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500 Meilen von Indianapolis: Das gefährlichste Rennen der Welt

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500 Meilen von Indianapolis: Das gefährlichste Rennen der Welt

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Das gefährlichste Rennen der Welt

Das Indy 500 ist eines der prestigeträchtigsten Rennen überhaupt. Am Start der 370-km/h-Schlacht: echte Haudegen, frühere Formel-1-Fahrer und einer, der etwas ganz Besonderes plant
Kyle Kirkwood crashte im Vorjahr beim Indy 500
Kyle Kirkwood crashte im Vorjahr beim Indy 500
© IMAGO/USA TODAY Network
Michael Zeitler
Michael Zeitler
Das Indy 500 ist eines der prestigeträchtigsten Rennen überhaupt. Am Start der 370-km/h-Schlacht: echte Haudegen, frühere Formel-1-Fahrer und einer, der etwas ganz Besonderes plant

Drei Stunden lang mit Tempo 370 an Betonmauern entlang – das Indy 500 ist wie ein Rennen (Sonntag, 18 Uhr) aus einer anderen Zeit. Die 2,2-Liter-V6-Turbos leisten rund 700 PS, aber die offenen Formelautos haben nicht mal eine Servolenkung. Die Gefahr in Zahlen: 16 Tote allein in den Rennen (aber seit 1973 keiner mehr!), 510 Rennunfälle in 107 Ausgaben – macht im Schnitt also jedes Jahr fünf Crashs.

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Grosjean: Aus der Feuerhölle ins gefährlichste Rennen

Romain Grosjean (38) wollte sich dieser Gefahr nie aussetzen. In der Formel 1 holte er zehn Podestplätze, crashte sich aber auch bei 20 Rennen ins Aus, war nach dem Startunfall in Belgien 2012 der bis heute letzte Fahrer, der gesperrt wurde, und überlebte in Bahrain 2020 eine brutale Feuerhölle.

„Für zwei Minuten und 25 Sekunden haben drei Kinder geglaubt, ihren Vater zu verlieren, und meine Frau ihren Mann“, erinnerte er sich an die dramatischen Szenen. „Wäre ich noch 25 Jahre, Single und kinderlos, würde ich das Rennen fahren, aber so nicht“, konstatierte er einst. Und änderte seine Meinung. Jetzt war der Franzose schon zweimal dabei – und crashte zweimal.

Aller guten Dinge sind drei. Dafür hat Grosjean das Team gewechselt, fährt jetzt für Juncos Hollinger. Vier weitere Ex-Formel-1-Fahrer stehen am Start: Takuma Sato (47), Marcus Ericsson (33), Alexander Rossi (32) und Pietro Fittipaldi (27).

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1800 Meilen an einem Tag

Die Indy 500 reizen die Fahrer. Weil es das älteste noch ausgefahrene Rennen ist (Premiere 1911). Weil der Sieger einen Lorbeerkranz bekommt – und ein Millionenpreisgeld. Das lockt auch Kyle Larson (31) in den Nudeltopf. Er fährt eigentlich in der beliebtesten US-Serie NASCAR, war da 2021 auch Meister. Jetzt sucht er eine neue Herausforderung: das Indy-500- und das 600-Meilen-NASCAR-Rennen in Charlotte an einem Tag! Das sind 1100 Meilen oder umgerechnet 1800 Kilometer. Erst vier Fahrer haben das versucht, zuletzt Kurt Busch 2014.

Larson wird dabei für ein Team fahren, das aus der Formel 1 kommt: McLaren, unterstützt von Larsons NASCAR-Truppe Hendrick. McLaren-Sportdirektor Tony Kanaan (49), selber 22-mal beim Indy 500 am Start und 2013 Siege, sagter: „Ich traue ihm viel zu. Kyle ist ein kompletter Rennfahrer, vielleicht sogar der beste seiner Zeit.“

Eine Frau am Start

Vier Fahrer haben das Indy 500 viermal gewonnen: A.J. Foyt, Al Unser, Rick Mears – und Hélio Castroneves. Castroneves will den Rekordsieg Nummer fünf – mit 49 Jahren! „Allein aus dem Cockpit hast du zehn Einstellungen für Stabilisatoren, 20 für Federn und acht für Motorenkennfelder. Erfahrung ist wichtiger als das Alter“, glaubte Castroneves, inzwischen auch Mitbesitzer bei seinem Team Meyer Shank und schon 23-mal beim Indy 500 am Start.

Auch das gab es noch nie: eine Frau als Siegerin. Katherine Legge (43) versucht es. Neun Damen waren beim Indy 500 schon am Start, zu insgesamt 50 Rennen. Die erfolgreichste: Danica Patrick (Dritte 2009 für Andretti).