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Pep gratulierte Brighton-Coach zu diesem BVB-Transfer!

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Pep gratulierte Brighton-Coach zu diesem BVB-Transfer!

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Ex-BVB-Spieler blüht auf der Insel auf

In Dortmund erlebte Mo Dahoud eine durchwachsene Zeit. Bei seinem neuen Klub startet der 27-jährige nun so richtig durch und wird mit Lob überhäuft.
Vor dem Spiel zwischen Manchester City und Brighton schwärmt Pep Guardiola von seinem Trainerkollegen Roberto De Zerbi und erklärt, dass er ein großer Bewunderer seiner Spielweise sei.
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von Patrick Berger

Ein einziger Pass von Mahmoud Dahoud reichte, um die Ajax-Abwehr auszuhebeln. Der frühere BVB-Star bekam den Ball in der 52. Minute auf Höhe der Mittellinie von Billy Gilmour zugespielt, sah sofort den freien Ansu Fati und passte mit nur einem kurzen Kontakt in dessen Richtung.

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Die 21 Jahre junge Barca-Leihgabe nahm das Leder an, zog drei Spieler auf sich und passte zum rechts mitgelaufenen Simon Adingra, der zum 2:0-Endstand einschob. Die 3.000 mitgereisten Brighton-Fans bejubelten das Tor und hinterher auch den zweiten Sieg in der Gruppenphase der Europa League über Ajax Amsterdam.

„Ich liebe unser zweites Tor“, schwärmte Trainer Roberto De Zerbi. „Weil es eines mit Ansage war.“ Bereits vor dem Spiel hatte der Italiener nämlich die Mannschaft darauf hingewiesen, dass ein tödlicher Pass durch die Mitte genüge, um Ajax wehzutun. Dahoud sollte diese Pässe immer wieder mit Mut spielen. Der 27 Jahre alte Mittelfeldspieler hörte aufmerksam zu und setzte die Vorgaben des Trainers erfolgreich um.

Dahoud der Wunschspieler für Brighton-Coach

Auch dank einer starken Leistung des früheren Bundesligaspielers (162 Einsätze, elf Tore) Dahoud schwärmte die britische Presse hinterher vom „finest result of the club history“, dem schönsten Ergebnis seit dem 122-jährigen Bestehen des Brighton and Hove Albion FC.

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Der Underdog aus dem Süden Englands mischt seit einigen Jahren schon mit dem neuen deutschen Nationalspieler Pascal Groß die Liga auf - und mittendrin ist seit Sommer mit Dahoud ein zweiter Deutscher. Nach sechs durchwachsenen Jahren bei Borussia Dortmund wechselte der Deutsch-Syrer ablösefrei auf die Insel und blüht bei den Seagulls immer mehr auf.

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„Das Niveau hier in England ist unglaublich hoch“, sagte Dahoud nach dem Match im Gespräch mit SPORT1. „Es ist alles viel schneller und taktischer. Du hast kaum Zeit, wenn du den Ball am Fuß hast und musst in wenigen Sekunden entscheiden. Für den Kopf ist das total anspruchsvoll. Das bringt mich als Spieler, aber auch als Persönlichkeit auf ein neues Level.“

Mahmoud Dahoud hat sich bei Brighton sehr gut eingelebt
Mahmoud Dahoud hat sich bei Brighton sehr gut eingelebt

Dahoud war ein Wunschspieler von De Zerbi. Der 44-Jährige, von dem Pep Guardiola in höchsten Tönen schwärmt und der ihn bereits als seinen potenziellen Nachfolger bei Manchester City auserkoren hat, wollte Dahoud schon zu seiner Zeit in Sassuolo (2018-2021) haben. Mehrfach fragte der Coach beim technisch versierten Mittelfeldspieler an. Nun klappte es.

Dahoud ist offenbar der Spieler, den De Zerbi für sein aggressives, technisch anspruchsvolles und hoch-pressendes Offensivspieler braucht. „In Mac Allister (Liverpool) und Caicedo (Chelsea) hat Brighton zwei Schlüsselspieler im Mittelfeld verloren“, erklärt Andy Naylor, der seit mehr als 30 Jahren als Reporter über Brighton berichtet, zunächst für The Argus und mittlerweile für The Athletic.

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Viel Lob für Dahoud

„Sie haben das Spiel total beeinflusst. Diese Mega-Lücke musste geschlossen werden. Dahouds Verpflichtung ist ein Teil der Lösung zusammen mit Carlos Baleba und Gilmour. Mit Dahoud hat Brighton ein neues spielerisches Element reinbekommen, er passt perfekt zu De Zerbis Spielstil“, berichtet der 59-Jährige. „Er hat eine einzigartige Spielweise. Er ist sehr wichtig für das Team, was man aber oft erst auf den zweiten Blick sieht. Den Pass vor dem 2:0 gegen Ajax hat er zum Beispiel unter enormem Druck gespielt. Defensiv kann er sich aber noch verbessern.“

Jonathan Harding kommt aus Brighton und verfolgt den Verein seit vielen Jahren. Der 34-Jährige lebt in Köln und arbeitet als freier Journalist für verschiedene Medien, unter anderem für die Deutsche Welle. „Dahoud findet sich gut ein, aber ist noch nicht so stark wie damals in Gladbach“, sagt Harding. Er sei aber dennoch auf Anhieb „ein wichtiger Spieler, der Brighton mit seiner Erfahrung guttut“.

Auf elf Einsätze kommt Dahoud bisher für die Blau-Weißen. In sieben Spielen in der Liga und Europa League stand der frühere Gladbacher in der Startelf, keines davon verlor Albion. In Amsterdam bestach der U21-Europameister von 2017 mit einer Passquote von 90 Prozent, zwei erfolgreichen Dribblings und zwei gewonnenen Tacklings.

„Intensive“ und „fordernde“ Spielweise bei Brighton

Trotz der guten Leistung nahm De Zerbi den Techniker nach 65 Minuten beim Stand von 2:0 raus – nicht gerade zur Freude von Dahoud, der noch kein Spiel über 77 Minuten gemacht hat. „Er hat letzte Saison in Dortmund nicht viel gespielt und wird jetzt behutsam rangeführt“, erklärt Reporter Naylor. „Er kommt immer besser rein. Es ist ein Prozess. Außer Groß, Mitoma und Dunk hat keiner einen ständigen Stammplatz. Für sein anstrengendes Spiel braucht De Zerbi alle Spieler.“

„Das Spiel von De Zerbi ist brutal intensiv und fordernd“, bestätigt Dahoud. „So viel taktischen Input in so kurzer Zeit habe ich noch nie erhalten“, sagt der zweimalige deutsche Nationalspieler, der beim BVB immerhin unter Lucien Favre, Marco Rose oder Edin Terzic gespielt hat. „Jede Handlung ist auf die Sekunde genau abgestimmt. Es hat ein bisschen gebraucht, um sich einzufinden und die Prozesse zu kennen. Aber jetzt komme ich immer mehr rein.“

Über seinen Wechsel nach England sei er „total glücklich“. Dahoud: „Hier messe ich mich täglich mit den besten Spielern und Mannschaften der Welt. Das bringt mich weiter.“

Übrigens: Pep Guardiola soll De Zerbi im Sommer per SMS zum Dahoud-Transfer gratuliert haben. Ob der Mittelfeld-Star diese hohen Erwartungen auf der Insel vollends erfüllen kann, werden die nächsten Wochen und Monate zeigen. In Amsterdam zeigte Dahoud jedenfalls, welch großes Potenzial in ihm steckt.