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Bradley Beal zu den Phoenix Suns: Ein NBA-Hammer, der Fragen aufwirft

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Bradley Beal zu den Phoenix Suns: Ein NBA-Hammer, der Fragen aufwirft

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Ein NBA-Hammer, der Fragen aufwirft

Die Phoenix Suns sind durch den Trade von Bradley Beal das neue Super-Team der NBA, zumindest auf den ersten Blick. Durch die neuen Gehälter-Richtlinien ist das Projekt nämlich ein Wagnis, das genauso krachend scheitern wie auch perfekt aufgehen könnte.
Devin Booker scherzt, wie er Call of Duty spielte, um nach der Niederlage der Phoenix Suns Dampf abzulassen. Anschließend gewannen sie in Spiel 2 der Playoffs mit 123:109 gegen die Clippers.
Alexander Kortan
Alexander Kortan

Die Phoenix Suns haben sich Bradley Beal geschnappt und damit für großes Stirnrunzeln in der NBA-Welt gesorgt. Es geht ums Geld.

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Mit ihrem neuen Star-Ensemble aus Kevin Durant, Devin Booker und dem nun akquirierten Beal sprengen die Suns die Gehaltsstrukturen. Das Trio allein verdient in der kommenden Saison etwa 130 Millionen Dollar, was fast den gesamten Salary Cap, zu deutsch Gehaltsspielraum, einnimmt. In der Spielzeit 2024/25 würden gar 150 Millionen Dollar für die Big Three fällig.

Dabei waren sich Basketball-Experten nach dem Suns-Aus in den Playoffs eigentlich einig, dass es dem Kader eher in der Breite fehle. Mit dem Mega-Trade geht Phoenix nun ein großes Wagnis ein - auch wenn Beal als dritter Star mehr helfen dürfte als die zuletzt unzuverlässigen Deandre Ayton und Chris Paul.

Der schwindende Gehaltspielraum und die damit verbundenen Sanktionen werden die Kaderplanung allerdings beträchtlich erschweren.

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Geht man davon aus, dass die Suns Center Ayton (Gehalt: 32,5 Millionen Dollar) noch loswerden, bleiben für kommende Saison in etwa 30 Millionen Dollar an investierbaren Gehältern übrig, bis die erste Schwelle der neu eingeführten „Tax-Lines“ (dt. Steuerlinien) erreicht werden würde.

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Falls Ayton wider Erwarten bleibt, wäre diese Schwelle sogar schon erreicht.

Wie will Phoenix einen Kader um die Big Three bauen?

Bei einem Überschreiten der zweiten Steuerlinie würde dann die wertvolle Mid-Level Exception wegfallen, eine Ausnahme-Regelung, die den Suns noch etwas Spielraum für die Kaderplanung geben würde. Phoenix‘ Umgang mit den neuen Richtlinien erinnert beinahe ein wenig an das alte Financial Fair Play aus dem Fußball-Kosmos.

Beide Regelungen sollen eine Zusammenstellung von Superteams verhindern, doch einige Klubs scheinen wohl bei jeder Regel einen Weg zu finden. Und den gibt es auch bei den Suns, auch wenn nur noch vergleichbar wenig Geld für eine große Menge an benötigten Spielern zur Verfügung steht.

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Aktuell stehen bei den Suns bis auf die genannten vier Spieler nur noch Cameron Payne und Ish Wainright unter Vertrag! Es gibt also noch reichlich Bedarf an fähigen Rollenspielern.

Eine mögliche Lösung: Sogenannte „Ring-Chaser“. Die Bezeichnung beschreibt Spieler, die am Ende ihrer Karriere in der Hoffnung auf einen Titel zu geringeren Bezügen spielen, als es ihre Fähigkeiten eigentlich wert wären.

Allgemein ist es für Phoenix also nicht unmöglich, einen passenden Kader um die drei Top-Stars herumzubauen, es dürfte jedoch eine Menge an Arbeit und vor allem Kreativität des Front Office erfordern, um die vermeintlich fehlende Breite des Kaders herzustellen.

Verletzungen wären das Ende für die Suns

Klar ist aber auch, dass keiner dieser Rollenspieler einen der Big Three im Falle einer Verletzung vollumfänglich ersetzen könnte. Schwerwiegende Verletzungen von KD, Beal oder Booker wären das absolute Horror-Szenario der Suns.

Dabei scheint ein zumindest vorübergehender Ausfall bei den drei Superstars nicht unwahrscheinlich. Durants letzte Spielzeit mit über 55 (von 82) Spielen in der regulären Saison liegt schließlich vier Jahre zurück, auch Beal absolvierte in den vergangenen vier Jahren im Schnitt nur 52 Spiele pro Saison.

Was letztlich aber zählt, sind die Playoffs. Dort spielten KD und Booker in den entscheidenden Spielen quasi zu zweit, auch weil Guard Chris Paul und Ayton verletzt ausfielen. Mit Beal als weiterer Option und einigen fähigen Neuverpflichtungen könnten die Suns also stärker auftrumpfen als im vergangenen Jahr.

Trotzdem bleibt das Projekt ein Wagnis, getreu dem Motto: „High risk, high reward.“

Phoenix plötzlich Brooklyn 2.0?

Der Ansatz ist dabei nicht neu, die Historie anderer Franchises offenbarte allerdings bereits, dass derartige Vorhaben auch krachend scheitern können. Erinnern wird sich vor allem Durant an seine Zeit in Brooklyn, wo er mit Kyrie Irving und James Harden ein ähnliches Trio bildete.

Am Ende verpassten die Nets den Einzug in die Finals zwar nur um Zentimeter, weil Durant in den Conference Finals bei einem potenziellen Game-Winner auf der Dreierlinie stand - am Ende muss man das Projekt der Nets dennoch als gescheitert betrachten.

Denselben Vergleich stellte auch Portlands Center Jusuf Nurkic auf, der sich auf Twitter über den Trade amüsierte.

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Es bleibt abzuwarten, ob er mit seinem Vergleich Recht behält, oder ob das Wagnis der Suns aufgeht.

Immerhin Bradley Beal dürfte sich nun freuen, bei einem Titel-Contender zu spielen: Mit den Wizards verpasste er in der vergangenen Spielzeit die Playoffs klar.

Zumindest das sollte den Suns mit ihrem neuen Super-Trio nicht passieren.