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Timo Werner als Sorgenkind: Hansi Flick kämpft

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Timo Werner als Sorgenkind: Hansi Flick kämpft

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Das Sorgenkind, das Deutschland spaltet

Timo Werner sorgt in Fußball-Deutschland für unterschiedliche Meinungen. Hansi Flick verteidigt seinen Stürmer, Experten und Fans sehen ihn kritischer.
Der Bundestrainer stellt sich mit einer ausführlichen Verteidigungsrede schützend vor den in der Kritik stehenden Timo Werner und fordert mehr Unterstützung.
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von Patrick Berger

Timo Werner ist unter Hansi Flick gesetzt – und wird aller Voraussicht nach auch am Montagabend im WM-Qualispiel in Nordmazedonien (Nordmazedonien - Deutschland am Montagabend ab 20.45 Uhr im LIVETICKER) wieder das Vertrauen geschenkt bekommen.

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Der Bundestrainer kämpft um sein Sorgenkind!

Nach dem glücklosen Auftritt am Freitagabend gegen Rumänien (1:0) hat Flick Werner auch am Sonntag in Hamburg vor der Abfahrt nach Skopje wieder demonstrativ den Rücken gestärkt. „Ich kann nicht ändern, was aktuell passiert“, sagte der 56-Jährige angesprochen über die öffentliche Kritik am 25 Jahr alten Stürmer, der es zuletzt auch bei Chelsea schwer hatte. „Ich kann nur sagen: Timo erfüllt seine Aufgaben sehr gut. Wir reden von einem Stürmer, der eine enorme Qualität hat.“ (Einzelkritik: Deutschland - Rumänien)

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Werner spielt nur selten gut

Flick redete Werner sogar vor versammelter Truppe stark. „Ich habe ihn heute vor der Mannschaft für seinen Einsatz und sein Engagement gelobt“, verrät Flick. „Er hat es hervorragend gemacht.“ (Spielplan und Ergebnisse der WM-Qualifikation)

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Einsatz und Wille stimmten zuletzt bei Werner. Der Ex-Leipziger hängte sich in jeder Partie rein, knipste zu Beginn auch in allen drei Länderspielen unter Flick. Trotzdem spielte er nur selten gut. Auffällig: Vor allem die Laufwege und die Positionierung im Strafraum waren nicht gut.

Nach seinem durchwachsenen Auftritt gegen Rumänien wurde der Chelsea-Angreifer deshalb in der 67. Minute ausgewechselt. Flick sagte schon am Freitagabend auf SPORT1-Nachfrage: „Timo hatte nicht immer die Positionierung, die es braucht. Er war oft auf einer Höhe mit Serge Gnabry oder Leroy Sané, die den Ball auf Außen hatten. Er hatte dann keine Chance, weil er den Ball in den Rücken gespielt bekam.“

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Flick verteidigt Werner

Schon da gab es Streicheleinheiten von Flick: „Ich möchte Timo mal herausheben: In Leipzig hat er in jedem Jahr mindestens 25 bis 30 Torbeteiligungen gehabt. Er ist schon ein Stürmer, der Tore schießen kann, der weiß, wie das gemacht wird. Er spielt bei Chelsea in einer Top-Mannschaft, die enorme Qualität in ihren Reihen hat.“

Flick kämpft um Werner. Der Nachfolger von Joachim Löw hält große Stücke auf den pfeilschnellen Offensivspieler, wollte ihn einst sogar zum FC Bayern holen. Flick weiß, dass Werner ein sensibler Spieler ist, der vor allem das Vertrauen spüren muss. Nur dann funktioniert er. „Timo kriegt bei uns die Einsätze, die er braucht“, betont Flick deshalb. „Er kriegt die Rückendeckung, das ist für einen Stürmer einfach das Wichtigste.“

Werner spaltet Doppelpass-Experten

Auch im Stahlwerk Doppelpass wurde am Sonntag über die Personalie diskutiert. SPORT1-Experte Alfred Draxler findet, dass man mit Werner als Mittelstürmer nicht die WM holen wird (DATEN: Tabellen der WM-Qualifikation).

Ex-Bayern-Star Stefan Effenberg hielt dagegen: „Timo Werner ist ein herausragender Stürmer. Man muss die richtigen Lösungen finden, die Offensivkräfte richtig einzusetzen. Wir haben viele auf einem ganz hohen Niveau. Wir haben vorne absolute Klasse. Flick muss jetzt herausfinden, wie er sie auf welcher Position in welchen Räumen einsetzt. Vielleicht muss Werner mal ein bisschen aus dem Zentrum herauskommen. Nur stur im Zentrum zu spielen, ist nicht die Lösung und nicht das Optimale für Timo Werner.“

Im Stahlwerk Doppelpass diskutieren die Experten die Qualität von Timo Werner. Kann die Nationalmannschaft mit ihm als Mittelstürmer Weltmeister werden?
04:58
Hitzige Stürmer-Debatte: "Mit Werner werden wir nicht Weltmeister"

Wer könnte anstelle von Werner im Zentrum spielen? In einer großen SPORT1-Umfrage, an der bis zum späten Sonntagabend über 5000 Leute teilnahmen, stimmten 32 Prozent der Leser für Salzburg-Talent Karim Adeyemi und 18 Prozent für Schalke-Knipser Simon Terodde.

Immer noch 11 Prozent wollen Monaco-Stürmer Kevin Volland vorne im Angriff sehen. Mit 8 Prozent landete Werner auf Platz 4, dahinter folgten gleichauf Kai Havertz, Youssoufa Moukoko und Thomas Müller mit sieben Prozent. Am wenigsten Stimmen erhielt Marco Reus.

Werner wehrt sich gegen Kritik

„Werner ist kein Stoßstürmer“, findet auch Ex-Bundesliga-Coach Friedhelm Funkel. „Aber aus meiner Sicht ist er ein Stürmer von internationaler Klasse. Er hat die Champions League gewonnen, hat Stärken mit seiner Schnelligkeit. Er ist auf engem Raum in der Lage, Räume zu schaffen. Wir brauchen Werner, weil wir diesen Stoßstürmer nicht haben.“

Die Nummer 9 selbst sagte zu Beginn der Länderspielreise über die Kritik an seiner Person: „Bei mir werden mittlerweile immer mehr die Fehlschüsse als die Tore gezählt. Für mich ist das nicht schlimm. Wegen einer vergebenen Chance mache ich mich nicht verrückt.“ Und weiter: „Es ist immer gut, wenn man das Vertrauen des Trainers spürt. Jeder Spieler kann das gut gebrauchen. Hansi ist ein super Trainer.“

Das Vertrauen kann er schon heute mit Toren zurückzahlen …

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