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NFL: Patrick Mahomes und Chiefs - das sind die Gründe

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NFL: Patrick Mahomes und Chiefs - das sind die Gründe

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Darum droht Mahomes ein böses Erwachen

Die Kansas City Chiefs um Patrick Mahomes straucheln durch die Saison. Auch der Quarterback lässt sich von der Unsicherheit anstecken. Der Glanz scheint verflogen.
Die NFL-Saison steht in den Startlöchern. Endlich dürfen sich die Fans auch wieder auf volle Stadien freuen. Neben einigen Super-Bowl-Favoriten will auch ein Deutscher auf sich aufmerksam machen.
Vincent Wuttke
Vincent Wuttke

Götterdämmerung in der NFL?

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Seitdem Patrick Mahomes als Quarterback bei den Kansas City Chiefs gesetzt ist, lief es für den Superstar wie in einem Märchen. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der NFL)

Unfassbare 130 Touchdowns gelangen dem Überflieger in seinen ersten vier Spielzeiten. Er unterschrieb einen Vertrag über zehn Jahre mit einem Gehalt von 450 Millionen Euro. Krönung seines Aufstiegs der Sieg im Super Bowl 2020 - und 2021 fast die Wiederholung, bis Altmeister Tom Brady dazwischenfunkte. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur NFL)

In den Super Bowl sollte es eigentlich auch dieses Jahr gehen. Doch der Gesichtsausdruck von Mahomes am Sonntag ließ wenig darauf hoffen, dass das Ziel tatsächlich erreicht wird. Er schaute zerknirscht auf den Boden.

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Mahomes mit krassen Patzern gegen Bills

Der Anführer hatte sich ungewohnt heftige Patzer geleistet beim 20:38 gegen die Buffalo Bills: Sechs Interceptions sind dem Superstar nun innerhalb von fünf Spielen schon unterlaufen - zwei allein gegen die Bills. Es sind schon jetzt so viele wie in der gesamten vergangenen Saison.

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Zu beachten ist: Mahomes ist mit 16 Touchdown-Pässen Ligaspitze, im Interception-Ranking ist er aber auch aktuell Dritter - und hat damit einen gewissen Anteil am schwachen Saisonstart des Titelanwärters.

Mahomes nimmt sich in die Pflicht

Nach der dritten Pleite im fünften Spiel steht Kansas City in seiner Division auf dem letzten Platz - die Playoffs sind früh in Gefahr.

„Es fängt bei mir an. So etwas ist mir in meiner Karriere noch nicht regelmäßig passiert“, meinte Mahomes.

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Der Ausnahmespieler kündigte an, sich zu hinterfragen und Konsequenzen zu ziehen: „Ich muss neu bewerten, wo ich stehe, was für Entscheidungen ich treffe.“

Auffällig diese Saison: Mahomes hat sein ohnehin sehr hohes Risiko - ein Element, das sein Spiel immer ausgemacht hatte - noch einmal gesteigert bei seinen Würfen. Dabei gelangen ihm zwar auch Zauberpässe wie gegen Philadelphia Eagles, aber auch immer mehr Patzer.

Er sei „immer ein etwas verrückterer Spieler gewesen, was das Scrambling und die Würfe angeht, aber ich habe nie viele Interceptions verursacht. Ich muss mir das jetzt anschauen, neu bewerten und es abstellen.“

Mahomes muss extremes Risiko gehen

Mit Scrambling meint Mahomes, dass er oft nicht einfach stehen bleibt und aus der Mitte des Feldes seine Mitspieler sucht, sondern an die Seitenlinien rennt und aus vollem Lauf seine Pässe abfeuert. Das ist deutlich schwieriger als aus sicherem Stand zu werfen, aber bisher hatte Mahomes die Liga damit dominiert.

In den vergangenen Jahren hatte kaum eine Mannschaft ein Rezept dagegen. Erst die Bucs hatten im Super Bowl den Quarterback an den Rand der Verzweiflung gebracht und ihn dauerhaft gejagt.

Seine Beschützer wurden daraufhin alle ausgetauscht. Und dennoch: Mahomes ist auch deshalb zu seinem Hochrisiko-Spiel gezwungen, weil er weiterhin nicht von einem Fort Knox umgeben ist. Immer wieder kommen die gegnerischen Verteidiger zu ihm durch und der Spielmacher ist zur Flucht gezwungen.

Was ebenfalls zu Mahomes‘ Fehlpass-Quote beiträgt: Die Defensive der Chiefs ist die schlechteste der gesamten Liga - was die Versuchung vergrößert, das offensiv mit Brechstangen-Manövern ausgleichen zu wollen (DATEN: Alle Tabellen der NFL).

Chiefs-Defensive schlechteste der Liga

„Die Defense schämt sich selbst für ihre Leistung. Sie müssen das viel besser machen“, meinte Coach Andy Reid nach der Packung gegen die Bills.

Dabei hat er der Trainer eine große Mitschuld. Immerhin war die Abwehr bereits in den vergangenen Jahren die große Schwäche des Teams. Allerdings lieferten Mahomes, Travis Kelce und Tyreek Hill eine Offensiv-Gala nach der anderen und machten die Achillesferse weniger angreifbar.

In dieser Saison ist die Defensive aber noch einmal schlechter geworden. Reid hat mit seinen zuständigen Koordinatoren keine Lösungen parat. Stattdessen verstärkte er zuletzt erneut den Angriff mit Skandal-Profi Josh Gordon.

Im Schnitt haben die Favoriten in den fünf Partien satte 32,5 Zähler kassiert. Mahomes hätte also mit seiner Offensive im Schnitt fast fünft Tuchdowns erzielen müssen für einen Sieg.

Chiefs zum Siegen verdammt

Auch für einen Zauberer wie den 26-Jährigen ist das zu viel. Selbst er kann nicht jeden Angriff vollenden - und läuft Gefahr, in einen Teufelskreis zu geraten, wenn er zu sehr versucht, es zu erzwingen.

Nun droht den Chiefs eine Katastrophen-Saison. Gegen das Washington Football Team steht der Meisterfavorit am kommenden Sonntag bereits unter Sieg-Zwang. Denn: Ausgerechnet die bisher nur mit einer Niederlage durchgestarteten Los Angeles Chargers sind bei den Chiefs in der Division. Und auch die Oakland Raiders sowie die Denver Broncos haben beide eine 3:2-Bilanz. Ein Playoff-Ticket hat nur der Sieger der Division sowie zwei weitere Teams sicher.

Mahomes muss seine erste Krise also schnell überwinden und seine Schlüsse nach den Patzern ziehen.

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