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NFL: Darf Deshaun Watson nie wieder spielen? So bestraft die Liga ihre Sünder

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NFL: Darf Deshaun Watson nie wieder spielen? So bestraft die Liga ihre Sünder

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Bricht die NFL mit ihren Regeln?

Die NFL erhebt Einspruch gegen das vorgeschlagene Strafmaß von sechs Spielen für Deshaun Watson. Dem Quarterback droht damit wegen sexuellem Missbrauch eine viel härtere Strafe. Es wäre ein Novum in der Liga-Geschichte.
Deshaun Watson befindet sich derzeit in einer Gerichtsverhandlung über einen angeblichen sexuellen Übergriff. Der Browns-Quarterback beteuert in einer Pressekonferenz weiterhin seine Unschuld.
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Tobias Wiltschek
Tobias Wiltschek

Kaum ein Thema wird zurzeit im US-Sport so kontrovers diskutiert wie die Sperre für Deshaun Watson. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur NFL)

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Ermittlerin Sue L. Robinson hatte sich für eine Sperre von sechs Spielen für den Quarterback der Cleveland Browns ausgesprochen. (SERVICE: NFL-Wissen - die Positionen im Football)

Das sorgte für einen Sturm der Entrüstung. Viele Beobachter halten das Strafmaß für zu gering, schließlich wird der 26-Jährige von 25 Frauen beschuldigt, sie in den Jahren 2020 und 2021 bei Massage-Sitzungen sexuell belästigt zu haben. (NFL-Transfers - die größten Trades und heißesten Gerüchte im TICKER)

Laut eines Berichts der New York Times könnte die Zahl noch höher sein, denn zwischen 2019 und 2021 buchte er eine Massage bei mindestens 66 verschiedenen Frauen.

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Auch innerhalb der NFL gab es Stimmen, die eine höhere Strafe gefordert hatten. Deshalb war es nicht überraschend, dass die Liga das empfohlene Strafmaß der Disziplinarbeauftragten Sue L. Robinson nicht akzeptierte und Einspruch eingelegt hat. (NEWS: Watson-Sperre: NFL reagiert)

Es ist sogar möglich, dass die Liga Watson für unbestimmte Zeit und damit für mindestens ein Jahr sperrt.

Muss sich Watson entschuldigen?

Doch damit nicht genug. Die NFL ist offenbar bereit, mit den bisherigen Grundsätzen ihrer Rechtsprechung zu brechen. Laut Süddeutsche Zeitung wurden aus dem Umfeld der NFL Forderungen laut, wonach Watson so lange gesperrt werden müsse, bis er seine Schuld eingestanden und sich bei den mutmaßlichen Opfern entschuldigt habe. Damit ist aber derzeit nicht zu rechnen. Nach wie vor bestreitet er sämtliche Vorwürfe.

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Außerdem berichtet Sports Illustrated, dass eine Geldstrafe in Höhe von fast zehn Millionen Dollar gefordert wurde.

Auch wenn die Vorwürfe nach wie vor nicht eindeutig belegt werden konnten: Die pure Anzahl der Klagen und die Details, die in den Befragungen der Masseurinnen zum Vorschein kamen, könnten die NFL nun zu diesem Schritt bewegen.

Watson soll bei den Massagesitzungen seinen erigierten Penis präsentiert und vor einer Therapeutin ejakuliert haben.

Sollte sich die NFL tatsächlich zu einer Mega-Strafe bei einem absoluter Superstar der Liga durchringen können, hätte das Signalwirkung. Zumal die NFL auch deshalb unter Druck steht, weil sie in der Vergangenheit für vergleichsweise harmlosere Vergehen harte Strafen verhängt hat.

NFL: Ridley-Sperre sorgt für Irritationen

Der häufigste Vergleich, der in diesem Zusammenhang gezogen wird, ist die Sanktion gegen Calvin Ridley. Der Wide Receiver der Atlanta Falcons wettete während seiner Auszeit im vergangenen Jahr auf zahlreiche Spiele der NFL, unter anderem auf einen Sieg seiner Teamkollegen. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der NFL)

Im März suspendierte ihn die NFL dann auf unbestimmte Zeit, mindestens jedoch eine Saison. Die Liga begründete die Entscheidung mit der strikten Auflage, dass ihren Profis das Wetten auf Spielen untersagt ist.

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Dennoch wurden angesichts der Verkündung der Watson-Sperre von sechs Spielen Rufe laut, das Strafmaß zu reduzieren. So forderten einige Spieler der Falcons, Ridley zu begnadigen.

Parallelen zwischen Ridley und Brady

Was die Art des Verstoßes angeht, ist der Fall Tom Brady mit dem von Ridley vergleichbar. Der Superstar-Quarterback, damals noch in Diensten der New England Patriots, wurde 2018 wegen seiner Verwicklung in „Deflate Gate“ für vier Spiele gesperrt.

Hier, wie bei Ridley auch, handelt sich um ein Vergehen, bei dem weniger das persönliche Verhalten als vielmehr die Integrität des Sports im Vordergrund stand.

Harmlos wirkt das Strafmaß von sechs Spielen auch im Vergleich zu den zahlreichen Doping-Sperren, die es in der NFL gegeben hat. So erhielt Star-Spieler DeAndre Hopkins jüngst ein Spielverbot von sechs Partien, da bei ihm Spuren eines verbotenen Mittels gefunden worden waren.

Härter erwischte es den Ex-Spieler der Pittsburgh Steelers, Martavis Bryant, der 2016 für die komplette Spielzeit suspendiert wurde, da er mehrere Dopingtests verpasst hatte. Im Jahr zuvor musste er bereits vier Spiele aussetzen, da er positiv auf Marihuana getestet wurde.

Gordon mehrmals auf unbestimmte Zeit gesperrt

Sogar schon mehrmals auf unbestimmte Zeit aus dem Verkehr gezogen wurde Josh Gordon. Drogen-Probleme ziehen sich durch die gesamte Karriere des Wide Receivers, der 2012 bei den Browns seine Laufbahn begann.

Nachdem im vergangenen Jahr die vorerst letzte Sperre aufgehoben wurde, versucht er derzeit bei den Kansas City Chiefs zum x-ten Mal einen Neuanfang.

Vergleichsweise glimpflich davon gekommen ist Julian Edelman. 2018 wurde der damalige Wide Receiver der Patriots wegen Dopings für vier Spiele gesperrt, nachdem er 2017 wegen einer schweren Knieverletzung die gesamte Saison verpasst hatte.

Ebenfalls recht mild, wenn auch für ein ganz anders Vergehen, war die ursprüngliche Strafe gegen Ray Rice. Der wurde 2014 zunächst für zwei Spiele wegen häuslicher Gewalt gesperrt. Nachdem ein Video auftauchte, in dem zu sehen ist, wie er seine Verlobte in einem Hotelaufzug bewusstlos schlug, erhöhte die Liga die Strafe auf unbefristet.

Nach zwölf Wochen hob sie es aber wieder auf. Ein neues Team hat der Running Back, der wegen des Vorfalls von den Baltimore Ravens entlassen wurde, jedoch im Anschluss nie wieder gefunden.

Ein Schicksal, das im schlimmsten Fall auch Watson treffen könnte.

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