe von 24 Monaten auf Bewährung.

Solo beginnt Therapie

Den ersten Schritt heraus aus der Alkoholsucht ist sie bereits gegangen.

Ende April hatte sie in den sozialen Medien angekündigt, den Kampf aufnehmen zu wollen.

„Ich beginne freiwillig eine stationäre Behandlung, um die Herausforderungen durch den Alkohol anzugehen“, schrieb Solo bei Twitter: „Meine ganze Energie und Konzentration sind jetzt auf meine Gesundheit, meine Heilung und die Fürsorge für meine Familie gerichtet.“