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Tuchel, Potter - und bald Klopp? Rekord-Entlassungen! Das Trainer-Karussell der Premier League

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Tuchel, Potter - und bald Klopp? Rekord-Entlassungen! Das Trainer-Karussell der Premier League

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Premier League chaotisch wie nie!

Die stärkste Liga der Welt ist zum Trainerkarussell verkommen. 2022/23 gab es schon mehr Trainer-Abgänge als jemals zuvor in einer Saison. SPORT1 zeigt die verblüffenden Fakten.
Julian Nagelsmann soll Favorit für die Nachfolge des entlassenen Graham Potter beim FC Chelsea sein. Doch kommt dieser Schritt eventuell zu früh für den Ex-Trainer der Bayern?
SPORT1
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von SPORT1

13 (!) Trainer haben in dieser Saison schon ihren Stuhl geräumt in der Premier League - das gab‘s noch nie!

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Die viel zitierte Kurzlebigkeit des Trainergeschäfts dringt damit in neue Dimensionen vor. In England sind schon jetzt mehr Trainer in einer Saison gegangen, als jemals zuvor - und die meisten davon nicht freiwillig!

Alleine beim FC Chelsea gab es schon zwei Trainerwechsel, jetzt übernimmt Frank Lampard bis zum Saisonende!

Neben dem früheren Blues-Spieler, der diese Saison seinerseits schon beim FC Everton gefeuert worden war, gesellen sich zahlreiche Top-Trainer auf die Abschluss-Liste: Thomas Tuchel, Steven Gerrard, Graham Potter, Antonio Conte und viele mehr mussten ihre Posten räumen.

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SPORT1 zeigt die verblüffenden Fakten zum Trainer-Beben in der Premier League.

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Chronik der Trainer-Abschiede der Premier League

Scott Parker (AFC Bournemouth)

Den Anfang machte der ehemalige englische Kapitän Scott Parker in Bournemouth. Nur 24 Tage nach dem Ligastart war Schluss für den ehemaligen Fulham-Profi bei seinem ersten Premier-League-Klub.

Thomas Tuchel (FC Chelsea) / Graham Potter (Brighton & Hove Albion)

Nur wenige Tage später dann der erste große Trainer-Hammer. Thomas Tuchel, der mit Chelsea ein Jahr zuvor die Champions League gewonnen hatte, musste unter dem neuen Boss Todd Boehly gehen.

Für ihn kam Graham Potter, der sich dafür bei Brighton & Hove verabschiedete - ausnahmsweise mal auf eigenen Wunsch.

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Potters Amtszeit wurde allerdings eine kurze und historisch schlechte - aber dazu später mehr.

Bruno Lage (Wolverhampton) / Steven Gerrard (Aston Villa) / Ralph Hasenhüttl (Southampton)

Das nächste Trio, das seinen Trainerposten räumen musste, fiel indirekt der WM in Katar zum Opfer.

Wie The Athletic schreibt, mussten sowohl Lage als auch Liverpool-Legende Gerrard und Ex-Leipzig-Coach Hasenhüttl vor der WM-Unterbrechung gehen, weil die Bosse die lange Zeit für die Suche nach passenden Nachfolgern nutzen wollten.

Frank Lampard (FC Everton) / Jesse Marsch (Leeds United) / Nathan Jones (Southampton)

Nach Parker und Gerrard erlebte mit Lampard der dritte ehemalige England-Kapitän sein bitteres Aus im Januar. Lampard, der Everton in der Vorsaison noch vor dem Abstieg bewahrt hatte, übergab sein Team auf Rang 19.

Für Lampard immerhin gab es am Donnerstag zumindest wieder Grund zur Freude. Der frühere Blues-Kapitän kehrt nach gut zwei Jahren wieder zurück auf den Trainerstuhl beim FC Chelsea - wenn auch nur als Überbrückung bis Saisonende.

Der ehemalige RB-Trainer Jesse Marsch musste bei Traditionsklub Leeds nach einem Negativlauf und einer Pleite gegen Kellerkind Nottingham Forest im Februar gehen.

Auch Southampton schlug erneut zu und entließ Hasenhüttl-Nachfolger Nathan Jones nach nur 94 Tagen, wovon genau genommen 37 Tage wegen der WM in Katar abgezogen werden müssten.

Patrick Vieira (Crystal Palace) / Antonio Conte (Tottenham Hotspur)

Ab Mitte März ging es dann so richtig los: Patrick Vieira, Welt- und Europameister als französischer Nationalspieler, musste seinen Hut bei Crystal Palace nehmen.

Kurz darauf sorgte Antonio Conte mit einer Brandrede im Stile von Giovanni Trapattoni für Furore bei Tottenham. Nach seiner Generalabrechnung mit Spielern und Klub-Verantwortlichen folgte die obligatorische Trennung am 27. März.

