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FC Liverpool: Diese Personalie macht die Wirtz-Ankunft problematisch

Der große Verlierer des Wirtz-Deals

Harvey Elliott galt einst als englisches Wunderkind. Beim FC Liverpool ist er nun der ganz große Verlierer des Wirtz-Deals.
Der FC Liverpool und Bayer Leverkusen haben sich offenbar auf eine Ablösesumme für Florian Wirtz geeinigt. Außerdem erteilt Max Eberl Bryan Zaragoza die Wechselfreigabe - und Théo Hernández steckt in einem Dilemma.
Harvey Elliott galt einst als englisches Wunderkind. Beim FC Liverpool ist er nun der ganz große Verlierer des Wirtz-Deals.

Wie sehr Harvey Elliott den FC Liverpool verinnerlicht hat, wurde am 27. April mal wieder deutlich. Seine Reds gewannen gegen Tottenham Hotspur (5:1) und der Mann mit der Rückennummer 19 legte sich mit seinem Gegenspieler Richarlison an.

Denn der Brasilianer spielte mal für Liverpools Stadtrivalen Everton und so formte Elliott mit seinen Fingern eine 30, um auf die titellose Zeit des Ex-Klubs von Richarlison anzuspielen. Elliott lachte in der Szene, doch die Freude dürfte beim 22-Jährigen nun auch verflogen sein. Elliott ist der große Verlierer der nahenden Ankunft von Florian Wirtz.

Der deutsche Nationalspieler ist am Donnerstag nach England gereist, soll am Freitag den Medizincheck absolvieren. Bereits vor wenigen Tagen wurde von einer Ablöse von 136,3 Millionen Euro an Bayer Leverkusen berichtet.

Und Elliott? Für den dürfte spätestens nach der Unterschrift von Wirtz kein Platz mehr beim englischen Meister sein. Dabei galt der Linksfuß einst als Wunderkind und debütierte schon mit 16 Jahren für die Reds-Profis.

Elliott schrieb als Jugendlicher Geschichte

Sein großer Förderer Jürgen Klopp hielt große Stücke auf den offensiven Mittelfeldspieler. Im letzten Klopp-Jahr standen 34 Ligaspiele mit drei Toren, neun Assists und 1.335 Minuten zu Buche. Elliott war drauf und dran, Stammspieler zu werden.

Doch mit der Ankunft von Arne Slot im vergangenen Sommer wendete sich das Blatt. In allen Wettbewerben stand Elliott nur sechsmal in der Startelf. In 18 Spielen in der Premier League kam das Talent auch nur auf 360 Minuten Spielzeit - also nur vier komplette Partien.

Er kommt an namhaften Konkurrenten wie Dominik Szoboszlai, Luis Díaz, Cody Gakpo oder Diogo Jota nicht vorbei. Mo Salah ist ohnehin unantastbar. Nun kommt Wirtz dazu.

Und den neuen Konkurrenten mag Elliott offenbar auch nicht sonderlich. In einer Fragerunde verkündete der Spielmacher, ohne zu überlegen, er würde Chelsea-Star Cole Palmer höher einordnen als Wirtz.

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Elliott dürfte auch wenig Lust darauf haben, noch weniger Einsatzzeiten zu bekommen. Er verkündete nun: „Ich möchte keine Jahre in meiner Karriere verschwenden, denn sie ist kurz. Man weiß nicht, was noch alles passieren wird.“

Elliott-Wechsel sorgte für Rechtsstreit

Doch es wurde auch deutlich, in welchem Dilemma sich der Linksfuß befindet. Denn er liebte den FC Liverpool schon zu seinen Kindheitstagen in London und konnte sein Glück kaum fassen, als Klopp im Juli 2019 den Jugendlichen vom FC Fulham loseiste. Elliott besuchte auch Real Madrid, sagte den Königlichen aber ab.

Der Wechsel sorgte damals für riesigen Wirbel. Denn Fulham wollte sein Juwel, das kurz zuvor mit 16 Jahren und 30 Tagen zum bis dato jüngsten Spieler in der Geschichte der Premier League aufstieg und mit 15 Jahren im League Cup auflief, nicht abgeben.

Es kam sogar zu einem Rechtsstreit, der über ein Jahr dauerte. Am Ende wurde Liverpool vom Professional Football Compensation Committee zu einer Ablöse von 1,8 Millionen Euro verdonnert. Durch Boni hätten bis zu 5,1 Millionen Euro fällig werden können.

Elliott: „Ich liebe den Verein“

Bei einem Elliott-Abgang in diesem Sommer geht es nun um ganz andere Summen. Der Engländer hat einen Vertrag bis 2027 und einen Marktwert von 30 Millionen Euro.

Laut übereinstimmender Berichte aus England darf der Edelreservist für rund 50 Millionen Euro gehen. Und laut des Sunday Mirror stehen die Interessenten Schlange. Aston Villa habe die Pole Position. Newcastle United, Nottingham Forest und die Wolverhampton Wanderers sollen ebenfalls dran sein.

„Nichts bringt mich dazu, gehen zu wollen. Ich liebe den Verein, ich liebe die Fans, die Mannschaft. Ich unterstütze sie auch. Aber vor allem geht es darum, was das Beste für meine Karriere ist“, sagte Elliott nun.

Stuart Pearce, Ex-Spieler von West Ham oder Manchester City, riet dem Liverpool-Star bei TalkSport auch deutlich zu einem Wechsel. „Der Junge muss spielen. Klopp hat schon festgestellt, dass er ihn nicht genug spielen ließ. Harvey hat auch dieses Jahr wieder nicht genug gespielt. Ich denke, das wäre ein guter Schritt für alle.“

U21-EM als große Bühne?

Für kaum einen Spieler dürfte die U21-EM so gerufen kommen wie für den Kapitän der englischen Auswahl. Er kann sich perfekt ins Rampenlicht spielen - und das gelang ihm im ersten Spiel.

Beim 3:1 gegen Tschechien zum Auftakt schoss Elliott das 1:0. Beim folgenden 0:0 gegen Slowenien verhinderte der Pfosten den nächsten Treffer.

Bei der 1:2-Niederlage im abschließenden Gruppenspiel gegen Deutschland konnte Elliott abgesehen von einem verzogenen Abschluss kaum Akzente setzen, zur Pause wurde er ausgewechselt.

Aber im Viertelfinale gegen Spanien hat er die nächste Chance, sich zu zeigen.