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Piqué-Liga bricht alle Fußball-Traditionen - bald auch in Deutschland?

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Piqué-Liga bricht alle Fußball-Traditionen - bald auch in Deutschland?

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Piqué-Liga bricht alle Traditionen

Für seine Idee mit der Kings League wird Gerard Piqué zu Anfang belächelt. Mittlerweile erfreut sie sich jedoch größter Beliebtheit - und könnte bald sogar nach Deutschland kommen.
Um für seine "Kings League" zu werben tritt Ex-Barca-Star Gerard Pique in einem Nachtklub in Madrid auf. Die Promo-Nacht hatte sich der Ex-Innenverteidiger aber anders Vorgestellt.
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Gerard Piqué beendete im Winter seine Karriere. Doch anstatt dem professionellen Fußballgeschäft abtrünnig zu werden, hat der langjährige Star-Verteidiger des FC Barcelona es sehr erfolgreich mit neuen Ideen angereichert: der in seiner Heimat bereits sehr erfolgreichen „Kings League“.

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Spielformen, Regeln, Außendarstellung: Vieles steht im Kontrast zum herkömmlichen Fußballprogramm. Den Spaß mindern soll das Projekt jedoch in keinster Weise - eher im Gegenteil.

Die ersten zwei Spielzeiten sind bereits absolviert - und das Konzept wird von den jungen Menschen in Spanien gefeiert. „Es hat sich alles viel schneller entwickelt, als ich dachte. Das Publikum ist immer noch verrückt“, sagt der einstige Weltklasse-Innenverteidiger jüngst im Interview mit The Athletic. Die Kings League läuft weit besser als Piqués in einem teuren Fiasko geendeter Versuch, der Tennis-Traditionsveranstaltung Davis Cup ein neues Gewand zu geben.

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Dabei setzt er mit seinen Kollegen auf viele Elemente, die für Spannung in jeder Sekunde der Partie sorgen. Nur 20 Minuten sind die beiden Halbzeiten lang, die jedoch in der Schlussphase noch einmal ordentlich durchgewirbelt werden.

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Kings League überzeugt mit neuem Konzept

Nach jeweils 18 Minuten gibt es eine Pause. Im ersten Abschnitt wird per Würfel entschieden, mit wie vielen Spielern nach der Pause weitergespielt wird. In der zweiten Hälfte zählen dann Tore in den letzten zwei Minuten doppelt, sodass Spannung bis zum Schluss herrscht.

Während der Partie können die Trainer noch mit speziellen „Geheimwaffen-Karten“ Einfluss aus den Spielverlauf nehmen. So können beispielsweise die Tore zwei Minuten lang doppelt zählen oder man kann für zwei Minuten einen bestimmten Gegenspieler aus der Partie nehmen.

Was die Coaches nutzen können, wird vor dem Anpfiff geklärt. Sie ziehen eine Karte aus einem 20er-Deck. Darüber hinaus können sie im Spielverlauf auch Karten dazukaufen, die Ausgaben sind jedoch begrenzt.

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Pro Saison haben sie ein virtuelles Budget von 100 Millionen Euro. Ein Elfmeter kostet die Teams zehn Millionen Euro. Der Preis sinkt auf sieben Millionen Euro, wenn der Teambesitzer diesen selbst schießt. Günstiger ist die Karte mit doppelt zählenden Treffern für zwei Minuten. Sie kostet lediglich eine Millionen Euro.

Großes Interesse an Piqué-Liga

Das ist aber noch längst nicht alles. Denn schließlich hat Pique mit seinem Team auch das Penalty-Schießen als Entscheidung im Falle eines Remis eingebaut.

„Wir haben uns überlegt, wie wir Fußball unterhaltsamer gestalten können, indem wir Dinge aus anderen Sportarten wie Basketball oder Wasserball übernehmen. Wir wollten auch mehr Dinge passieren lassen, um Fußball in ein reales Videospiel zu verwandeln“, erklärte Liga-Geschäftsführer Oriol Querol.

