Mit dem 33:29-Sieg gegen Belarus ist der deutschen Handball-Nationalmannschaft ein erfolgreicher EM-Auftakt geglückt.
Alte Hasen als Schlüssel zum DHB-Erfolg?
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Doch es war bei weitem noch nicht alles Gold, was glänzt. Das DHB-Team von Alfred Gislason verschlief den Auftakt völlig, lag in Bratislava schnell mit 2:7 in Rückstand und ging mit einem 17:18 in die Pause. (DATEN Tabellen der Handball-EM)
Erst nach einer Leistungssteigerung machte die Truppe den Sieg perfekt, wobei vor allem die alten Hasen glänzten. „Es waren die Erfahrenen, die das Ruder rumgerissen haben“, stellte Gislason, der bei der EM auf einen Mix aus Routiniers und vielen neuen Gesichtern setzt, fest.
Alleine 14 Treffer gingen in einer starken deutschen Offensive auf das Konto der oft gescholtenen Melsunger Kai Häfner (32 Jahre) und Julius Kühn (28), zudem glänzte Marcel Schiller (30) mit acht Treffern. (Handball-EM: Deutschland gegen Österreich am Sonntag ab 18 Uhr im Liveticker)
Handball-EM: Weber geht als Leader voran
„Es ist uns durchaus recht, wenn diejenigen, die die größere Erfahrung haben, in der Anfangsphase des Turniers das Zepter in die Hand nehmen und dann eben auch so erfolgreich in die Hand nehmen“, lobte DHB-Sportvorstand Axel Kromer auf SPORT1-Nachfrage nach dem Auftakterfolg.
Einer dieser Routiniers ist Philipp Weber, der gegen Belarus als wahrer Leader glänzte. (DATEN: Spielplan und Ergebnisse der Handball-EM)
„Ich glaube, es tut jeder Mannschaft gut, wenn es einen gibt, der in den kritischen Phasen das Wort übernimmt und die Richtung vorgibt“, sagte Weber.
Und weiter: „Im Endeffekt ist es meine Aufgabe, gerade im Angriffsspiel, voranzugehen, das System so zu spielen, damit wir alle erfolgreich sind und jeder in eine gute Position kommt, um Tore zu werfen.“
Heymann sieht noch Steigerungspotenzial
Der erste Auftritt bei einem großen Turnier ist oft eine Sache der Nerven, was den vielen jungen deutschen Turnier-Debütanten durchaus anzumerken war. Stellvertretend dafür: Sebastian Heymann, der in der Start-Sieben ran dufte. (NEWS: Alles Wichtige zum Handball)
„Ich bin nicht ganz so gut reingekommen, aber so richtig viel falsch hab ich auch nicht gemacht“, sagte Heymann. „Ich habe nicht das auf die Platte gebracht, wozu ich in der Lage bin.“
Doch er will den Kopf nicht in den Sand stecken: „Ich mache mir gar keinen Kopf, dass ich der Mannschaft im Laufe des Turniers nicht auch irgendwie helfen kann, da bin ich eher davon überzeugt.“
Ähnlich sieht es Kromer: „Es ist für uns egal, ob Debütanten wie Sebastian Heymann oder Lukas Mertens acht Tore pro Spiel werfen oder ob es Kai Häfner und Philipp Weber sind. Wir brauchen von unseren 16 Spielern immer welche, die voranmarschieren.“
Weber stärkt EM-Debütant Klimpke
Weber glaubt ebenfalls, dass „die anderen im Laufe des Turniers extrem wichtig sein werden, von daher sind wir froh, dass wir so eine Breite im Kader haben, und wir uns auf jeden Fall während des Turniers auf alle verlassen können“.
Das gilt auch für Torwart und EM-Debütant Till Klimpke, der gegen Belarus keinen guten Tag erwischte und früh im Spiel durch Routinier Andreas Wolff ersetzt wurde. (Die Handball-EM im LIVETICKER)
„Till braucht sich keine Gedanken machen, er genießt sehr großes Vertrauen bei uns im Team“, erklärte Weber: „Wir kennen alle seine Stärken, die werden wir im Turnier noch sehen. Von daher müssen er und wir uns als Team keine Sorgen machen, dass er in ein mentales Loch fällt.“
DHB-Team am Sonntag gegen Österreich
Neues Spiel, neues Glück heißt es für Klimpke, Heymann und Co. am Sonntag, wenn es ab 18 Uhr im zweiten Gruppenspiel gegen die Österreicher geht, die zum Auftakt 31:36 gegen Polen verloren hatten.
Nach dem Auftaktsieg gegen Belarus sollte die junge Garde die Anfangsnervosität nun auch abgelegt haben.
„Ich versuche einfach, lockerer zu sein, und das, was ich kann, einzubringen, der Mannschaft zu helfen, dass wir auch gegen Österreich ein erfolgreiches Spiel gestalten können“, freut sich Heymann jetzt schon auf das Duell mit dem Nachbarn.