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Formel-1-Chaos in Japan! Traktor neben Gasly einfach nur gruselig - Kolumne

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Formel-1-Chaos in Japan! Traktor neben Gasly einfach nur gruselig - Kolumne

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Traktor neben Gasly: gruselig!

Der Japan-GP in Suzuka mutiert zur Farce. Max Verstappen wird Weltmeister - und kaum jemand kapiert es. Dazu schockt eine Beinahe-Katastrophe. Die SPORT1-Kolumne von Peter Kohl.
Max Verstappen krönt sich nach einem Chaos-Rennen zum Formel1-Weltmeister. Der Fahrer von Red Bull verteidigt damit seinen Titel und ist zum zweiten Mal Weltmeister.
Peter Kohl
Peter Kohl

Hallo, liebe F1-Fans!

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Zwölf Siege in 18 Rennen, dazu zwei Podien, zwei Ausfälle, zwei siebte Plätze. Die Saison war schon längst entschieden, aber wenn es dann mal feststeht, ist es für alle Beteiligten trotzdem eine Erleichterung. Gratulation an Max Verstappen! (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)

Und natürlich auch an Red Bull. Nach total verkorkstem Saisonbeginn mit bereits 46 Zählern Rückstand, sind der Niederländer und sein Team fulminant durchgestartet, bis zur absoluten Dominanz. Die auch, und vor allem, möglich wurde durch die Unfähigkeit von Ferrari, Schwächen abzustellen und vorhandenes Potenzial zu nutzen.

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Leclerc fehlen noch die Kaltschnäuzigkeit, das Selbstverständnis und der Killerinstinkt, die Verstappen mit der Muttermilch aufgesaugt zu haben scheint. Mit seinem Sieg in Suzuka zieht der Niederländer mit Alonso gleich. Beide haben bis dato 32 Mal triumphiert in einem Grand Prix, beide haben jeweils zwei WM-Titel geholt. Allerdings steht Verstappen gerade am Beginn seiner F1- Blütezeit, während beim Spanier das Karriere-Ende schon am Horizont zu sehen ist.

Formel 1: Verwirrung um Regeln ein Emotionskiller

Eine große Sause anlässlich der Titelverteidigung hat es nicht gegeben. Suzuka ist das diesmal auch nicht wert gewesen. Ein Chaos-Grand-Prix, der nicht viel Gutes hinterlassen hat. Die Verwirrung darüber, ob Verstappen den Titel nun geholt hat oder nicht, ist sinnbildlich für den momentanen Aggregat-Zustand der Königsklasse. (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)

Final kommt ein Regelpassus zum Tragen, den nicht einmal die Teams auf dem Schirm haben. Auch nicht Red Bull und Verstappen selber. Geschweige denn Kommentatoren und Journalisten. Weil das Rennen wieder aufgenommen wird, und dann die Zeit ausläuft, gibt es volle Punkte. Gewusst hat das so gut wie Niemand.

Ein Reglement, das derartig undurchsichtig ist, gehört entrümpelt! Transparenz und Nachvollziehbarkeit sind wesentliche Faktoren für einen vernünftigen Spannungsbogen. Bei Zieldurchfahrt soll jeder wissen, was Sache ist. Wenn einem denn auch klar ist, wann Schluss ist.

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Traktor neben Gasly gruselig

Als Verstappen im Ziel ist, bekommt er noch die Info „Letzte Runde“ und gibt einen weiteren Zeitsektor noch Gas. Weil sein Rennstall nicht auf dem Schirm hat, dass nach Ablauf der Zweistunden-Rennzeit noch eine Extrarunde folgt, nach Ablauf eines Drei-Stunden-Rennens aber nicht. Wer soll das nachvollziehen? Wo ist da die Logik? Die Konfusion nach dem Rennen mit sich widersprechenden Meinungen wird so zum Emotionskiller.

