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NBA: Die unglaubliche Playoff-Reise der Miami Heat in die Finals

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NBA: Die unglaubliche Playoff-Reise der Miami Heat in die Finals

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Dieses Team hebt NBA aus den Angeln

Nach einer packenden Serie gegen den Rekordchampion Boston stehen die Miami Heat in den NBA-Finals. Dort sind sie gegen Denver erneut nur krasser Außenseiter - eine Rolle, in der sich Miami dennoch äußerst wohlzufühlen scheint.
Die Heat um Jimmy Butler könnten eine außergewöhnliche Reise krönen
Die Heat um Jimmy Butler könnten eine außergewöhnliche Reise krönen
© IMAGO/USA TODAY Network
fkunkel
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Es ist eine Geschichte, die einem Märchen gleicht: Die Miami Heat stehen nach dem Sieg gegen die favorisierten Boston Celtics mit einem Team voller Underdogs in der Finalserie der NBA.

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Drei Niederlagen in Serie, ein Auswärtsspiel vor der Brust und sowieso schon Außenseiter: „Ich weiß noch nicht, wie wir das schaffen werden“, hatte selbst Heat-Coach Eric Spoelstra gesagt, nachdem die Celtics per Buzzerbeater das siebte Spiel erzwungen hatten. Er versprach aber auch, dass sie es schaffen würden - und behielt Recht.

Allen Widerständen zum Trotz wendete Miami das Blatt und gewann in Boston 103:84. Angeführt von Jimmy Butler, der wieder einmal bester Werfer war, verhinderte Miami das Wunder von Boston, das bei einem Sieg als erstes Team überhaupt einen 0:3-Rückstand in den Playoffs gedreht hätte.

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Der Sieg, der ein Wunder verhinderte, brachte ein anderes hervor. Die Heat haben mit dem Gewinn der Eastern Conference Finals ein Kunststück vollzogen, das es in der NBA seit 24 Jahren nicht mehr gegeben hat.

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Sie sind das zweite Team nach den New York Knicks im Jahr 1999, das sich mit dem achten und niedrigsten Playoff-Seed für das Finale qualifizierte und das erste, das es aus dem Playin-Tournament so weit geschafft hat.

Von Ekstase und überschwänglicher Freude war aber wenig zu sehen und zu hören. „Wir haben noch nichts gewonnen“, lautete das überraschende Fazit von Butler, der prompt anfügte, dass er mit seinem Team nicht nur spiele, um die Eastern Conference zu gewinnen, sondern, „um das Ganze zu gewinnen.“

In Spiel 6 zeigte der 33-Jährige eine ungewöhnlich schwache Leistung, aber im entscheidenden Spiel verbuchte er beeindruckende 28 Punkte, sieben Rebounds und sechs Assists.

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Jimmy Butler (Mitte) wurde zum MVP der Serie gewählt
Jimmy Butler (Mitte) wurde zum MVP der Serie gewählt

Seine Wahl zum Serien-MVP war angesichts seiner durchschnittlich 24,7 Punkten, 7,6 Rebounds und 6,1 Assists aus den Matches der Eastern Conference Finals nicht überraschend.

Heat-Superstar Butler prophezeit Erfolg

Im Vorjahr hatte Miami gegen Boston im siebten Spiel noch den Kürzeren gezogen. Butler selbst hatte damals den möglichen Dreier für den Einzug in die Finals nur knapp und wenige Sekunden vor dem Ende verfehlt.

Wahrscheinlich wäre bei vielen Spielern seines Kalibers im Anschluss das Selbstvertrauen gesunken, doch der Starspieler der Heat steckte den Kopf nicht in den Sand.

„Ich glaube, dass wir gut genug sind. Wir sind gut genug und nächstes Jahr werden wir in der gleichen Situation sein und es schaffen“, prophezeite Butler am 30. Mai 2022, dem Tag des Ausscheidens von Miami.

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Seine Prophezeiung sollte sich bewahrheiten, Miami gewann das Rematch gegen Boston und kämpft nun um den vierten Titel in der Franchise-Geschichte. Noch vor gerade einmal zwei Monaten hatte sich das wenig bis gar nicht abgezeichnet.

Zusammenhalt und Widerstandsfähigkeit als Erfolgsfaktoren

Die Heat gewannen während der regulären Saison nur etwas mehr als 50 Prozent ihrer Spiele (44 von 82), kein NBA-Team erzielte weniger Punkte als Miami.

Was ist also das Erfolgsrezept der Heat? Einen Hinweis gab Butler: „Wir sind als Gruppe zusammengeblieben“, erklärte er auf die Frage, wie sie sich von der demoralisierenden Niederlage in Spiel 6 erholten konnten.

