Nathan Van Hooydoncks frühes Karriereende nach einem fast tödlichen Herz-Drama bewegt die Radwelt. „Ein großartiger Freund, loyaler Teamkollege, toller Radfahrer!“ So beschreibt das Team Jumbo-Visma den 27-Jährigen auf Instagram.
Abschied nach Herz-Drama
Noch weiter geht Jonas Vingegaard. Der zweimalige Tour-de-France-Sieger bezeichnet ihn auf Instagram als seinen „lieben Freund und Bodyguard“. Erst im Sommer hatte der 27-Jährige maßgeblichen Anteil am zweiten Triumph des Dänen bei der großen Frankreich-Rundfahrt.
In Zukunft muss Vingegaard ohne seinen Edelhelfer auskommen. „Ich werde es vermissen, dich im Feld an meiner Seite zu haben“, schrieb der 26-Jährige, fügte aber auch hinzu: „Vor allem bin ich aber froh, dass du dein Leben mit deiner Frau und dem Baby weiterleben kannst.“
Schwangere Ehefrau erlebte Herzstillstand hautnah mit
Van Hooydoncks Frau Alica Cara saß mit im Auto, als der Jumbo-Visma-Profi den Herzstillstand erlitt, der fast zu dessen Tod geführt hatte. „Mit Alicia und der Schwangerschaft läuft alles gut und wir freuen uns auf die Geburt. Das hilft mir jetzt wirklich“, zeigte sich Van Hooydonck erleichtert. Bereits im Dezember 2021 erwartete das Paar einen Sohn, der jedoch tot auf die Welt gekommen war.
Auch der italienische Ex-Radprofi Sonny Colbrelli, der ebenfalls wegen Herzproblemen seine Karriere beenden musste, meldete sich und fand emotionale Worte für Van Hooydonck. „Ich weiß, was dir durch den Kopf. Ich weiß, was du fühlst und kenne den Schmerz“, schrieb er seinem Leidensgefährten: „Ich kenne deine einzige Frage: Warum ich?“
Emotionale Botschaft: „Du bist nicht allein“
Er könne sich noch daran erinnern, wie er den Moment im Krankenhaus erlebte, als ihm klar wurde, dass die Karriere vorbei ist. „In deinem Kopf willst du es nicht wahrhaben.“
Doch in dieser Situation müsse er sich auf das Wichtigste konzentrieren: das Weiterleben. „Ich möchte dir sagen, dass du nicht allein bist und nie allein sein wirst“, gab er ihm noch mit auf den Weg.
Teamkollegen leiden mit Van Hooydonck
Schockiert zeigte sich auch Van Hooydoncks Landsmann und Jumbo-Visma-Kollege Wout van Aert. „Das ist eine sehr traurige Nachricht“, erklärte er am Rande der Zeitfahr-EM in den Niederlanden: „Ich bin froh und dankbar, dass Nathan noch hier ist, aber es ist schwer für mich. Ich verliere meinen besten Teamkollegen und einen meiner besten Freunde. Er hat so viel durchmachen müssen, es ist ungerecht.“
Das Schicksal Van Hooydoncks überschattet ein historisches Jahr für das Jumbo-Visma-Team, das als erster Rennstall der Geschichte die Tour, den Giro d‘Italia (Primoz Roglic) und die Vuelta (Sepp Kuss) gewann. Vingegaard hatte sein Mitgefühl schon bei der Vuelta ausgedrückt, als er Van Hooydonck den Sieg bei der Etappe am Tag von dessen Unfall gewidmet hatte.