Das Thema Novak Djokovic schlägt weiter hohe Wellen.
Djokovic-Wirbel: „Ziemlich beschämt“
Dem serbischen Tennis-Star droht wegen neuer Entwicklungen riesiger Ärger – ungeachtet dessen trainierte Djokovic am Dienstag erneut auf dem Gelände der Australian Open in Melbourne. Die Reaktionen aus der Szene fallen unterschiedlich aus.
„Ich fühle mich ziemlich beschämt als australischer Sportler“, sagte der zuletzt positiv auf das Coronavirus getestete Nick Kyrgios in einem Instagram-Video mit Blick auf das, „was dieser Typ für uns und den Sport getan hat“.
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Der Erzrivale Djokovics, der zuletzt bereits den Umgang mit Djokovic kritisiert hatte, bezeichnete die Handhabung mit dem Thema nun als „nicht richtig. Aber die Medien lieben es, das zu tun, lieben es, zu spalten.“
Kyrgios mit Medien-Kritik!
Williams auf Djokovic‘ Seite
Support für den Djoker gab es derweil auch von Venus Williams. Die US-Amerikanerin kommentierte einen Post des Weltranglistenersten auf Instagram, in dem er sich vom Tenniscourt meldete und für die Unterstützung bedankte, unter anderem mit einem Herz-Emoji und schrieb: „Jetzt gewinn alles!“
Marton Fucsovics, der in Wimbledon im vergangenen Jahr gegen Djokovic gespielt hatte, schlug sich dagegen nicht auf die Seite des Serben.
„Die Gesundheit der Menschen steht an erster Stelle, und es gibt Regeln, die schon vor Monaten festgelegt wurden, nämlich dass sich jeder impfen lassen muss - und Djokovic hat das nicht getan“, erklärte der Ungar auf einer Pressekonferenz: „Daher glaube ich nicht, dass er das Recht hat, hier zu sein.“ (Bericht: Djokovic-Timeline wirft Fragen auf)
Alle starren Djokovic an? „Blödsinn“
Tennis-Journalist Ben Rothenberg berichtet mit Bezug auf eine Quelle im Spielerbereich zudem: „Er (Djokovic) kam vor seinem Training ins Gym (der Indoor-Trainingsbereich, Anm. d. Red.). Der Raum wurde still und alle starrten. Das war sehr unangenehm.“ (Bericht: Corona-Test manipuliert?)
Dem widerspricht allerdings Sergiy Stakhovsky. „Totaler Blödsinn“, schrieb der ukrainische Tennisspieler, der sich laut eigener Aussage im selben Fitnessstudio aufgewärmt hatte. Rothenberg solle doch bessere (Klatsch-)Quellen finden.
Serbien macht Druck
Reaktionen gibt es derweil auch aus Djokovic Heimat. Denn Australiens Premierminister Scott Morrison hat mit seiner serbischen Amtskollegin Ana Brnabic ein Telefonat zu dem Fall geführt.
Brnabic habe laut dem staatlichen serbischen Sender RTS gefordert, dass Djokovic mit Würde behandelt werde. Der Tennis-Star solle vernünftige Trainingsbedingungen erhalten, um sich endlich vernünftig auf das bevorstehende Turnier vorbereiten zu können.
Morrison wiederum, so berichtet die australische Nachrichtenagentur AAP, habe laut dpa die „nicht-diskriminierende“ Grenzpolitik Australiens und ihre Rolle beim Schutz des Landes während der Corona-Pandemie erläutert
Djokovics Teilnahme weiter offen
Ob Djokovic tatsächlich an den Australian Open teilnehmen kann, ist weiterhin unklar. Einwanderungsminister Alex Hawke kann Djokovic trotz dessen Sieges vor Gericht das Visum in den nächsten Tagen wieder entziehen. Den Erfolg hatte der Serbe vor allem formalen Dingen zu verdanken.
Eine Entscheidung soll allerdings nicht mehr am Dienstag australischer Zeit fallen. Ein Sprecher teilte mit: „Im Einklang mit einem ordnungsgemäßen Verfahren wird Minister Hawke die Angelegenheit gründlich prüfen.“