Superman returns!
Was hat Superman Newton noch im Tank?
Cam Newton ist zurück bei den Carolina Panthers und damit dort, wo für ihn in der NFL alles begann. (BERICHT: Überraschende Rückkehr in die NFL)
Nach der Schulterverletzung von Quarterback Sam Darnold bekommt der 32-Jährige noch einmal eine Chance in der NFL. Und die Panthers stehen nach zwei erfolglosen Versuchen, ihren einstigen Superstar zu ersetzen, in gewisser Hinsicht wieder am Anfang. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur NFL)
Viele Fans, die einst sauer über den Umgang mit ihm waren, dürften nun die Rückkehr des verlorenen Sohns feiern. Newton gibt Carolina neue Hoffnung.
Allerdings stellt sich nach elf Monaten, in denen er nicht ein reguläres NFL-Spiel absolviert hat, die Frage: Was hat die einstige „Scoring Machine“ noch im Tank?
Newton wird bei Panthers zur Scoring Machine
NFL-MVP, NFC Champion, First-Team All-Pro, und Pro Bowl - in der Saison 2015 war Newton auf dem Höhepunkt. Damals führte er die Panthers bis in den Super Bowl, verlor dort aber gegen die Denver Broncos.
Mit insgesamt 45 Touchdowns alleine in der regulären Saison - 35 als Passgeber, zehn erzielte er als Läufer selbst - machte sich der Mann aus Atlanta unsterblich. In den Jahren darauf gingen seine Leistungen aber immer weiter zurück, 2019 gab es dann die Trennung, nachdem Newton mit Schulter- und Fußverletzungen zu kämpfen hatte.
Sein aktueller Trainer Matt Rhule, seit 2020 bei den Panthers am Ruder, macht sich aber keine Sorgen, dass es deshalb böses Blut geben könnte.
„Damals wurde eine Football-Entscheidung getroffen, basierend auf seinem Gesundheitszustand,“ meinte Rhule rückblickend auf Newtons Verletzungs-Fragezeichen: „Cam versteht das. Cam Newton ist ein Profi.“(DATEN: Ergebnisse und Spielplan der NFL)
Cam Newton: New England als Missverständnis
Die harte Profi-Realität musste Newton auch nach seinem Aus in Carolina erleben. (DATEN: Alle Tabellen der NFL)
2020 hatte er bei den New England Patriots die undankbare Aufgabe, in die Fußstapfen des nach Tampa Bay abgewanderten Tom Brady zu treten. Seine Zeit beim früheren Meister war allerdings trotz furiosen Starts am Ende ein einziges Missverständnis.
Newton erlief in den ersten beiden Saisonspielen jeweils zwei Touchdowns, mit 12 Rush-TD hatte er am Saisonende sogar mehr auf dem Konto als in seinem MVP-Jahr. Allerdings sah er als Werfer - seinem eigentlichen Job als Quarterback - schlecht aus. Mehr Interceptions (10) als Touchdowns (8) sprechen eine deutliche Sprache.
Negatives Highlight: Newton wurde von Coach Bill Belichick während eines Spiels auf die Bank verfrachtet. Zwischendurch warf ihn auch noch eine Corona-Infektion aus der Bahn. Im vergangenen Sommer wurde er dann nach der Preseason entlassen - auch wegen erneuten Corona-Wirbels und weil er offenbar nicht geimpft war. (BERICHT: Wirbel um NFL-Superstar Newton)
Neue Chance bei den Panthers
Nun also eine neue Chance bei den Panthers. Der jetzt 32-Jährige ist gewillt, die Leistungen aus der Vergangenheit zu wiederholen und Carolina wieder in bessere Zeiten zu führen.
Sein direkter Nachfolger Teddy Bridgewater hatte 2020 nicht überzeugt und wurde nach Denver getradet, der aktuell verletzte Darnold ist offensichtlich auch nicht die Lösung. Der Neuzugang von den New York Jets baute sportlich nach einem 3:0 Start von Spiel zu Spiel ab und verletzte sich in der letzten Begegnung gegen die New England Patriots (6:24) schwer an der Schulter und wird vorerst ausfallen.
Wohin geht es für Newton und die Panthers?
Newton kassiert mit bis zu zehn Millionen für den Rest der Saison Starter-Geld - ein klares Zeichen der Panthers, dass auf ihn gesetzt wird.
Dafür muss Carolina sein Spielsystem allerdings umstellen, um Newtons Schwächen als Passer besser zu verstecken. Running Back Christian McCaffrey - der beste Spieler des Teams - kann dabei sogar helfen.
Zwar stehen sich ein Quarterback, der selbst laufen will, und ein Topstar mit genau der gleichen Jobbeschreibung auf den ersten Blick im Weg - McCaffrey glänzt aber auch als Passfänger und feierte außerdem seine Breakout-Saison 2018. „Trotz“ Newton als Quarterback kam er auf insgesamt fast 2.000 Yards und 13 Touchdowns.
Es kann also wunderbar funktionieren, gerade weil die gegnerische Defense nicht nur einen gefährlichen Ballträger im Auge behalten muss. Und wenn er selbst läuft - das zumindest hat Newton bei den Patriots nachgewiesen - ist er immer noch ein großer Faktor.
Sein Trainer Rhule glaubt trotz der schlechten Ausgangslage mit vier Siegen und bereits fünf Niederlagen noch an das Erreichen der Playoffs mithilfe des neuen Quarterbacks: „Wir haben ein Team, von dem wir glauben, dass wir es weit bringen können. Wir sind es unseren Spielern schuldig, es zu versuchen, zu gewinnen. Wir sind es unseren Fans schuldig, zu versuchen, zu gewinnen. Cam ist ein ausgezeichneter Spieler, der gesund ist und hier sein will. Ich freue mich sehr auf ihn.“