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WM 2022: "Gesten der Argentinier sind erbärmlich" - Ex-DFB-Pressesprecher sieht Parallelen zu 2006

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WM 2022: "Gesten der Argentinier sind erbärmlich" - Ex-DFB-Pressesprecher sieht Parallelen zu 2006

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Argentinien? „Erbärmlich“

Nach dem Viertelfinalsieg im Elfmeterschießen gegen die Niederlande lassen sich die Argentinier zu unrühmlichen Szenen hinreißen. Die Bilder erinnern an die Vorfälle bei der WM 2006 in Deutschland.
Argentinien liefert sich mit den Niederlanden einen irren Fight, der erst nach dem Elfmeterschießen entschieden wird.
Reinhard Franke
Reinhard Franke

Bei den Szenen nach dem WM-Viertelfinale in Katar zwischen Argentinien und den Niederlanden fühlte sich so mancher deutsche Fan an das Turnier 2006 im eigenen Land zurückversetzt.

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Schon während der Partie in Katar kochten die Emotionen über. Nach dem Spiel kam es zur Rudelbildung. Ineinander verknäult: Spieler, Trainer, Betreuer. (DATEN: Spielplan und Ergebnisse der WM)

Unter anderem war es Argentiniens Superstar Lionel Messi, der sich von Bondscoach Louis van Gaal aufbaute und ihm einige Worte mitgab.

Selbst in den Stadionkatakomben ging es weiter, als Messi Oranje-Stürmer Wout Weghorst vor laufender Kamera als „Idioten“ bezeichnete.

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Stenger: „Diesmal auch schlechte Gewinner“

„Grundsätzlich stelle ich fest: 2006 waren die Argentinier schlechte Verlierer, diesmal waren sie auch schlechte Gewinner, weil die höhnischen Gesten gegenüber den Niederländern nach dem Elfmeterschießen erbärmlich waren“, sagte Harald Stenger, der frühere Pressesprecher des Deutschen Fußball-Bundes (2001 bis 2012), zu SPORT1. (NEWS: Alles Wichtige zur WM)

Auch bei der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland zeigten sich die Gauchos nicht gerade von ihrer besten Seite. Das Viertelfinale zwischen dem DFB-Team und Argentinien (4:2 i.E.) fand einst einen unwürdigen Schlusspunkt.

Mehrere südamerikanische Spieler griffen den damaligen DFB-Teammanager Oliver Bierhoff an. Die Szene wuchs sich zu einem Massentumult aus - der Schiedsrichter zog sogar die Rote Karte gegen Argentiniens Leandro Cufré, der auf Per Mertesacker zulief und ihn trat.

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Offenbar verwechselte Cufré damals den deutschen Abwehrspieler mit Tim Borowski, der nach seinem Elfmeter angeblich eine provozierende Geste in Richtung der Argentinier gemacht hatte.

Während die deutschen Spieler auf dem Rasen ihren Sieg genossen, zettelten einige Argentinier am Spielfeldrand eine Rangelei an.

DFB-Pressesprecher schützt Bierhoff

Unter anderem attackierte Maxi Rodriguez Bastian Schweinsteiger, Torsten Frings wurde nachträglich aufgrund von Fernsehbildern wegen eines Faustschlags gegen Julio Cruz für das Halbfinale gegen Italien gesperrt.

Torsten Frings wurde auf Grund eines Faustschlags für das WM-Halbfinale 2006 gegen Italien gesperrt
Torsten Frings wurde auf Grund eines Faustschlags für das WM-Halbfinale 2006 gegen Italien gesperrt

Einige Argentinier stürmten auf Bierhoff los und konnten nur von Betreuern und Mitspielern an einer Schlägerei gehindert werden.

„Wir liefen alle begeistert auf den Platz und feierten den Sieg. Plötzlich sah ich mitten im überschwänglichen Jubel, dass einige argentinische Spieler bedrohlich gestikulierend in Richtung Oliver Bierhoff liefen, ihn beschimpften und nach einem kurzen Wortwechsel bald darauf mehrere Argentinier handgreiflich wurden“ erinnert sich Stenger.

„Darauf bin ich in den Pulk gelaufen und habe mich mit ausgebreiteten Armen vor Oliver Bierhoff gestellt, um ihn vor Schlägen zu schützen und in der Auseinandersetzung in englisch zu beschwichtigen“, erklärte der 71-Jährige weiter.

Dies sei aber „ohne Erfolg“ gewesen, vielmehr sei er „dadurch auch attackiert“ worden, erzählt Stenger und führt weiter aus: „Urplötzlich spürte ich heftige Tritte gegen meine Beine und kam deshalb kurz ins Wanken.“

Stenger: „Schäbige Beleidigungen“

Auch im Getümmel waren anfangs der damalige Bundestrainer Jürgen Klinsmann und einige deutsche Spieler. „Erst allmählich beruhigte sich die Szene wieder und die noch immer wütenden Argentinier entfernten sich mit irgendwelchen Schimpfworten, die ich nicht verstand“, ergänzt Stenger.

„Später hörte ich, dass sie offenbar schon zuvor während des Elfmeterschießens die deutschen Spieler mit schäbigen Beleidigungen belegt hatten.“

Die Tumulte nach dem Viertelfinale in Katar könne Stenger „aus der Distanz nicht im Detail kommentieren und auch zu den anschließenden FIFA-Reaktionen möchte ich mich nicht äußern“.

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