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Formel 1: Horner blickt in den Abgrund - will er andere mitreißen?

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Formel 1: Horner blickt in den Abgrund - will er andere mitreißen?

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Horner blickt in den Abgrund

Der wegen eines neuen Skandal-Leaks noch mehr angeschlagene Red-Bull-Teamchef Christian Horner müht sich beim Formel-1-Start in „business as usual“. Insider befürchten jedoch: Der Ärger kann sich noch massiv ausweiten.
Red Bull wollte den Fall Christian Horner zu den Akten legen, kurz vor dem Formel-1-Start gibt es nun aber neuen Trubel um einen anonymen Leak mit belastendem Material.
Bianca Garloff
Bianca Garloff
Ralf Bach
Ralf Bach

Red Bull-Teamchef Christian Horner muss ein ziemlich dickes Fell haben. An Tag eins nach den Enthüllungen des mutmaßlichen Whatsapp-Chatverlaufs zwischen dem Briten und einer engen Mitarbeiterin - darunter Fotos unter der Gürtellinie - kam der Verstappen-Teamchef an die Strecke, als wäre nichts gewesen.

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„Business as usual“, urteilte ein Red-Bull-Insider, der nicht genannt werden will.

Grund: Die Affäre um die Vorwürfe einer Red Bull Racing-Angestellten gegen den Teamchef wird immer schmutziger. Am Donnerstag wurden Textnachrichten und Fotos geleakt, die Horner der Frau geschickt haben soll.

Sollten sich die Beweise als echt herausstellen, wogegen derzeit keine Indizien sprechen, hätte der Engländer tatsächlich Grenzen des Anstands am Arbeitsplatz überschritten.

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Nach Enthüllung: Horner schweigt

Die Screenshots, die auch SPORT1 vorliegen, müssen für Horner extrem peinlich sein. Trotzdem ließ er sich im Fahrerlager in der Wüste von Bahrain nichts anmerken. Nach Max Verstappens Pole-Position lobte er seinen Superstar am Boxenfunk, im Interview mit Sky-Reporterin Sandra Baumgartner nahm er teilweise sogar Stellung.

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„Unglücklicherweise kann ich Spekulationen aus anonymen Quellen nicht kommentieren“, gab er zu Protokoll. „Der Prozess ist gründlich durchgeführt worden, das Ergebnis war die Abweisung der Klage. Mehr kann ich dazu nicht sagen.“

Mehr sagen musste er anschließend aber doch noch: In Treffen mit Formel-1-Boss Stefano Domenicali und FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem war Horner eine Erklärung schuldig, warum er seit Tagen die Schlagzeilen bestimmt.

Konsequenzen gab es bisher keine, dabei könnte vor allem der Weltverband Paragraph 151c des Sporting Codes ziehen, in dem jeder bestraft oder gesperrt werden kann, der den Sport in Misskredit bringt.

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Bin Sulayem äußerte sich dazu nun in der Financial Times einerseits abwartend - man wolle „nichts überstürzen“, wolle aber „jede Beschwerde prüfen, die über unseren Compliance-Beauftragten eingeht“. Der 62-Jährige betonte auch klar: „Es beschädigt den Sport“, auch „auf menschlicher Ebene“. Es sei nun wichtig, den Sport „vor all dem zu schützen. Es ist der Start der Saison, die Formel 1 wird gerade so populär. Wir müssen auf den Wettbewerb schauen, warum überschatten wir es mit Negativität?“

Will der Red-Bull-Teamchef andere mit sich reißen?

Viel zu sehr ist der Sport in der Königsklasse in den letzten Tagen und Wochen in den Hintergrund getreten, das ist nicht nur für bin Sulayem offensichtlich. „Es ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, dass wir uns aufs Rennfahren konzentrieren müssen“, fordert auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff. „Jetzt ist es in den Händen der FIA. Das Thema nervt jeden, aber als Team musst du irgendwann abschalten und sagen: Das ist nur noch Gossip.“

Oder beste Fahrerlager-Unterhaltung. Im Paddock werden längst Wetten abgeschlossen, wann die nächsten Fotos und Beweise geleakt werden. Doch auch Neu-Experte und Ex-Haas-Teamchef Günther Steiner betont bei Sky: „Hier gibt es so guten Sport, da sollten wir uns eigentlich nicht auf solche Themen berufen müssen.“

Selbstredend sind die Enthüllungen auch für Red Bull kein Spaß. Steiner: „In der Führungsetage ist das Thema sicher wichtiger als das Rennwochenende selbst. Das Team aber ist professionell genug, dass es seinen Job wie immer bestens erledigen wird.“

Dennoch schwebt die Causa Horner wie ein Schatten über den Weltmeistern. Und über der gesamten Formel 1. Nur eines der vielen Gerüchte, die mittlerweile durchs Fahrerlager wabern: Sollte Horner seinen Job verlieren, wolle er auch andere mit in den Abgrund reißen - und sich dabei nicht auf Red Bull beschränken.

Soviel ist sicher: Die Seifenoper bekommt bestimmt ihre Fortsetzung.