Erst in der Nachspielzeit kassierte Tottenham den 3:3-Ausgleichstreffer gegen Southampton. Trainer Antonio Conte war nach dem Spiel stinksauer und kritisierte den Verein in einer Tirade.
02:32
Tottenham-Trainer im Trapattoni-Style! Antonio Conte rastet aus

Als Nachfolger werden eine ganze Reihe an Trainern gehandelt: Aus der Bundesliga sind es unter anderem Julian Nagelsmann, der aber andere Pläne hat, Oliver Glasner von Eintracht Frankfurt und auch Niko Kovac vom VfL Wolfsburg, die gehandelt werden oder wurden.

Graham Potter (FC Chelsea) / Brendan Rodgers (Leicester City)

Potters „Ära“ als Chelsea-Coach war nach nur 206 Tagen schon wieder beendet, der 46-Jährige wurde gefeuert. Lediglich 1,26 Liga-Punkte erreichte er im Schnitt, sein Team gewann nur 12 von 31 Spielen.

Ein Nachfolger steht noch nicht fest. Ex-Bayern-Coach Julian Nagelsmann und Luis Enrique gelten als heiße Kandidaten.

Am gleichen Tag wie Potter, der am 2. April ein zweites Mal in dieser Saison seinen Trainerposten verließ, wurde auch der frühere Liverpool-Coach Brendan Rodgers seines Amtes enthoben. Mit Conte, Potter und Rodgers wurden drei Cheftrainer binnen einer Woche entlassen.

Mit Leicester feierte Rodgers zwei Titel (20/21 FA Cup, 21/22 Community Shield), fiel am Ende aber einer Serie von acht Partien ohne Sieg und dem Abrutschen auf den vorletzten Tabellenplatz zum Opfer.

Rekord-Schleudersitz in England

13 Trainer-Abschiede in einer Saison gab es noch nie in der Premier League! Die bisherige „Bestmarke“ lag bei zehn. Mit Tuchel, Conte, Lampard, Gerrard und Vieira waren gleich fünf ehemalige Champions-League-Sieger unter den Opfern.

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Zum Vergleich: In der ersten Premier League Saison vor 30 Jahren gab es genau eine einzige Trainer-Entlassung: Ian Porterfield beim FC Chelsea.

Sechs dieser 13 Trainerwechsel auf der Bank fanden seit Februar 2023 statt - und damit einer mehr als in der Endphase der ersten fünf Premier-League-Spielzeiten zusammen.

Aber ergeben späte Trainerwechsel in einer Saison überhaupt Sinn? Mit Blick auf die Statistik lässt sich diese Frage eindeutig beantworten: Nein!

Von den letzten 20 Trainerwechseln ab März sorgten nur drei für eine geringfügige Verbesserung bis zum Saisonende, hat The Athletic analysiert. In 14 Fällen blieb der Tabellenrang unverändert, bei drei Wechseln verschlechterte sich der Klub sogar.

Auch mit Blick auf die aktuellen neuen Trainer nahmen nur zwei Teams in der Premier League eine positive Entwicklung: Die Wolverhampton Wanderers befreiten sich unter Julen Loptegui und Aston Villa sprang mit Unai Emery von Platz 17 auf neun nach oben.

Klopp und Co. - wer geht als Nächster?

Nur acht von 20 Teams in Englands höchster Spielklasse hielten bislang an ihrem Trainer fest. Nicht ausgeschlossen, dass sich das noch ändert in den nächsten Wochen.

Jürgen Klopp und der FC Liverpool kriseln beispielsweise von Beginn an durch diese Saison. Die chronischen Leistungs-Schwankungen lassen zumindest Zweifel an der Arbeit von Klopp aufkommen.

Der Ex-BVB-Trainer sieht sich aber weiterhin fest im Sattel, nicht umsonst ist er der dienstälteste Coach in England (seit Oktober 2015 - Chelsea hatte in dieser Zeit neun Trainer).

Nach den zahlreichen prominenten Entlassungen scherzte Klopp über seine scheinbare Unantastbarkeit: „Der Elefant im Raum ist: Warum sitze ich noch hier in dieser verrückten Welt? Der letzte Überlebende.“

Das Trainer-Roulette in der Premier League dreht sich mit den Entlassungen bei Chelsea und Leicester weiter. Liverpool-Coach Jürgen Klopp findet, dass es eine komische Woche war.
01:23
FC Liverpool: Jürgen Klopp witzelt wegen Trainer-Entlassungen

Aus der äußerst engen Abstiegszone mit neun Teams haben nur West Ham und Nottingham Forest an ihren Trainern David Moyes und Steve Cooper festgehalten.

Moyes kann sich offenbar durch das 1:0 gegen Mitkonkurrent Southampton und das Erreichen des Europa-League-Viertelfinals erst einmal über Wasser halten. Bei Cooper wird das Ganze schon enger: Nottinghams Besitzer hatte ihn zuletzt öffentlich angezählt.