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Handball: Schwere Vorwürfe gegen Flensburg - Klub-Legende packt aus: "Ich kann den Verein nicht mehr anerkennen"

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Handball: Schwere Vorwürfe gegen Flensburg - Klub-Legende packt aus: "Ich kann den Verein nicht mehr anerkennen"

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Schwere Vorwürfe gegen Flensburg

Am Saisonende trennen sich die Wege der SG Flensburg-Handewitt und Klub-Legende Lars Christiansen. Schon jetzt rechnet der Däne schonungslos mit dem Verein ab.
Handball-Profi Lasse Anderson testet sein Können in der Formel E. Der Füchse-Profi lässt sich von Maximilian Günther seinen Beruf zeigen.
SPORT1
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von SPORT1

Im Titelkampf der Handball-Bundesliga spielt die SG Flensburg-Handewitt keine Rolle, dazu verpasste der Klub das in eigener Halle ausgetragene Final Four der European League und scheiterte im DHB-Pokal-Halbfinale sang- und klanglos an den Rhein-Neckar Löwen. Man muss bei der SG lange suchen, um positive Aspekte der vergangenen Wochen zu finden.

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Neben den sportlichen Misserfolgen rumorte es auch in der Führungsetage gewaltig. Teil einer daraus folgenden Neuausrichtung ist Ljubomir Vranjes, der den Posten des Sportlichen Leiters übernimmt. Zugleich endet am Saisonende die Zusammenarbeit mit Lars Christiansen, der als Koordinator der Lizenzmannschaft tätig war. Ohne Nebengeräusche verlief die Trennung allerdings nicht. Das zeigt: Der Ruf des Klubs hat tiefe Kratzer bekommen.

In einem Interview mit dem dänischen Fernsehsender TV2 wetterte Christiansen gegen das jüngste Handeln der SG-Bosse. „Ich kann den Verein und die Art und Weise, wie sie Dinge tun, nicht mehr wiedererkennen und ich kann nicht für einige Dinge einstehen, die in den letzten Monaten passiert sind. Sie sagen eine Sache, machen aber etwas anderes“, sagte der Däne.

Lars Christiansen spielte 14 Jahre lang für die SG Flensburg-Handewitt
Lars Christiansen spielte 14 Jahre lang für die SG Flensburg-Handewitt

Als Beispiel nannte der Ex-Profi die Entlassung des ehemaligen Cheftrainers Maik Machulla, woraufhin dessen Assistent Mark Bult in die erste Reihe rückte. Dabei sollte der Niederländer ursprünglich den Rest der Saison Zeit haben, den Verein von seinen Fähigkeiten als künftiger Cheftrainer zu überzeugen.

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Wenig später erhielt jedoch Nicolej Krickau vom dänischen Spitzenklub GOG Gudme den Zuschlag. Zwar unterstützte Christiansen diese Ernennung, bedauerte aber die Vorgehensweise.

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Deutliche Worte von Christiansen

Die mangelnde Aufrichtigkeit der SG-Verantwortlichen habe Christiansen dazu bewegt, seinen im Sommer auslaufenden Vertrag in Flensburg nicht zu verlängern.

„Ich kann mich nicht an so etwas beteiligen, wenn man nicht ehrlich zu den Leuten ist. Ich bin schon ein Drittel meines Lebens bei diesem Verein und ich liebe ihn. Aber ich werde keine Kompromisse bei mir und meinen Werten eingehen“, erklärte Christiansen. Die Behandlung von Bult sei nur einer von mehreren Vorfällen, in denen der Däne einen Vorstand erlebt hat, der Entscheidungen ohne Rücksprache mit der sportlichen Leitung traf.

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Der 51-Jährige ergänzte: „Hier geht es um Professionalität und darum, dass jeder von uns das tut, was er am besten kann. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass der Vorstand sportliche Entscheidungen ohne den nötigen sportlichen Sachverstand getroffen hat - anstatt den Leuten zu vertrauen, die er dafür eingestellt hat und die täglich mit den Spielern in Kontakt sind, was im Verein passieren soll.“

Christiansen und Flensburg eine Familie? „Das ist nicht mehr so“

Flensburg sei für Christiansen immer eine Familie gewesen. „Wir sind anständig miteinander umgegangen und haben die Dinge richtig gemacht. Aber ich glaube, das ist nicht mehr so“, legte er nach.

Christiansen ist eine Legende in der Fördestadt. Der Däne absolvierte als aktiver Spieler 457 Partien und spielte insgesamt 14 Jahre in der Bundesliga. 2004 holte er die Meisterschaft mit den Norddeutschen, von 2003 bis 2005 drei DHB-Pokal-Titel sowie drei Europapokale. Mit 2875 Treffern ist der frühere Linksaußen hinter Hans Lindberg und Kyung-Shin Yoon der drittbeste Bundesliga-Torschütze der Geschichte.

So trägt der Platz vor der Flensburger Campushalle seinen Namen. Zudem wurde Christiansen 2018 gemeinsam mit Jan Holpert, Anders Eggert, Thomas Mogensen und Jacob Heinl in die Hall of Fame aufgenommen.