Der Deutsche Leichtathletik-Verband hat sich in einem neuen Statement klar gegen die Hasskommentare ausgesprochen, die nach dem Ausscheiden der deutschen Mixed-Staffel über 4 x 400 Meter bei den Olympischen Spielen in Paris in den sozialen Medien aufgetaucht sind.
DLV reagiert auf Staffel-Zoff

„Der DLV distanziert sich von Hate-Speech gegen Mixed-Staffel“, heißt es zu Beginn der Erklärung, die der Verband auf seiner Webseite veröffentlichte.

„Die Aufstellung der Mixed-Staffel bei den Olympischen Spielen in Paris wurde mit Blick auf ein erfolgreiches Abschneiden bei den Olympischen Spielen vom gesamten Trainerteam auf der Basis der Nominierungsrichtlinien getroffen“, betont der DLV - und machte deutlich: „Gleichzeitig distanzieren wir uns entschieden von jeglicher Form von Hate-Speech im Zusammenhang mit der Besetzung der Mixed-Staffel auf Social Media gegen die betroffenen Athletinnen und Athleten.“
Außerdem kündigte der DLV an, mit der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt zusammenarbeiten zu wollen, um „Diffamierungen, Anfeindungen und Persönlichkeitsverletzungen“ zu verfolgen und setzte damit eine klare Botschaft, unangemessene Kommentare und Angriffe auf die eigenen Athleten in den sozialen Medien nicht zu tolerieren.
Olympia: Kontroverse um die Staffelaufstellung
Im Mittelpunkt der Kontroverse standen Jean Paul Bredau und seine nicht nominierte Freundin Luna Bulmahn. Nach dem Ausscheiden der Staffel äußerte Bredau öffentlich Kritik an der Auswahl der Läuferinnen und Läufer. Er deutete an, dass nicht die schnellsten Athletinnen und Athleten eingesetzt worden seien, obwohl dies eine Vorgabe des DLV sei.
Bredau selbst blieb im Rennen 1,7 Sekunden unter seiner Jahresbestzeit, machte jedoch die Nominierungsentscheidungen für das Abschneiden der Staffel verantwortlich. Seine Freundin Bulmahn, die trotz besserer Jahresleistungen nicht nominiert wurde, äußerte ebenfalls ihren Unmut auf Instagram. Viele User reagierten auf die Äußerungen, sodass Bredau und Bulmahn sich inzwischen gezwungen sahen, die Kommentarfunktion auf ihren Accounts einzuschränken.
Der DLV hatte bereits im Vorfeld der neuen Stellungnahme angedeutet, dass es Konsequenzen für die beiden Athleten geben könnte, die die Kritik öffentlich gemacht hatten.
Sportvorstand Jörg Bügner hatte angekündigt, dass die Äußerungen von Bredau und Bulmahn intern aufgearbeitet werden würden. Gleichzeitig machte Bügner deutlich, dass die Leistung der Staffel nicht den Erwartungen entsprochen habe.