Die Chicago Bulls wandeln auf Michael Jordans Spuren!
NBA: Chicago Bulls auf Spuren von Michael Jordan - bester Start seit 1996/97
Traumstart! Bulls auf Jordans Spuren
Die Franchise aus der Windy City kam perfekt aus den Startlöchern der neuen NBA-Saison. Die Bilanz nach vier Spielen: vier Siege. DATEN: Ergebnisse und Spielplan der NBA)
Mit dem 111:108 gegen Ex-Champion Toronto Raptors machte das Team von Headcoach Billy Donovan den besten Start seit 25 Jahren perfekt – und nährt bei den Fans Hoffnungen auf die Rückkehr alter Zeiten.
In der Saison 1996/97 starteten die Bulls das letzte Mal mit vier Siegen in Serie.
Komplett runderneuerte Bulls-Kader funktioniert
Am Ende stand der fünfte von sechs Meistertiteln, den das Team um Superstar Jordan und Scottie Pippen in den 1990ern holte. Erst zum vierten Mal überhaupt gelangen den Bulls vier Siege zum Auftakt und bis auf diese Spielzeit war stets Jordan dabei. (DATEN: Alle Tabellen der NBA)
Gegen Toronto waren DeMar DeRozan (26 Punkte) und Zach LaVine (22) beste Scorer der Bulls. DeRozan, von 2009 bis 2018 selbst im Trikot der Raptors, war vor allem im Schlussviertel mit elf Zählern entscheidender Akteur. DeRozan und sein Co-Star stehen dabei als Synonym für den Wandel der Bulls in der Offseason.
Der 26 Jahre alte LaVine ist einer von nur drei Akteuren, die auch zu Beginn der vergangenen Saison an Bord waren. Die anderen beiden sind Coby White und Patrick Williams. Nach den erneut verpassten Playoffs in der Vorsaison entschieden sich die Bulls-Verantwortlichen für eine Runderneuerung des Kaders.
Das Management krempelte in nur wenigen Monaten den Kader fast komplett um und sorgte mit den meisten Ausgaben in der Geschichte der Franchise für Aufsehen. Lauri Markkanen, Wendell Carter Jr., Daniel Gafford und Chandler Hutchison wurden abgegeben. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur NBA)
Zündet LaVine die nächste Stufe?
Center Nikola Vucevic kam bereits während der vergangenen Saison von den Orlando Magic, mit Lonzo Ball und DeRozan hat das Duo Vucevic/LaVine nun prominente Unterstützung erhalten.
In der Preseason blitzte bereits Balls Klasse auf. Der 24 Jahre alte Point Guard lieferte auch gegen die Raptors eine gute Partie, traf fünf Dreier für 15 Punkte.
Und auch LaVine schickt sich an, in dieser Saison den nächsten Schritt als Playmaker zu gehen. Der 26-Jährige schaffte in der vergangenen Spielzeit den Sprung zum All-Star. In der aktuellen Spielzeit legt er im Schnitt bisher 25,5 Punkte auf. (Kleber-Interview: Mavs waren ein Negativbeispiel)
Defense als Stärke - wie in den Rose-Teams
Auch in der Defensive haben sich die Bulls verstärkt, mit Kult-Spieler Alex Caruso ein wichtiges Puzzleteil verpflichtet. Der 27-Jährige, der 2020 mit den Los Angeles Lakers den Titel gewann, verzeichnete gegen die Raptors vier Steals. Mit insgesamt 41 Steals führen die Bulls die Liga aktuell an.
Alleine Caruso klaut dem Gegner 3,3 Mal pro Spiel das Spielgerät, Top-Verteidiger Ball ist mit 2,0 ebenfalls stark, Vucevic verzeichnet sogar 2,3 Steals im Schnitt.
Die bärenstarke Defense - mit 97,5 erlaubten Punkten pro Spiel rangiert Chicago auf Rang 3 - erinnert auch an die letzte erfolgreiche Zeit der Bulls: Die Teams um Derrick Rose (2011 jüngster MVP der NBA-Geschichte) und Center Joakim Noah schickten sich mit brettharter Verteidigung um 2010 herum an, im Osten zu einer Macht zu werden. Durch den Kreuzbandriss bei Rose in den Playoffs 2012 konnte das Team sein Potenzial aber nie wirklich realisieren.
Die aktuellen Bulls schicken sich nun allerdings an, eine neue Erfolgsgeschichte zu schreiben.
Selbst Jordan lobt Bulls
Schon vor der Saison erkannte auch Legende Jordan, dass bei seinem Ex-Team etwas zu wachsen scheint. „Mein altes Team, Chicago, hat große Veränderungen vorgenommen, damit sie auch im Osten eine gute Rolle spielen können“, erklärte er.
DeRozan wollte den aktuellen Lauf nicht zu hoch hängen. „Wir haben noch einen langen Weg vor uns“, sagte er. „Wir müssen noch eine Menge aufräumen und lernen. Es ist eine lange Saison. Der Start ist großartig, aber wir haben noch viel Basketball vor uns.“ Zuletzt hatten die Bulls 2017 die Playoffs erreicht.
Dass mit Chicago in dieser Spielzeit wieder zu rechnen sein dürfte, war für viele Experten schon abzusehen und wurde durch den Start nun belegt.
Härtetests warten auf die Bulls
Wie stark die neuen Bulls aber wirklich schon sind, dürfte sich in den kommenden Wochen zeigen. Die kommenden sechs Spiele haben es in sich. Es geht gegen die New York Knicks (3-1, Dritter im Osten), die Utah Jazz (3-0, Zweiter im Westen) sowie die letztjährigen Playoff-Teams Boston Celtics, Philadelphia Sixers (zweimal) und Titelkandidat Brooklyn Nets. (Bericht: Die deutschen Stars in der NBA)
Eines ist sicher: Auch Jordan dürfte in den kommenden Wochen ganz genau hingucken, was sein Ex-Team auf das Parkett bringt.