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Dabei scheinen sie den perfekten Mix gefunden zu haben. Beim ersten Finalturnier, das im berühmten Camp Nou in Barcelona ausgetragen wurden, kamen nicht nur 92.000 Menschen ins Stadion, sondern über zwei Millionen Menschen schauten online bei Twitch, TikTok und YouTube zu.

Diese Zahlen erreichte die Kings League nicht zuletzt deshalb, weil sie sich prominente Influencer als Teambesitzer sicherten. Online-Berühmtheiten wie Llanos, TheGrefg oder DjMaRiiO haben eine Reichweite im siebenstelligen Bereich, die sie nutzen, um die Liga zu promoten.

„Wir wollten auf alles zugreifen, was im Profifußball nicht möglich ist. Und dann wollten wir die Streamer einbeziehen. Wir gaben ihnen die Rechte, die Spiele zu streamen, stellten Kameras auf, wo immer sie sich aufhielten, und sorgten sogar dafür, dass sie teilnehmen konnten“, beschrieb Querol die Erfolgsgeschichte.

Pirlo, Ronaldinho und Co. spielen in der Kings League

Piqué nutzte aber auch seine eigenen Kontakte und überzeugte einige Stars von seiner Idee. Sergio Agüero wurde prompt Teambesitzer. Andere wie Andrea Pirlo, Ronaldinho oder Iker Casillas standen selbst noch auf dem Platz, der deutlich kleiner als das übliche Spielfeld ist.

Sie waren aber alle nur zu Gast in den jeweiligen Teams, die pro Woche drei Spieler dazunehmen können. Normalerweise setzen sich die Kader aus zehn Kickern zusammen, die vor dem Saisonstart gedraftet werden. Pro Spiel kassierten sie bisher 75 Euro - eine Summe, die bei der dritten Ausgabe deutlich steigen soll.

Gerard Piqué sorgt mit der Kings League für Furore
Gerard Piqué sorgt mit der Kings League für Furore

Mit Marc Torrejon ist auch ein Spieler dabei, der den deutschen Fußball-Fans bekannt ist. Schließlich spielte der 37-Jährige für den 1. FC Kaiserslautern, den SC Freiburg und Union Berlin. „Ich finde, dieses Format ist lustiger“, sagt er dem kicker auf die Frage, ob er wie Piqué den konventionellen Fußball langweilig fände.

Kings League vor Expansion

Mit dieser Einschätzung ist er nicht alleine, denn die Liga befindet sich bereits in der Expansion. So gibt es nicht nur die Queens League für Frauen, sondern auch den Prince Cup für neun bis elf Jahre alte Nachwuchskicker. Doch die Visionen sind größer.

„Wir wollen nicht nur auf dem spanischen und lateinamerikanischen Markt wachsen, sondern überall auf der Welt. Auf dem englischsprachigen Markt, in Deutschland, Italien, Frankreich“, skizzierte der Weltmeister von 2010 im ZDF Sportstudio seine Pläne.

Im kommenden Jahr sind Ausgaben in Mexiko und Brasilien geplant. Als mögliche Teambesitzer werden mit Ronaldinho und Neymar zwei absolute Welt-Stars gehandelt.

Kings League bald auch in Deutschland?

Auch in einem anderen europäischen Land soll es bald Partien geben, die in Barcelona hauptsächlich in einer unscheinbaren Halle stattfinden, ehe sie für die Finalrunde vor großem Publikum spielen.

Italien gilt nicht zuletzt wegen der Verbindung zu Pirlo als heißer Kandidat. Aber auch in Deutschland könnte es bald eine Liga geben, denn schließlich plant Piqué mit acht bis zehn Ligen und will eine Art Champions League einführen.

„Die Kings League wird am Ende alle erreichen“, meinte Piqué selbstbewusst. Kein Wunder, scheint sein Konzept doch perfekt für eine Jugend zu sein, die sich immer seltener Spiele über 90 Minuten anschaut.