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Die Formel 1 hat einen neuen Shootingstar - verdrängt diese F1-Entdeckung bald sogar Ricciardo?

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Die Formel 1 hat einen neuen Shootingstar - verdrängt diese F1-Entdeckung bald sogar Ricciardo?

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Die F1 hat einen neuen Shootingstar

Liam Lawson holt in seinem erst dritten Grand Prix die ersten Punkte: Für Yuki Tsunoda und Daniel Ricciardo könnte es bei AlphaTauri deshalb bald eng werden.
Liam Lawson ist der neue Shootingstar der Formel 1
Liam Lawson ist der neue Shootingstar der Formel 1
© IMAGO/eu-images
Bjarne Lassen
Bjarne Lassen

Müde, aber glücklich: So lässt sich Liam Lawsons Zustand nach seinen ersten Formel-1-Punkten beim Singapur GP wohl am besten beschreiben. „Ich habe wirklich alles gegeben, da ist nichts mehr übrig“, schnauft der Rookie nach Platz neun in seinem erst dritten Grand Prix auf der Auslaufrunde in den Funk.

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Wenig später steht er nach dem traditionell anstrengendsten Rennen des Jahres mit einem nassen Handtuch um die Schultern bei den Interviews: „Das Rennen war lang, heiß und allgemein ziemlich hart. Ich bin wirklich müde“, zollt Lawson der tropischen Hitze in Singapur Tribut.

„Wenn man mit dem Auto kämpfen muss, macht es das natürlich nicht leichter. Ich habe aber versucht alles rauszuholen, wenngleich wir leider nicht den Speed hatten, um mit den Autos vorne mitzuhalten“, erklärt er weiter.

F1-Shootingstar Lawson selbstkritisch

Trotz des starken Resultats spart der 21-Jährige überraschenderweise nicht an Selbstkritik: „Ich muss an meinen Starts arbeiten, es war das zweite Mal hintereinander, wo ich im Prinzip vom Strich weg zwei Positionen verloren habe. Das hilft natürlich nicht, weil man hier nicht überholen kann“, sagt Lawson, der zugibt: „Da ärgere ich mich schon drüber, aber danach habe ich alles gegeben.“

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Von AlphaTauri-CEO Peter Bayer gibt es deshalb ein Riesenlob für seinen neuen Shootingstar: „Wir sind sehr happy mit seiner Leistung: Zwei Punkte, bestes Saisonergebnis überhaupt, und das in seinem erst dritten Rennen“, fasst der Österreicher bei ServusTV zusammen und sagt: „Wir haben uns heute mit allem verteidigt, was wir hatten, und Liam hat gekämpft wie ein Löwe.“

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Dabei geht das Rennen nicht nur wegen Lawsons mittelmäßigen Starts denkbar schlecht los für AlphaTauri: Yuki Tsunoda scheidet nach Berührung mit Sergio Perez im Startgetümmel schon in Runde eins aus.

„Yukis frühes Aus war natürlich ein Schock, aber danach war unser ganzer Fokus auf Liam und das hat tatsächlich auch geholfen, denn es war ein sehr komplexes Rennen mit dem Safetycar, dem virtuellen Safetycar und allen möglichen Diskussionen über die Strategie und Reifen“, verrät Bayer.

Lawson bald mit Stammcockpit in der Formel 1?

Allein: Bei aller Freude über Lawsons gute Leistung stellt der Neuseeländer Red Bull damit auch vor ein Luxusproblem - und setzt sowohl Tsunoda als auch den derzeit an der Hand verletzten Daniel Ricciardo, für den Lawson seit Zandvoort einspringt, mächtig unter Druck.

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Von der Pace her ist der Neuling nach drei Rennen bereits auf Augenhöhe mit dem Japaner im dritten F1-Jahr. Die Argumente, Lawson in Zukunft wieder aus dem Auto zu nehmen, werden damit weniger.

Das weiß auch der Neuseeländer selbst, der sich weiter empfehlen will.

Mit Blick auf seine Zukunft sagt er nach dem Singapur GP: „Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung. Es ist auf jeden Fall schwierig, ein Fulltime-Cockpit in diesem Sport zu kriegen. Aber statt jetzt auf diese Nebenschauplätze zu schauen, konzentriere ich mich lieber auf jede Session und die Zeit im Auto, um zu zeigen, was ich kann.“

Ricciardo kann auch in Suzuka nicht antreten

An Selbstbewusstsein mangelt es dem Kiwi jedenfalls nicht: „Ich habe die Werbetrommel ja auch schon für mich gerührt, bevor ich in der Formel 1 war. Aber klar, jetzt, wo ich diese Chance bekommen habe, will ich natürlich das Beste draus machen. Jetzt habe ich dieses Zeitfenster und will einfach sicherstellen, dass ich in der Zeit (bis zur Ricciardo-Rückkehr; Anm. d. Red.) alles gegeben habe, was ich konnte.“

Der Australier, der das Team und Lawson in Singapur vom Kommandostand aus mit Tat und Rat unterstützte, wird zumindest kommendes Wochenende in Suzuka noch nicht fahren können. „Daniel fliegt jetzt weiter nach Australien für seine Physio und wird uns moralisch begleiten, aber nicht live vor Ort sein“, bestätigt Bayer mit Blick auf den anstehenden Japan GP.

Vorteil Lawson: Die Strecke in Suzuka kennt der Red-Bull-Junior bestens durch seine Zeit in der japanischen Super Formula diese Saison.

Anders als Singapur, wo er trotz der starken Leistung am Wochenende zuvor nur virtuell auf der Playstation unterwegs war: „Es ist großartig, denn das ist die Strecke, auf der ich schon immer fahren wollte, seit ich ein Kind war“, strahlt Lawson: „Dieses Wochenende jetzt auch noch meine Familie hier dabei zu haben, das war wirklich mega cool.“

Lawson lädt seine Familie zum Singapur-GP ein

Denn bereits in jungen Jahren hatte Lawsons Vater ihm versprochen, dass sie einmal das Nachtrennen auf seinem Lieblingskurs besuchen würden.

Den Wunsch konnte Lawson Senior seinem Sohnemann später allerdings nie erfüllen - ehe das Schicksal zuschlug und Lawson kurzfristig in die Formel 1 beförderte: Am Wochenende lud der 21-Jährige nun seinen Vater und die ganze Familie nach Singapur ein.

Ein mehr als würdiger Rahmen für die ersten F1-Punkte.