Der Traktor auf der Rennstrecke, während noch Fahrzeuge unterwegs sind. Heiliger Bimbam! Ausgerechnet in Suzuka, wo 2014 Jules Bianchi unter ein Bergungsfahrzeug gerast ist und später an den Folgen verstarb. Dieser Vorfall muss zwingend bis ins letzte Detail aufgearbeitet werden und zu Konsequenzen führen. Ein absolutes No-Go.

Pierre Gasly erlebte ein schwieriges Rennen
Pierre Gasly erlebte ein schwieriges Rennen

Auch wenn die ganze Chose unglücklich abgelaufen ist. Ein Bergekran muss raus, wenn ein Auto gestrandet ist. Alle sind zu diesem Zeitpunkt hinter dem Saftey-Car. Nur Pierre Gasly nicht, der in der Box war und dem Feld hinterherhetzt. Sein Tempovergehen, für das er bestraft wird in dieser Sequenz, passiert erst, nachdem die Rote Flagge draußen ist. Da hat er den Traktor schon passiert. (F1-Stimmen: Beinahe-Katastrophe macht fassungslos)

Vettel mit einer starken Performance

Die Autos sind gespickt mit Sensoren und Kameras. Es gibt eine Tracker-App, auf der zu sehen ist, wo jeder einzelne Fahrer sich befindet. Nothing is perfect. Aber in der Hightech-Welt F1 kann ein Fahrzeug nicht einfach übersehen werden. Das gilt es zu hinterfragen. Wir dürfen dankbar sein, dass nichts Schlimmeres passiert ist! Die Ironie, dass es mit Gasly beinahe auch noch einen der besten Freunde von Bianchi trifft, ist nicht zu toppen. Gruselig!

Übel enden können hätte auch der Unfall von Carlos Sainz. Nach Einschlag mitten auf der Fahrbahn stehend, kommt nahezu die gesamte Meute in voller Gischt ohne was zu sehen, auf ihn zugerast. Das niemand in den Ferrari des Spaniers knallt, ist ein purer Glücksfall. (DATEN: Die Fahrerwertung der Formel 1)

Wie auch der sechste Platz von Sebastian Vettel. Nach Dreher und Besuch des Kiesbetts in der ersten Kurve nach Rennstart liegt der Heppenheimer auf dem letzten Platz. Der viermalige Weltmeister wechselt als einer der Ersten nach der zweistündigen Unterbrechung von Vollregenreifen auf Intermediates. Eine clevere Strategie, die sich voll bezahlt macht.

Damit holt Vettel zum zweiten Mal in Folge mit einem Auto, das nicht Top-10-Format hat, nach Singapur WM-Punkte. Auf seiner Lieblingsstrecke, die er wahrscheinlich zum letzten Mal in einem F1-Boliden genießen durfte. Well done Seb.

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Was verändert das Budget-Gate?

Ein Wort noch zum Budget-Gate. Dass die Verantwortlichen alles bis ins letzte Detail prüfen wollen, bevor sie eine Entscheidung darüber fällen, ob es Budget-Deckel-Verstöße gegeben hat oder nicht, ist ok. Es ist eine überaus komplexe Materie. Dieses Reglement wird zum ersten Mal vollumfänglich angewendet. (DATEN: Die Teamwertung der Formel 1)

Die Teams beschäftigen Topleute und Experten, die permanent auf der Suche nach Reglement-Lücken sind, die man zum eigenen Vorteil ausnutzen kann. Aber warum bringt man sich selbst in Zugzwang, in dem man einen klaren Termin angibt, an dem die Entscheidung veröffentlich wird? Um ihn dann nicht einhalten zu können!

So wabert dieses Thema ungebremst weiter durch die Boxengasse und das Fahrerlager, es wird ewig um den heißen Brei diskutiert und spekuliert. Damit liegt auch ein Nebel über der Titelverteidigung von Verstappen. Einer Königsklasse unwürdig!

Vier Grand Prix stehen noch auf dem Programm. Für Verstappen und Red Bull ein Schaulaufen, wenn das Budget-Gate nicht noch für Überraschungen sorgt. Schaun mer mal.

PEDAL TO THE METAL Ihr Peter Kohl

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