„Ich habe so viel Vertrauen in mich und diese Gruppe von Jungs“, fügte er hinzu. „Meine Teamkollegen geben mir so viel Selbstvertrauen, dass ich da rausgehen und auf hohem Niveau spielen kann.“

Immer wieder betonen die Miami-Profis die Widerstandsfähigkeit und den Zusammenhalt innerhalb ihrer Mannschaft. Auch Coach Spoelstra hob die mentale Stärke nach dem Einzug in die Finals hervor.

Heat-Coach: „Manchmal muss man leiden“

„Manchmal muss man für die Dinge, die man wirklich will, leiden“, erklärte er. „Diese Gruppe hat Stärke bewiesen, als es unvermeidliche Enttäuschungen und Misserfolge gab, aber sie hatte die Ausdauer, sich wieder aufzurappeln, den kollektiven Geist, um weiterzumachen.“

Wer wüsste das besser als Spoelstra, der mit den Heat schon dreimal Meister wurde? 2006 gegen die Dallas Mavericks noch als Co-Trainer des großen Pat Riley, 2012 und 2013 dann als Chefcoach von Superstar LeBron James.

Dass sich Tyler Herro und Victor Oladipo verletzten, Butler und Gabe Vincent Spiele mit Knöchelverletzungen verpassten, warf die Heat ebenfalls nicht aus der Bahn. Sie waren es ja aus der regulären Saison gewohnt.

Da gehörte das Team aus Florida zu den Mannschaften mit den meisten Ausfällen. Butler verpasste 18 Spiele, Kyle Lowry 27 und Oladipo sogar 40.

Dennoch schafften es die Heat in die Playoffs, wo sie sich dann auch auf die wichtigen Rollenspieler Duncan Robinson und Max Strus verlassen konnten.

Die Geschlossenheit des Teams zeigte sich auch in Spiel 7 gegen die Celtics, als gleich fünf Spieler zweistellig punkteten. Ein Spieler, der neben Butler besonders herausragte und den Aufschwung der Heat verkörpert, ist Caleb Martin.

Der heimliche Playoff-Star heißt Caleb Martin

Obwohl er im Vorjahr in Spiel 7 nicht eingesetzt wurde und zu Beginn der aktuellen Saison mäßig spielte, beeindruckte er in den Playoffs. Trainer Spoelstra setzte seit Spiel 6 nur noch auf Martin.

In den Conference Finals erzielte dieser im Durchschnitt 19,3 Punkte und 6,4 Rebounds. Im entscheidenden Spiel 7 waren es sogar 26 Punkte und 10 Rebounds.

Caleb Martin ist in den NBA-Playoffs zum Leistungsträger der Heat aufgestiegen
Caleb Martin ist in den NBA-Playoffs zum Leistungsträger der Heat aufgestiegen

Fallen auch die Nuggets dem Außenseiter zum Opfer?

Nun sind es nur noch vier Siege bis zum NBA-Titel, den Butler als „das Ganze“ bezeichnete. Der ausgeruhte Finalgegner aus Denver erscheint allerdings übermächtig. Mit dem zweimaligen MVP Nikola Jokic schalteten die Nuggets im Halbfinale die Los Angeles Lakers in beeindruckender Manier mit 4:0 aus und gehen als klarer Favorit in die erste Final-Serie der Klubgeschichte.

Es ist aber eine Konstellation, die Miami keineswegs fürchtet. Immerhin gewann das Team nicht nur gegen Boston, sondern auch schon gegen die Milwaukee Bucks mit Superstar Giannis Antetokounmpo als bestes Hauptrundenteam und die New York Knicks. Allesamt Teams, die auf dem Papier deutlich stärker sind, was eben auch auf Finals-Gegner Denver zutrifft.

Am 2. Juni, 2.30 Uhr deutscher Zeit, beginnt Miamis Kampf um die nächste Überraschung. Voraussichtlich wird im Laufe der Serie auch Tyler Herro wieder mitmischen können, der wegen eines Handbruchs bisher fast die gesamten Playoffs verpasste.

Zwar wird der Shooting Guard erst zum dritten Spiel zurückerwartet, dennoch dürfte es die Hoffnungen und den Glauben der Heat an ihre Außenseiterchance weiter stärken.

Die Mannschaft, die sich in der Rolle des Underdogs äußerst wohlfühlt, hat bewiesen, dass ihr bei ihrer siebten Finals-Teilnahme alles zuzutrauen ist.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)