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Novak Djokovic bei den Australian Open: Vom Staatsfeind zur Sonderbehandlung

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Novak Djokovic bei den Australian Open: Vom Staatsfeind zur Sonderbehandlung

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Roter Teppich für Djokovic?

Novak Djokovic darf bei den diesjährigen Australian Open ran und strebt seinen zehnten Titelgewinn an. Nach dem Fiasko im Vorjahr wird dem Serben nun der rote Teppich in Melbourne ausgerollt.
Bei den Australian Open dürfen die Spieler auch trotz einer Coronainfektion an den Start gehen - ein Jahr, nachdem Novak Djokovic wegen seines Impfstatus des Landes verwiesen wurde.
Hannah Cirkel
Hannah Cirkel

Als erstes Grand-Slam-Turnier des Jahres finden die Australian Open zum 111. Mal in Melbourne statt.

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Mit dabei ist auch wieder der neunmalige Australian Open Sieger Novak Djokovic. Im letzten Jahr wurde der Serbe noch vor seinem ersten Match nach Hause geschickt, weil er sich nicht an die Corona-Auflagen hielt.

Doch in diesem Jahr scheint alles anders zu sein und Djokovic kann seinen zehnten Titel bei dem Grand-Slam-Turnier anpeilen. Von Turnierdirektor Craig Tiley wird er sogar in Schutz genommen. (NEWS: Extrawurst für Djokovic)

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Doch wie kommt es, dass dem 35-Jährigen, der letztes Jahr gefühlt noch Staatsfeind Nummer eins war, in diesem Jahr der rote Teppich ausgerollt wird?

Australian Open: Djokovic wird 2022 aus Australien abgeschoben

Nach tagelangen Diskussionen verlor Djokovic 2022 vor Gericht in Australien und wurde abgeschoben. Der Serbe war zuvor mit einer Ausnahmegenehmigung ungeimpft gegen das Corona-Virus angereist. (NEWS: Alles zu den Australian Open)

Doch es gab Unstimmigkeiten bei den Dokumenten und Djokovic soll verbotenerweise kurz zuvor noch in Europa umhergereist sein. Nach elftägigem Hin und Her wurde der 35-Jährige schließlich abgeschoben.

Die Situation löste einen Riesenwirbel auf der ganzen Welt aus. Dem Tennisprofi wurde vielfach ein falsches Verhalten vorgeworfen. Er solle doch als Vorbild gelten, hieß es unter anderem. Auch Tennis-Stars äußerten sich kritisch.

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So zeigte beispielsweise Rafael Nadal Verständnis für die in Australien geltenden Regeln: „Meiner Meinung nach kann ich nur sagen, dass ich an das glaube, was die Leute, die sich mit Medizin auskennen, sagen.“ Und kein einzelner Spieler, weder Djokovic noch er selbst, sei wichtiger als das Turnier an sich.

Djokovic: „Spuren blieben bestehen“

Mit dieser Meinung stand der Spanier nicht alleine da. Von allen Seiten hagelte es Kritik, weshalb der Serbe sich nach seiner Abreise aus Australien zurückzog.

„Ich blieb mehrere Wochen lang zu Hause und bin nicht viel herumgekommen. Ich hoffte einfach, dass sich die Situation beruhigen würde, was auch der Fall war, aber die Spuren blieben bestehen“, wird Djokovic von der Daily Mail zitiert.

Der Serbe wollte im letzten Jahr nur ein weiteres Tennis-Turnier spielen und nicht als Person über das Thema Corona in den Fokus rücken.

„Es ist immer noch unglücklich und es schmerzt, dass die meisten Leute eine falsche Vorstellung davon haben, was passiert ist“, kritisierte Djokovic die damalige Handhabung weiter und ergänzte: „Die Medien haben mehrere Monate lang auf mir herumgehackt und das nicht im positiven Sinne. Das hat meiner Marke, mir persönlich und den Menschen in meinem Umfeld sehr zu schaffen gemacht.“

Dieses Jahr soll der Fokus wieder auf dem Tennis liegen.

Corona-Regeln in Australien gelockert

Djokovic darf daher auch trotz des ursprünglich dreijährigen Visumentzugs wieder nach Australien einreisen.

Das liegt wohl auch daran, dass im Mai letzten Jahres die australische Regierung wechselte. Die Corona-Regeln wurden in der Folge gelockert: Nicht nur darf ohne eine Impfung eingereist, sondern auch mit einem positiven Test gespielt werden.

Und damit scheint sich das Ansehen der aktuellen Nummer fünf der ATP-Weltrangliste wieder geändert zu haben. (SERVICE: ATP-Weltrangliste)

„Wir haben es unseren Spielern und unseren über 12.000 Mitarbeitern gegenüber deutlich gemacht: Wir bitten darum, dass jemand zu Hause bleibt, wenn er sich nicht gut fühlt“, erklärte der australische Tennisfunktionär Craig Tiley die einzige Teilnahmevoraussetzung für die Australian Open.

Ein durchaus kurioser Ansatz, auf die Eigenverantwortung der Profis zu setzen, wenn im Hauptfeld stehende Spielerinnen wie Camila Giorgi aktuell sogar im Verdacht stehen, ihren Impfpass gefälscht zu haben.

Fan-Rauswurf bei Djokovic-Anfeindungen

Aus Sorge vor negativen Reaktionen der Fans nimmt Tiley, dem zumindest bis zum Fiasko 2022 ein sehr gutes Verhältnis zu Djokovic nachgesagt wurde und der bereits damals versucht hatte, dem Serben zu helfen, den Tennis-Star sogar in Schutz.

Sollte es zu unangemessen Reaktionen gegenüber Djokovic kommen, wolle man diese Fans herausschmeißen: „Wenn sie den Spaß der anderen stören - bumm, sind sie raus“, stellte Tiley unmissverständlich klar: „Wir wollen sie nicht auf dem Gelände haben. Sie können wegbleiben oder wir werden sie rausschmeißen.“

Djokovic wird nach dem Debakel im Vorjahr nun der rote Teppich ausgerollt, die für ihn exzellente Auslosung gab es als Sahnehäubchen obendrauf.

In Runde eins wartet am Dienstag (ab 10:15 Uhr im LIVETICKER) der Spanier Roberto Carballes Baena auf den Serben. Möglicher Drittrundengegner ist Grigor Dimitrov, im Achtelfinale könnte Pablo Carreno Busta auf Djokovic treffen. Planmäßige Kontrahenten im Viertelfinale sind Andrey Rublev oder Holger Rune.

Demnach hat es die Auslosung durchaus gut gemeint mit dem neunfachen Australien-Champion. Djokovic soll sich bei seinem Lieblings-Grand-Slam wohl so schnell wie möglich wieder wie zu Hause fühlen.