Der FC Bayern knackt die 100-Millionen-Marke!
FC Bayern: Das 100-Millionen-Meisterstück von Hasan Salihamidzic
FC Bayern: Das 100-Millionen-Meisterstück von Hasan Salihamidzic
Salihamidzics 100-Mio.-Meisterwerk
Dabei geht es nicht etwa um Einkäufe von Spielern - das schaffte der Rekordmeister schon mehrfach. Erstmals überhaupt haben die Münchner über 100 Millionen Euro durch Spielerverkäufe eingenommen.
Mit dem Wechsel von Joshua Zirkzee zum FC Bologna - nach SPORT1-Informationen für rund 8,5 Millionen Euro Ablöse - wurde diese Schallmauer durchbrochen und der neue Transferrekord aufgestellt. Der Verkauf des Niederländers, der 2017 aus der Jugend von Feyenoord Rotterdam kam, ist das nächste Puzzleteil des Meisterstücks von Sportvorstand Hasan Salihamidzic in diesem Transfersommer.
Der 45-Jährige glänzte in diesem Sommer nicht nur als Einkäufer von Topstars wie Sadio Mané oder Matthijs de Ligt, er brachte auch etliche Reservisten der Bayern gewinnbringend an den Mann.
Salihamidzic verkauft Reservisten gewinnbringend
Unter anderem verkaufte er Marc Roca für zwölf Millionen Euro an Leeds United, Chris Richards wechselte für den gleichen Betrag zu Crystal Palace. Auch Omar Richards verließ den Verein in Richtung Premier League, für ihn zahlte Nottingham Forest immerhin 8,5 Millionen Euro. (NEWS: Alles zum Transfermarkt im SPORT1-Transferticker)
Tanguy Nianzou, vor zwei Jahren ablösefrei von PSG gekommen, spülte bei seinem Verkauf zum FC Sevilla sogar 16 Millionen Euro in die Kassen. Hinzu kamen noch Transfers von Lars Lukas Mai (für 1,6 Millionen Euro zum FC Lugano), Christian Früchtl (für 500.000 Euro zu Austria Wien) und Ron-Thorben Hoffmann (für 300.000 Euro zu Eintracht Braunschweig).
Und nicht zu vergessen natürlich der Verkauf von Robert Lewandowski, der den Bayern 45 Millionen Euro plus fünf Millionen an möglichen Bonuszahlungen einbringt.
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Pavard-Verkauf nicht mehr nötig
Bemerkenswert: Lewandowski ist aus dieser Gruppe der einzige Spieler, der regelmäßig unter Nagelsmann zum Einsatz kam. Die restlichen Verkäufe waren entweder Reservisten oder Talente, die den Durchbruch in München (noch) nicht geschafft haben. Dennoch lässt sich festhalten: Jeder dieser Spieler wurde mit einem Transfergewinn verkauft!
Salihamidzic hat abgeliefert. Kein Wunder, dass er am Montagabend einen neuen Vertrag erhielt, nachdem sein bisheriges Arbeitspapier im kommenden Jahr ausgelaufen wäre. (ÜBERSICHT: Die fixen Transfers aller Bundesliga-Klubs)
Auch Lothar Matthäus, der Salihamidzic in der Vergangenheit gerne mal kritisiert hatte, zeigt sich begeistert von der Arbeit des Bayern-Sportvorstands. „Er hat viele Spieler geholt, die auch von der Altersstruktur her gut investiert wurden“, sagt der Rekordnationalspieler bei SPORT1 und ergänzt: „Was für mich noch entscheidender ist: dass er fünf, sechs Spieler verkauft hat, bei denen man eigentlich gar nicht bemerkt, dass sie jetzt weg sind, weil sie nicht ihre großen Spuren beim FC Bayern hinterlassen haben.“
Mit diesen Verkäufen 100 Millionen Euro einzunehmen, verdiene noch größeren Respekt. Sein Fazit: „Transferperiode und Einkäufe 1, für die Verkäufe bekommt er eine 1 mit Stern.“
Durch die riesigen Transfererlöse konnte Salihamidzic seinem Trainer Julian Nagelsmann zudem einen weiteren Wunsch erfüllen. Benjamin Pavard galt nach der Verpflichtung von de Ligt einige Zeit lang als Verkaufskandidat, nachdem mit Noussair Mazraoui zudem ablösefreier Ersatz für die Position des Rechtsverteidigers geholt worden war.
Doch Nagelsmann wünschte sich einen Verbleib Pavards. Durch die Einnahmen waren die Münchner nicht mehr auf einen Verkauf des Franzosen angewiesen.
Lewandowski-Ersatz frühzeitig geregelt
Nicht nur in Sachen Verkäufe konnte Salihamidzic glänzen. Der Bayern-Sportvorstand schaffte es auch, in Sachen Personalplanung frühzeitig Nägel mit Köpfen zu machen. Der Barca-Wechsel von Lewandowski wurde zwar erst Mitte Juli fix, nach SPORT1-Informationen hatten sich die Bayern-Bosse aber spätestens nach dessen Abschiedsinterview nach dem Wolfsburg-Spiel im Mai fest darauf eingestellt, dass der Spieler verkauft wird.
Dennoch hat Salihamidzic so lange wie möglich gepokert, um eine möglichst hohe Ablösesumme herauszupressen - und das äußerst erfolgreich. Parallel wurde mit Nagelsmann die Nachfolge geregelt. Der Mané-Deal wurde schon einige Wochen vor dem Verkauf von Lewandowski perfekt gemacht, auch die Systemumstellung auf das 4-2-2-2 wurde bereits länger vorbereitet.
Zudem haben sich die Münchner bei Nianzou und Zirkzee alle Optionen für eine künftige Rückkehr offengehalten.
„Er ist einer der besten Spieler seines Jahrgangs in Europa“, hatte Salihamidzic noch 2020 bei der Vorstellung Nianzous geschwärmt. Für die aktuelle Saison soll der Bayern-Sportvorstand sogar auf eine größere Rolle des 20 Jahre alten Innenverteidigers gedrängt haben. (NEWS: Alle News und Gerüchte vom Transfermarkt)
Rückkehrmöglichkeit bei Nianzou und Zirkzee
Doch nun entschieden sich die Bayern für einen Verkauf, bauten aber eine Rückkaufklausel in den Deal ein - diese liegt allerdings bei stolzen 50 Millionen Euro.
Ähnlich gelagert ist die Situation bei Zirkzee: Bayern behält sich ein sogenanntes Matching Right vor. Dieses verleiht dem Rekordmeister die Möglichkeit, den Spieler zu verpflichten, sollte Bologna von einem anderen Verein ein Angebot erhalten. Auch bei einem Weiterverkauf des Niederländers würden die Münchner profitieren.
Eine Rückkehr nach München ist aber alles andere als ausgeschlossen. „Er könnte alles erreichen, muss aber in ein, zwei Situationen einen Schritt mehr gehen, dann wird er eine herausragende Entwicklung nehmen können. Für jeden Klub“, betonte Nagelsmann kürzlich.
Die Bayern haben Nianzou und Zirkzee weiter auf dem Zettel und können - bei entsprechender Entwicklung - die Spieler relativ problemlos zurückholen.
Ob sie davon Gebrauch machen werden, ist noch nicht abzusehen. Die Ablöse für beide nehmen die Münchner dennoch gerne mit. Sie ist Teil eines herausragenden Transfersommers von Salihamidzic und seinem Team.